Samstag, 31. Oktober 2020

Färben (II)

Die schwarze Färbeladung war im August schief gegangen.

Emme kaufte also noch einmal Farbe und warf noch ein schönes T-Shirt in Sächsisch-Grün dazu. Warum? Es hatte auf der Rückseite häßliche Flecken.

Diesmal wählte Emme auch die richtige Temperatur und siehe da: ein T-Shirts in schönem, fröhlichen Schwarz und eins in dunklem Blaugrau kamen raus. Das Sächsisch-Grün ist zu einem sehr dunklen Grün geworden, das sehr edel aussieht. Toll, wieder drei tragbare Teilchen im Schrank!

Natürlich kostet die Textilfarbe Geld. Für nur ein paar Pfennige/Cent mehr hätte sie beim ganz, ganz bösen Textildiscounter drei neue Shirts erhalten können. Aber Emme liebt ihre alten Sachen. Und wenn sie wie neu aussehen, umso mehr.

Was macht Ihr aus Euren alten Sachen?

Euer Hase

 

 

Eduardo duda

 

Marokko 2017

Eduardo duda de la deuda de Dora.

Freitag, 16. Oktober 2020

Wie aufwändig darf es sein? (enthält Werbung)

Emme hatte schon hier ihre Beutelchen im japanischen Stil aus Stoffservietten und Blusenstoff gezeigt. Sie nähte weiter, um alle zehn Servietten zu verarbeiten. 



Denn die hatten sich auf dem Flohmarkt als unverkäuflich gezeigt.



Nummer zehn wurde gestückelt. Diesmal aus Spitze. Den Großteil hatte Emme für den Kragen des Weihnachtskleides 2018 verbraucht, die Reste dümpelten gemütlich in der Kiste herum und nahmen Platz weg. Emme nähte die Spitze auf ein Stück ehemalige Gardine, immer in Längsstreifen. Dann steppte sie noch einmal alles quer ab, denn die Spitze ist locker gewebt/ genäht/ gearbeitet und man reißt leicht Löcher hinein. Danach verstürzte Emme alles mit der Serviette und nähte die Tunnel.



Das war alles sehr aufwändig für eine Resteverarbeitung. Hat sich der Aufwand gelohnt? Klar hätte Emme in dieser Zeit etwas anderes und mehr machen können, aber: die Kiste ist leerer und wir haben eine hübsche Geschenkverpackung. Alle Ladenhüter sind weggenäht, das ist auch ein Erfolg.

Zusätzlich nähte Emme noch einen größeren Verpackungsbeutel für das Wichtelgeschenk für den Winterball. (Vorbereitung ist alles!) Diese Verpackung sah am Ende der Arbeit etwas trostlos aus. 



Emme verschlimmbesserte das gute Stück, indem sie die Kanten mit Spitze verzierte und ein anderes Bändchen einzog.



Sitzt, paßt, wackelt und hat Luft. Die nächsten Verschenkorgien können kommen!

Ja, der Aufwand hat sich gelohnt, die Reste- und die Flohmarktkiste sind ein bißchen leerer geworden!

Euer Hase

Donnerstag, 15. Oktober 2020

De verdad

 

Erfurt 2009

De verdad voy a ir a verte en el campo verde.

Montag, 12. Oktober 2020

El caso

Bucey-les Gy 2014

 

El caso de la casa cara caida.

Freitag, 9. Oktober 2020

Tanzschuhe – Manchmal schafft man es doch nicht in zehn Minuten

 

Diese Tanzschuhe haben ein stolzes Alter, waren einst schwarz und aus Rauhleder und sind schon durch ganz Deutschland gereist. Emme weigert sich, die „alten Dinger“ zu ersetzen. Ihrer Meinung nach sind sie bequem, praktikabel und so etwas Langlebiges gibt es ja heute gar nicht mehr.

Stimmt aber, Hase.

Na ja, ein bißchen schäbig sehen sie ja aus.

Dann ging auch noch das Gummiband, das die Schnallen festhält, kaputt. Nun war es aber an der Zeit, zu reparieren und zu verschönbessern.



Schwarzes Gummiband fand Emme in den unergründlichen Tiefen des mütterlichen Nähschrankes.



Dann nähte sie es schnell per Hand an und: Satz mit X! Falsche Stelle! Die Schnallen ließen sich zwar schließen, die Laschen konnten aber am Ende nicht mehr durchgezogen werden. 



Außerdem sah die Näherei ein bißchen Bäh! aus.



