Emme
ist froh, einen großen Bruder zu haben. Der trägt den Namen eines
Sächsischen Kurfürsten. In ihrer Kinderzeit hieß kein Mensch so,
heute ist der Name ein Sammelbegriff. Bei Konflikten auf dem
Spielplatz konnte Emme mit der Existenz eines großen Bruders drohen,
später hat er sie mit dem Motorrad durch die Gegend transportiert.
Technische Reparaturen und Beratungen übernimmt er noch heute,
obwohl er unsere „abgehängte“
Gegend seit vielen Jahren verlassen hat. Und weil er ein „IT-Mann“
ist, schleppt er ständig einen Laptop auf seiner Schulter herum.
Deshalb sah seine Jacke irgendwann so aus:
Sozusagen
rechts weggewetzt. Von der Schulter bis zum Bund. Früher (vor ein
paar Jahren?) reparierte Emmes Mutter einige Stellen.
Und der Bruder
bat Emme, die Jacke doch noch einmal zu reparieren. Emme empfahl ihm, sich einfach eine
neue Jacke zu kaufen. Sie erhielt nur die Antwort: „Aber das ist
doch meine Lieblingsjacke!“. Das ist doch mal ein Argument! Naja, und weil man großen Brüdern
nichts abschlagen kann und sollte, machte sich Emme an die Arbeit.
Als Reparaturmaterial reichte der Große noch eine zweite abgewetzte
Jacke rüber, mit den Worten: „Die ist echt Plastik! Kannst Du
zerschneiden und alles verwenden!“
An der Sprachwahl sieht man, wie
lange der Gute nun schon von zu Hause weg ist. Bei uns heißt das
immer noch: Plaste!
Emme
zerschnitt und setzte Flicken auf. Auf die Schultern, auf die
Taschen, den Bund übernähte sie und an die Ärmelbündchen kam auch
neuer Stoff. Dort waren ursprünglich je zwei Knöpfe dran, aber
einer fehlte. Deshalb nähte sie nur je einen Knopf an die Bünde.
Und gab den übriggebliebenen Knopf ganz professionell in einem
Tütchen an den Auftraggeber zurück.
Und die arme Emme mußte noch
neue Knopflöcher nähen! Bäh! Sie kann ja Knöpfe nicht leiden,
aber Knopflochnähen ist der Gipfel!
Auf
jeden Fall wurde die reparierte Jacke grinsend vom großen Bruder in
Empfang genommen. Er nahm eine Gütekontrolle vor und inspizierte
jeden Flicken. Seine Lieblingsjacke sieht jetzt ein wenig anders aus,
aber der junge Mann wollte das ja so.
Was
Emme aus den Resten des Reparaturmaterials gemacht hat, zeigen wir
Euch in einem/ einer anderen Post.
Wir
versuchen mal zu einer Aktion zu verlinken, bei der viele fleißige
Menschen reparieren.
Auf
jeden Fall hat sich diese Reparatur gelohnt, denn einen großen
Bruder mit einer neuen-alten Lieblingsjacke glücklich zu machen, ist
unbezahlbar!
An
die Flicken-Fertig-Los!
Euer
Hase
Hallo Emme,
AntwortenLöschenwas für eine gute Tat! Seinen Lieblingsbrüdern muss man ja einfach die Lieblingsjacken reparieren. Und maximal so ein über die Schulter schauender Herr Hase weiß am Ende, wieviel Arbeit so eine Reparatur macht.
Du hast das prima hinbekommen, die "Flicken" fügen sich gut ein ins Gesamtbild.
Danke für's Verlinken!
Elke