Mittwoch, 30. April 2014

Barcelona Teil I - Touristenmassen und gähnende Leere

Ein Hase fliegt nicht 2000 Kilometer, um dann von Barcelona nur den Flughafen zu sehen. Lange hatten Emme und ich gerätselt, was man in knapp zwei Tagen in Barcelona sehen kann, wir haben Pläne gemacht und wieder verworfen, dann reduzierten wir das Programm um 50% und machten uns auf in die große Stadt, die von Touristen aus aller Welt regelrecht heimgesucht wurde.
 

Am ersten Tag schlenderten wir durch verschiedene Stadtviertel:
Im Raval besuchten wir Herrn Kater,



Second-Hand-Läden mit gepfefferten Preisen und den Boquería-Markt, um Saft zu trinken und zu fotografieren. Emme bat den Verkäufer, uns die katalanischen Geschmacksrichtungen vorzulesen. Die Antwort war: " Yo no hablo catalán." Das wird dann wohl nichts mit der Karriere im Öffentlichen Dienst...





Das gotische Viertel war teils leer und teils vollständig überlaufen. Vor der Kathedrale wurde nicht Sardana, sondern Break-Dance getanzt. Dazu kam nebenan die ununterbrochene Hipp-Hop-Beschallung einer Werbeaktion.



Nachts war Emme in der Ostermesse in Santa Maria del Pi, es gab nur wenige Kirchgänger. Was ist denn in Spanien los? Das fragt sich jedenfalls

Euer Hase

Montag, 28. April 2014

Costa brava Teil III - Oder: Besuch bei Herrn D.


 



Einen Tag lang unterbrachen wir unsere sportlichen Aktivitäten, um Herrn Dalí in Figueres einen Besuch abzustatten.
Dort wurde das alte, ausgebrannte Theater nach Herrn D.s Vorstellungen zu einem Museum umgebaut. Die Außenfassade des Teatre-Museu ist ziegelrot, die Kleckse sollen Brot symbolisieren, das Zeichen der Ernährung:


































        
       

        

          Im Übrigen:
          Ich bin kein Brot!
          Und kein Heiliger!



Eier symbolisieren die Erneuerung:




Im Inneren gibt es surreale Zeichnungen, Gemälde, schaurig-schöne Installationen und Schmuck.
 
Der arme Herr Krokodil!

Insgesamt weniger ein Theatre- Museu, sondern ein künstlerisches, religiös angehauchtes Kuriositäten- und Gruselkabinett.
Zum Überblick über den May-West-Saal muß man aufsteigen wie zum Heiligen Jakob:

 

 Zum Vergleich: Figueras

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ac/Santiago_GDFL_catedral_28.JPG/256px-Santiago_GDFL_catedral_28.JPG?uselang=de
Luis Miguel Bugallo Sánchez
und Santiago de Compostela

Santiago! Sag mal Emme, wann fahren wir da mal wieder hin?
Hase, wir fahren nicht. Wir laufen.

Und fast am Ende des Rundgangs, in einem sehr speziellen Schlafzimmer, zerfloß sie endlich: die Zeit!



Trotz dezenter Gänsehaut -Emme ist sich sicher, daß Herrn Dalí diese Körperreaktion sehr gefallen hätte- war der Ausflug nach Figueres lohnenswert. Hochkarätige surreale Kunst auf engstem Raum und die komprimierte Schau eines langen erfolgreichen Künstlerlebens. Und ein Gebäude, das innen und außen ein einziges Kunstwerk ist, daß kein Kurator und kein Museumspädagoge verschlimmbessern darf, wo gibts das noch?

Emme, fahren wir da noch mal hin?
Wenn Du Dich gruseln willst, ja.

Mit schaurigen Grüßen
Euer Hase







Samstag, 26. April 2014

Costa brava Teil II - Oder: Surf+Board+Ski = kein Wintersport!

Emme und ich waren in einem Trainingslager der DLRG Sachsen-Anhalt in Roses/Rosas, einem  spanischen Badeort am Mittelmeer in der Nähe der französischen Grenze.

Emme, waren wir schon mal am Mittelmeer?
Wir beide zusammen noch nie.

In der Vorsaison ist es noch beschaulich, aber im Sommer ist dort bestimmt die Hölle los.


Trainiert wurde die Königsdisziplin im Freigewässer-Rettungssport: Oceanman/ Oceanwoman. Was sonst noch zu dieser Sportart gehört, haben die Schweizer Rettungsschwimmer auf ihrer Website so gut erklärt, daß es sogar solche Triefnasen wie Emme und ich verstehen können.
Beim Dreikampf Oceanman/Oceanwoman handelt es sich um:

1. sich auf einem Surfbrett vorwärtsbewegen

 
 

2. einen wackligen, dünnen Rettungskajak fahren






3. Schwimmen


Die Sportler der Lebensrettungsgesellschaften trainieren hart, um sich nicht nur im Wettkampf, sondern auch in Notfällen schnellstens im, auf und am Wasser zu bewegen. Hinzu kommt ein immenser Material- und Transportaufwand. Während des Trainingslagers und der Wettkämpfe leisteten die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen Enormes. Sogar ein Weltmeister war dabei!
  

Das alles ohne Sportförderung- es geht ja schließlich nur um Menschenleben. ( 22 Millionäre in kurzen Hosen, die in der Gegend rumspucken, sind da schon wichtiger...)
Das Trainingslager war auf jeden Fall sehr interessant, Emme und ich haben viel über Rettungsschwimmen erfahren. Und die abschließenden Einzel- und Staffelwettbewerbe waren spannend und begeisternd! 