Deshalb nahm sich Emme noch einmal Zeit für eine richtige Reparatur.

Die Schnallen wurden neu lackiert



und durften in Ruhe trocknen.

Dann nähte Emme unter Lupe und Lampe nochmals Gummi an die richtige Stelle. Mit einem Löchlein für den Dorn an der Schnalle.

Zum Schluß wurden die ehemaligen Rauhlederschuhe mit viiiel Schuhcreme in Glattlederschuhe verwandelt.



Jetzt sehen sie zwar nicht aus wie neu, aber Emme kann sie guten Gewissens weiter zum Tanzen tragen.

Weil wir im letzten Monat nichts Repariertes gezeigt haben, ist dies nun unser zweiter Beitrag beim „Reparieren von 12 bis 12“ im September/ Oktober. Valomea sammelt die Beiträge und es ist immer wieder spannend, was die anderen so reparieren.

Bleibt gesund und gut zu Fuß! Und tanzt!

Euer Hase

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Reparieren: (Arbeits-)Hose säumen

Im Eifer des Gefechts sind diese Hosenbeine im letzten Jahr ausgefranst und abgetreten worden. Zusätzlich wird der gesamte Hosenstoff an diversen Stellen immer dünner. Das wird wohl die letzte Reparatur vor dem vollständigen Zerfall sein.




Emme schnitt einfach einen Zentimeter Saum ab, steckte um und steppte mit der Maschine einen neuen Saum fest. Die Hose ist nun ein Ministück kürzer geworden, aber Emme kann nun nicht mehr auf den Saum treten.




Der Teufel steckte auch bei dieser kleinen Reparatur im Detail: Es gab Reißverschlüsse an der Seite! Emme kürzte sie einfach und versteckte eine Seite der Reißis im Saum. Auf der anderen Seite ging das nicht. Hier nähte Emme kurzerhand die Reißverschlüsse mit ein paar Handstichen zu.




Emme, die Reißverschlüsse benutzt Du doch nie! Oder krempelst Du beim Arbeiten die Hosenbeine hoch?

Nein, Hase. Ich hätte die Reißis auch raustrennen können. Aber wer weiß, welches Problem dann wieder aufgetreten wäre.


So ging es schön schnell. Emme hofft, daß niemand die Hosenbeine von nahem inspizieren wird, denn ganz so toll ist die Reparatur nicht geraten. Aber wie schon oben geschrieben, die Hose wird leider kein langes Leben mehr haben.


Emme, hier liegen noch einige Reparaturen!

Ja, Hase. Die kommen in den nächsten Tagen dran.

Und ein Haufen Verschlimmbesserungen!

Stimmt, Hase. Aber die schaffe ich nicht in zehn Minuten.


Verlinkt mit Valomeas „Reparieren von 12 bis 12“. Dort findet Ihr noch viele Ideen, was und wie man reparieren könnte.

Rettet Ihr Eure Arbeitshosen?

Euer Hase

Freitag, 2. Oktober 2020

Für die Katzen der Frau Ahavzi- leider nicht fertiggeworden

Das Märchenhafte Werkeln -die Idee stammt von Maika- ging auch im September weiter. Thema war diesmal:



Emme war schon immer vom „Kleinen Muck“ beeindruckt und begeistert. (Auch, weil er an der Tür des Kinderzimmers hing). In späteren Jahren entdeckte sie, daß es eine ganze Märchensammlung gibt, die den Namen „Die Karawane“ trägt. Sie litt beim Lesen mit, bangte um ihre Helden und freute sich, daß auch die Rahmenhandlung so etwas wie ein Happy End hatte. Nun war der Zeitpunkt gekommen, noch einmal genau nachzulesen und nach Ideen zum Werkeln zu suchen.

Emme fand diesen Textabschnitt:

Er hatte einen leichten, aber sonderbaren Dienst. Frau Ahavzi hatte nämlich zwei Kater und vier Katzen, diesen musste der kleine Muck alle Morgen den Pelz kämmen und mit köstlichen Salben einreiben; wenn die Frau ausging, musste er auf die Katzen Achtung geben, wenn sie aßen, musste er ihnen die Schüsseln vorlegen, und nachts musste er sie auf seidene Polster legen und sie mit samtenen Decken einhüllen.

Aha: samtene Decken! Nach diversen Samtpfoten-Fabrikaten waren viele kleine Stoffstückchen übriggeblieben. Emme nähte sie auf Kassenrollen. Das machte sie so lange, bis nur noch Samt in kleineren Stücken übriggeblieben war. Die Streifen nähte sie zu einem Stoffstück zusammen.



