Sonntag, 30. August 2020

Minnie ./. Paddington (enthält Werbung)

Vor einem Jahr sah Emme im Desigual-Katalog diese Jeansjacke. So eine wollte sie unbedingt haben. Natürlich selbstgemacht. Eine Jeans-Jacke besaß Emme noch nie, sie besorgte sich eine im Zweite-Hand-Kleiderladen.


Als in diesem Frühjahr endlich Zeit war, sich mit solchen Projekten zu beschäftigen, gefiel Emme das Vorbild gar nicht mehr. Auch die Vorlagen, die im weltweiten Informationsnetz für Disney-Figuren zu sehen sind, machten Emme eher unglücklich. Emme beschäftigte sich  mit der Entwicklung der Zeichentrick-Figuren. Minnie-Maus ist tatsächlich von einer flippigen jungen Frau der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts zu einem süüüüüüßen, treu ergebenen Hausmädchen mutiert, das Mickey devot die Geburtstagstorte serviert. Nein, danke!
Emme schaute sich noch andere Figuren an, eigentlich mag sie Donald Duck und Goofy, aber bitte im Film und nicht auf einem Standbild.
Dann fiel Emme noch dieses Nachthemd ein, das sie vor Jahren zum Verarbeiten erhalten hatte.


Der Dalmatiner war Emme auch zu süß und niedlich, um ihn auf dem Rücken zu tragen.
Und dann warf die Suchmaschine dieses Bild aus:

Banksy - Paddington Bear
Bildquelle

Bingo! Das Original wird Banksy zugesprochen. Plakate werden auch von seiner Galerie vertrieben. Irgendwo im Netz kann man die Schablone erwerben, die ist aber zur Zeit nicht erhältlich. Emme blieb nur: Selber machen! Frech kopieren, auf Wunschgröße vergrößern und einen Abend lang ausschneiden. Emme verzichtete auf die Schrift. Wer Paddington kennt, weiß Bescheid.
Für alle anderen und diejenigen, die sich mit englischsprachiger Kinderliteratur nicht ganz so sehr auskennen:
Es handelt sich um eine herzzerreißende Fluchtgeschichte. „From darkest Peru“ kommt ein Bär als blinder Passagier nach London. Er hat ein Schild um den Hals, auf dem steht: „BITTE KÜMMERT EUCH UM DIESEN KLEINEN BÄREN!“ Der kleine Bär verrät seinen langen und komplizierten Namen nicht. Er ißt gern Marmelade. Seine Finder nennen ihn „Paddington“.
Emme befestigte die Schablone an der Rückseite der Jacke und begann zu tupfen.


Die erste Textilfarbe deckte nicht.


Zum Glück haben die Bastelläden wieder geöffnet. Die weiße Textilfarbe deckte nun.


Emme bügelte alles superheiß und hofft nun, daß die Farbe lange hält. Endlich hat sie eine „selbstgemachte“ Jeansjacke und ist gleichzeitig der Süßlichkeit entgangen.


Ein bißchen Süßes brauchen wir zum Abschluß dieses Projektes doch: Wir essen mal ein Marmeladenbrötchen!

Euer Hase

Freitag, 28. August 2020

Verpackungen nähen (enthält Werbung)

Was macht man mit einer hübschen Bluse, besser gesagt, mit einem hübschen Blusenstoff? Der Schnitt ist altmodisch, das Kleidungsstück paßt nicht und ist durchsichtig. Für Patchwork ungeeignet. Zu dünn.
Schon vor geraumer Zeit hatte Emme im weltweiten Informationsnetz diese Nähanleitung bei „A Spoonful of Sugar“ gesehen. Danke an Lisa und Sarah! Damals fehlte Emme die zündende Idee zum Nacharbeiten. Am Wochenende fiel ihr nun ein, daß sie schon x-mal die Stoffservietten aus dem großen schwedischen Möbelhaus vergebens auf dem Flohmarkt angeboten hatte.


Selbst für einen Apfel ohne Ei will die niemand. Den Leuten geht es zu gut.
Emme entschied sich für Aufhübschen und Verschenken. Emme zerschnitt die Bluse, für die letzte Serviette mußte sie ganz schön stückeln.


Die Stoffstücke aufeinandernähen, Ecken umschlagen,


Tunnel nähen, fertig! Wenn man es nicht wie Emme kompliziert und alte Kleidung wiederverwendet, geht das alles ratz-fatz.
Zwei Bändchen gegenläufig einziehen, Emme bediente sich an ihrer Weißen Wunderkiste. Erst wenn man die Bänder festzieht, entsteht die lustige Form und der Beutel zeigt sein wahres Gesicht. Toll! Fein! Wieder ein paar Weihnachtsgeschenke!


Emme sucht noch mal in den unergründlichen Tiefen ihres Stofflagers. Da sind bestimmt noch einige schwer vernähbare Stoffe. Und vielleicht, vielleicht werden die zehn Servietten aufgebraucht und müssen nicht mehr auf dem Flohmarkt wie Sauerbier angepriesen werden.