Emme, fahren wir da nächstes Jahr wieder hin?
Wenn ich frei bekomme...

 Zum Schluß: Hoch sollen sie leben, die Retter, die Menschen und Tieren helfen!

Euer Hase

Donnerstag, 24. April 2014

Costa brava Teil I - Oder: Wieviele Verkehrsmittel nutzt ein Hase an einem Tag?

 1. Taxi

 2. Flugzeug

 3. Bus: eine so lange Strecke, daß ich dachte, wir fahren wieder nach Hause.

4. wieder ein Flugzeug

 5. noch einmal Bus, diesmal ein Shuttle-Bus 

 6. S-Bahn

  7. Bummelzug

  8. Diese schicke Auto von der DLRG.
Danke an Kerstin und Holger fürs Abholen!

 Schöne Aussicht!



Endlich ausruhen!

Gute Nacht, wo immer Ihr auch seid!

Euer Hase

Sonntag, 20. April 2014

Frohe Ostern!

Ihr Lieben in Nah und Fern,
ich habe Geburtstag, zumindest bin ich am Ostersonntag vor elf (!) Jahren in Emmes Leben getreten und freue mich, daß wir so viel zusammen erleben durften.
Immerhin haben wir gemeinsam ungefähr 4ooo Kilometer zu Fuß zurückgelegt und sind in mindestens 10 Ländern auf 3 Kontinenten gewesen. Ich war Beistand bei 3 Operationen, Nackenstütze in Flugzeugen, Bussen und Zügen und Kopfkissen bei Übernachtungen im Tausend-Sterne-Hotel.
Unsere schrägsten Reisen waren die "Quer durchs Land im Bürgerkrieg" und Zeitreisen "Quer durch die Jahrhunderte"...


Allen wünsche ich Frohe Ostern und natürlich allen Geburtstags- und Nichtgeburtstagskindern Berge von Kuchen, Möhrchen ohne Ende und -das ist das Wichtigste auf der Welt- gute Freunde!

Euer Hase

Samstag, 5. April 2014

Abenteuer für Daheimgebliebene

Ein gesitteter mitteleuropäischer Hase denkt ja, daß zu Hause alles in Ordnung ist, wenn er mit Emme die Dichter und Denker besucht. Aber papperlapapp! Eine Invasion suchte uns heim!
Alles begann am Donnerstag, als Magdalena diese schicke Stachelschlange in unseren Hof zeichnete:

Zeichnung: Magdalena

Und diesem Aufruf folgte sie: die Ringelnatter! Und nistete sich unverfroren in Emmes Keller ein! Zum Glück gibts mutige Nachbarjungs, die die Schlange im Blumenkübel einfingen und die Süße am Gartengrundstück in die Freiheit entließen.
Danke an  Matthias, Jan und Andy!


Fotos: Andy




Klar wissen wir alle, daß Ringelnattern ungiftig sind, aber müssen wir gleich unseren Keller mit ihr teilen? Und in der freien Wildnis ist es sowieso schöner! Stimmt doch, Emme? Klar, Hase.
Das war der Beweis, daß man auch zu Hause viele Abenteuer erleben kann. Und nun wünsche ich Euch allen einen abenteuerlichen Sonntag!

Euer Hase

Freitag, 4. April 2014

Weimar

Am letzten Sonntag durfte ich wieder mal ICE fahren!
Der Zug fuhr durch endlose Nebelfelder, die sich nur langsam auflösten, sodaß es nicht viel zum Rausgucken gab. Bei plötzlich einsetzendem Sonnenschein landeten wir in Weimar, das sich den Touristen ruhig und friedlich in sonntäglicher Behaglichkeit darbot.


Emme fotografierte mich vor den Dichterfürsten, streng beäugt von diversen Besuchern aus aller Welt- habt Ihr noch nie einen Hasen gesehen? Oder waren die vertrockneten Blümchen so peinlich?
Wir empfehlen auf jeden Fall die amüsante Lektüre von Susanne Falks "Schöne Tage in Weimar". In diesem Buch wird die erstaunliche Entstehungsgeschichte des Denkmals beschrieben. Und unser Lieblings-Märchendichter kommt auch darin vor.
Nach dem Kaffee widmete sich Emme ihren Familienangelegenheiten und zum Abschluß des Tages gab es einen ausführlichen Spaziergang im Park an der Ilm. Hier im Gewimmel war nun des Volkes wahrer Himmel, obwohl Ostern noch auf sich warten läßt. Es gab große und kleine Menschen, Hunde, Jogger, Radfahrer, Enten, Blumen, Goethes Gartenhaus und Denkmale zu sehen.
Herrn Liszt wurde im letzten Jahr wieder mal die Hand gestohlen. Nach einer Legende ungeklärter Herkunft soll ein Pianist besser spielen können, wenn er einen Finger vom Liszt-Denkmal besitzt. Aber Achtung: die Hand ist nur noch aus Gips (wird ja eh bald gemaust)! Und um besser spielen zu können, hilft nur eins: ÜBEN! ÜBEN! ÜBEN!
Und mit diesem tollen Rat verabschiedet sich- ach, da fehlt noch was:

Emme, fahren wir mal wieder nach Weimar?
Aber natürlich, Hase.

Euer Hase