1.
Eine Art Kleid in Brauntönen.
Das hat Emme zum Verarbeiten geschenkt bekommen. Ein Nachthemd oder -kleid ist das nicht. Aber vielleicht wurde es unter dem Motto „Homewear“ produziert? Emme sieht in diesem Kleid aus wie ein Baumstumpf. Schonender kann man das wirklich nicht beschreiben.
Andererseits ist der Stoff schön und nicht zu fest. Und manchmal braucht man auch im Sommer ein langärmliges Kleidungsstück.
Deshalb kürzte Emme das Kleid auf eine bequeme T-Shirt-Länge und nähte den neuen Saum mit der Stretchnaht um. Fertig ist das neue Oberteil!
Was machen wir mit dem Rest?
Der kommt erst einmal in die Restekiste, aber ich habe da schon eine vage Idee…
2.
Es gab eine Zeit, da waren Jersey-Kleider einfach nicht modern. Deshalb gab es auch keine zu kaufen. Und sobald Emme irgendetwas im Laden fand, das an ein Jersey-Kleid erinnerte, schlug Emme zu. Dieses Kleid ist eine dieser Eroberungen:
Mittlerweile ist Emme etwas älter geworden. Sie möchte nicht mehr mit Spaghetti-Trägern durch den Sommer ziehen. Außerdem findet sie, daß das Kleid zu kurz ist. Zum Wegwerfen ist ihr das hart erjagte Kleidungsstück trotzdem zu schade.
So wurde aus dem Kleid ein Rock. Schniebel-die-schnabel-die-Scher: Emme schnitt ein Stück Oberteil ab, nähte einen Tunnel, zog Gummiband ein und hat nun einen neuen Rock.
Die Länge stimmt und freundliches Schwarz geht immer. Zum Opernball würde Emme was anderes anziehen, aber für Haus und Hof reicht dieser Rock allemal.
3.-5.
Dann fand Emme noch diese Teilchen im Refashion-Regal:
Eigentlich waren sie als Ergänzung zu einem T-Shirt-Quilt gedacht. Dieses Projekt hat Emme so lange wegverdrängt, daß sie es mittlerweile aufgegeben hat. Blieb nur die Frage: Kleidersammlung oder retten? Emme probierte eine Rettung mit Textilfarbe. Alle Stücke haben die Farbe unterschiedlich angenommen.
Das Kleid kann Emme jetzt als Hauskleid an ruhigen Wochenendvormittagen tragen.
Dieses T-Shirt hat die Farbe ganz gut angenommen, obwohl der Stoff einen geringen Baumwollanteil hat. Gut, ab in den Schrank!
Das andere T-Shirt hat eine für Emme verblüffende Farbe:
Wer in der DDR kein fröhliches Schwarz trug, aber trotzdem zeigen wollte, daß er/sie/es zur Szene gehörte, färbte sich die Sachen selber. Meist färbte man Windeln oder Bettwäschestoffe, wenn man sie denn auftreiben konnte. Heraus kam, egal welche Farbe man benutzte, so ein verwaschenes Hellblau-Grau, mit dem man sich in der Dresdener Neustadt, im Prenzelberg oder in Leipzig sehen lassen konnte. Emme wird das T-Shirt erst einmal zu den tragbaren Dingen in den Schrank einordnen, sozusagen als Ostalgie-Erinnerungs-Teilchen.
Und übrigens: Damals hießen die T-Shirts Nicki.
Liebe Emme, danke für diese Belehrung.
Das war ein langer Beitrag. Emme hat wieder ein paar Oberteile im Schrank und einen neuen Rock. Und Müll reduziert. Super!
Euer Hase
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