Was macht Ihr aus Euren „Ladenhütern“?
Euer Hase

Donnerstag, 27. August 2020

Färben (I)

Emme nahm noch ein paar T-Shirts aus dem Stapel, den sie lange für den nun verworfenen T-Shirt-Quilt gehortet hatte.

Au weia, wie alt sind die denn?
Hase, das ist egal. Wir nehmen alle Farbreste und färben mal los…

Die erste Ladung war ja nicht gänzlich mißlungen. Diese drei sollten schwarz werden:

 


Hat nicht ganz geklappt. Falsche Farbe. Flecken. Emme hat sie gar nicht erst gebügelt.

 


Emme überlegt, ob sie die richtige Temperatur eingestellt hat. Wir machen bei Gelegenheit noch einen letzten Versuch, vielleicht wird’s dann.
Übrig war auch noch Kobalt-blau.

Was, Kobolde sind blau?
Hase, Kobalt-Blau. So lautet die Bezeichnung des Herstellers.

Dies waren unsere Farbexperiment-Opfer:




Vorderseite
Rückseite

Sag mal Emme, wann waren wir in Pamplona?
Hase, das ist schon gar nicht mehr wahr.
Fahren wir da mal wieder hin?
Hase, wir laufen.

Die T-Shirts in Kobalt-Blau sind lustig geworden. Der Torero hat jetzt einen blauen Teint und Hintergrund, das ist aber nicht schlecht.






Vorteil der ganzen Aktion:
  • Das Refashion-Fach ist leerer geworden.
  • Emme hat mehr tragbare T-Shirts. Bei der jetzigen Witterung braucht sie zwei pro Tag. Da ist auch der Verschleiß größer.
  • Die Farbrestecke ist fast leer. Vieles ist aufgebraucht! Super!

Haben wir noch was zum Färben?
Ja, Hase. Es wird noch ein paar Experimente geben.

Also Leute, es bleibt spannend!
Euer Hase

Montag, 24. August 2020

Noch ein Fitzelchen-Projekt

Erinnert Ihr Euch noch an diese schwarze Mütze
Emme hatte sie schnell aus ein paar Stoffresten zusammengenäht. Damals hatte sie keine Idee, wie sie das Label gestalten sollte. Nach einigem Suchen im weltweiten Informationsnetz stieß Emme aus diesen/dieses Blog: fredfarbenfroh.blogspot.com. Und hier fand sie den supercoolen Maulwurf! Vielen, vielen Dank!
Emme nähte gar kein Label, sondern gleich den Mauli auf die Vorderseite der Mütze.
Die Materialien stammen aus Emmes unergründlichen Stoffresteager. Die Augen sind weißer Filz. Eine ruhige Stunde am Abend und eine schon bekannte Fernsehdokumentation später war das Werk vollendet.
Wieder wurden ein paar Fitzelchen verarbeitet, die allerdings wieder Fitzelchen machten.
Jetzt hast Du die schönste Mütze der Welt, wenn der Winter kommt!
Hase, was ist denn Winter?
Wir sagen Euch jetzt gemeinsam mit dem Kleinen Maulwurf
Ahoi!
Hase und Emme

Freitag, 21. August 2020

Müll

Seitdem sich Emme ein Schneiderflickkörbchen (ähnlich diesem Projekt) genäht hat, sieht sie sich „ihren Müll“ noch mal genauer an. Dieser Müll ist schön und auch der Stoffabfall kostete einst Geld, Arbeit und natürliche Ressourcen. Emme probierte diverse Techniken der Resteverwertung aus, zum Beispiel Füllungen (hier). Neurdings produziert sie neue Stoffe.

Eine Variante ist, die Schnipsel, Fadenreste und Wer-weiß-was-sonst-noch auf Bügelvlies zu verteilen und unter Backpapier schön heiß zu bügeln.

 

Dann durchsichtigen oder halbdurchsichtigen Stoff drauflegen, Emme nutzte ein Stück Tüll. Dann werden diese Stoffstücke gequiltet, die Nähte sollten eng angeordnet werden. An anderen Stücken übte Emme, Spiralen zu nähen.


So entstanden mehrere Stoffstücke, aus denen Emme kleinere Stofftäschlein nähte. Natürlich mit alten (funktionierenden!) Reißverschlüssen, die Emme aus nicht mehr getragener Kleidung rausgetrennt hatte.

Als Taschenfutter dienten Gardinenreste

und das Jersey-Stück, das Emme bei der letzten Refashion-Orgie abgeschnitten hatte.

 

Die zweite Variante ist eine Ableitung der „Pizzatechnik“. Die Idee, daß der Stoff durch Bügeln zusammenbeppt, wenn viel Polyester dazwischenliegt, ist richtig. Klappt aber nicht immer. Emme hat als oberste Schicht eine Art Netz draufgebügelt.

Wo das herstammt, weiß sie nicht. Und hat auch dieses Stoffstück spiralförmig gequiltet und eine Bestecktasche daraus genäht.