(Emme spart sich eine ausführliche Anleitung, denn hier wird das sehr schön erklärt.) Emme hatte beim Zusammennähen nichts geplant und auch nichts hin- und hergeschoben. Deshalb stoßen manchmal gleiche Stoffe aneinander. Die Farbverteilung ist purer Zufall.



Den Rand schnippelte Emme aus einer ehemaligen Damenbluse und einem Samtstreifen. Den wollte sie schon einmal entsorgen, denn er sah k..ckbraun aus. Und siehe da: in der halben Breite und eingebettet in fröhliches Schwarz schimmert er golden vor sich hin. Den breiten Samtrand fand Emme bei: „Große Reste“. Gekauft für einen Apfel und ein Ei bei der Auflösung der Schneiderei der Staatsoperette Dresden.



Für die Rückseite nutzte Emme einen alten Bademantel aus Velour. (Dieses Stück nutzte sie auch, um daraus Herrn Niffler zuzuschneiden.) Der Stoff ist schön flauschig und fühlt sich sehr samtig an.



Die Samtdecke soll kein wärmendes Accesoire werden, sondern eher ein dekoratives Teilchen. Deshalb braucht es keine Füllung. Trotzdem streikte die Nähmaschine beim Versuch, ein paar dekorative Steppnähte anzubringen. Deshalb begann Emme, mit der Hand zu quilten. Sie ist dabei kein Profi. Bisher ist nur der innere Kreis fertiggeworden. Ein wenig Zeit wird also noch ins Land gehen, bis Frau Ahavzis Miezekatzen darauf liegen können.




Auch andere Leute -in diesem Fall hauptsächlich Frauen- haben ihre Ideen zum „Kleinen Muck“ umgesetzt. Hier könnt Ihr nachsehen, was den anderen eingefallen ist.

Herbei, herbei, gekocht ist der Brei!

Euer Hase

Der kleine Muck- außer Konkurrenz (enthält Werbung)

Maikas Idee, monatlich zum märchenhaften Werkeln aufzurufen, ist wirklich spannend.

Als Emme die Auslosung für den Monat September las, fielen ihr sofort zwei Dinge ein:


1.

Der tolle Film „Die Geschichte vom Kleinen Muck“. Das ist der zweite Film, den die DEFA im gebeutelten Nachkriegs-Mitteldeutschland produzierte und bei dem kein geringerer als Wolfgang Staudte die Regie führte. Gedreht wurde unter anderem in Dresden, im Türkischen Bad des Schlosses Albrechtsberg. Dieses Schloß wurde später Pionierpalast und das Türkische Bad zum Märchenzimmer. Manchmal durften die Tanzmäuse in diesen Raum schlüpfen. Da waren sie glücklich und träumten vom Orient, Märchen und vom Kleinen Muck.

Im Nachhinein ist es völlig irre, daß ein Staat, in dem es an (fast) allem mangelte, tatsächlich den Kindern einen Palast zur Verfügung stellte.

Wir Dresdner Kinder fühlten uns privilegiert und haben die Berliner ausgelacht: Deren Pionierpalast sah aus wie ein Betonbunker.

Das Schloß Albrechtsberg beherbergt heute Teile der Jugendkunstschule und kann für Veranstaltungen gemietet werden.


2.

Das will Euch Emme unbedingt zeigen: Es ist nicht von ihr gemacht. Und es ist schon seit vielen Jahren fertig.



Diesen kleinen Wandteppich (41x28 cm) webte Emmes Oma Hilde Ende der 60er/ Anfang der 70er Jahre. Jedes ihrer Enkelkinder sollte einen kleinen Teppich mit Märchenmotiven bekommen. Geschafft hat sie leider nur diesen wunderbaren „Kleinen Muck“ für ihren ältesten Enkelsohn. Detailreich und mit herrlichen Ideen.



Diese eigenartigen Dinge sollen Feigen sein. Hilde wußte einfach nicht, wie diese Früchte aussehen. So etwas gab es nicht. Wir hoffen inständig, daß sie auf ihren großen Dalmatien-Reisen fünfzehn Jahre später Feigen sehen und kosten durfte.

Natürlich startet dieser Beitrag  zum Märchenhaften 2020 außer Konkurrenz. Aber wir hoffen, Euch gefällt diese fast 50 Jahre alte Werkelei und erinnern liebevoll an


Hildegard Kern

Stoffmalerin, Handarbeitslehrerin, Textilgestalterin, Ergotherapeutin



Hase und Emme