 


Vor vielen Jahren hat Emme die Polytechnische Oberschule und die Fachschule für Tanz verlassen. Ihre Bestecktasche hat sie mit großem Schwung weggeworfen und sich geschworen, so etwas nie, nie mehr zu benutzen. Die Zeiten ändern sich. Denn Emmes Mütterlein ist in einer Reha-Klinik. Dort gibt es zwar Besteck, aber die fleißigen Service-Frauen räumen alles ruckzuck weg. Und wenn sich die alte Dame im Zimmer einen Apfel aufschneiden will, ist sie ein bißchen blöd dran…


Das Futter für die Bestecktasche ist aus einem alten Wischtuch gestückelt, denn es gab kaputte Stellen im Stoff. Das Einfaßband ist ein Rest von einem Geschenkband. Der Verschluß ist aus einem Haargummi, der ist neu! Diese Idee hat Emme im weltweiten Informationsnetz gesehen, weiß aber nicht mehr, wo. (Wer Angaben zur Quelle machen kann, darf sich gern melden. Ich ergänze das dann.) Der stoffbezogene Knopf ist ein Rest von der Großen Flummi-Decke. Schön, daß er jetzt Verwendung findet.

Ihr seht, fast alle Materialien wurden schon x-mal gebraucht: die Mini-Schnipsel, der Tüll, die Reißverschlüsse, die Futterstoffe. Jedes Teil für sich wäre ein Fall für den Mülleimer. Aber zusammen sind sie eine lustige und sinnvolle Wiederverwertung.

Werft Ihr viel weg? Oder macht Ihr auch aus jedem Fitzelchen was Neues?

Euer Hase

Dienstag, 18. August 2020

Was liegt noch im Refashion-Fach?

1.

Eine Art Kleid in Brauntönen.

Das hat Emme zum Verarbeiten geschenkt bekommen. Ein Nachthemd oder -kleid ist das nicht. Aber vielleicht wurde es unter dem Motto „Homewear“ produziert? Emme sieht in diesem Kleid aus wie ein Baumstumpf. Schonender kann man das wirklich nicht beschreiben.

Andererseits ist der Stoff schön und nicht zu fest. Und manchmal braucht man auch im Sommer ein langärmliges Kleidungsstück.

Deshalb kürzte Emme das Kleid auf eine bequeme T-Shirt-Länge und nähte den neuen Saum mit der Stretchnaht um. Fertig ist das neue Oberteil!

Was machen wir mit dem Rest?

Der kommt erst einmal in die Restekiste, aber ich habe da schon eine vage Idee…

2.

Es gab eine Zeit, da waren Jersey-Kleider einfach nicht modern. Deshalb gab es auch keine zu kaufen. Und sobald Emme irgendetwas im Laden fand, das an ein Jersey-Kleid erinnerte, schlug Emme zu. Dieses Kleid ist eine dieser Eroberungen:

Mittlerweile ist Emme etwas älter geworden. Sie möchte nicht mehr mit Spaghetti-Trägern durch den Sommer ziehen. Außerdem findet sie, daß das Kleid zu kurz ist. Zum Wegwerfen ist ihr das hart erjagte Kleidungsstück trotzdem zu schade.

So wurde aus dem Kleid ein Rock. Schniebel-die-schnabel-die-Scher: Emme schnitt ein Stück Oberteil ab, nähte einen Tunnel, zog Gummiband ein und hat nun einen neuen Rock.

Die Länge stimmt und freundliches Schwarz geht immer. Zum Opernball würde Emme was anderes anziehen, aber für Haus und Hof reicht dieser Rock allemal.

3.-5.

Dann fand Emme noch diese Teilchen im Refashion-Regal:

 

Eigentlich waren sie als Ergänzung zu einem T-Shirt-Quilt gedacht. Dieses Projekt hat Emme so lange wegverdrängt, daß sie es mittlerweile aufgegeben hat. Blieb nur die Frage: Kleidersammlung oder retten? Emme probierte eine Rettung mit Textilfarbe. Alle Stücke haben die Farbe unterschiedlich angenommen.


Das Kleid kann Emme jetzt als Hauskleid an ruhigen Wochenendvormittagen tragen.

Dieses T-Shirt hat die Farbe ganz gut angenommen, obwohl der Stoff einen geringen Baumwollanteil hat. Gut, ab in den Schrank!

Das andere T-Shirt hat eine für Emme verblüffende Farbe:

Wer in der DDR kein fröhliches Schwarz trug, aber trotzdem zeigen wollte, daß er/sie/es zur Szene gehörte, färbte sich die Sachen selber. Meist färbte man Windeln oder Bettwäschestoffe, wenn man sie denn auftreiben konnte. Heraus kam, egal welche Farbe man benutzte, so ein verwaschenes Hellblau-Grau, mit dem man sich in der Dresdener Neustadt, im Prenzelberg oder in Leipzig sehen lassen konnte. Emme wird das T-Shirt erst einmal zu den tragbaren Dingen in den Schrank einordnen, sozusagen als Ostalgie-Erinnerungs-Teilchen.

Und übrigens: Damals hießen die T-Shirts Nicki.

Liebe Emme, danke für diese Belehrung.

Das war ein langer Beitrag. Emme hat wieder ein paar Oberteile im Schrank und einen neuen Rock. Und Müll reduziert. Super!

Euer Hase