Mittwoch, 6. Juli 2022

9-Euro-Ticket und Kleidung: 1. Viktorianisches Picknick

Mit 9 Euro durch die Republik? Im Juni, Juli und August ists möglich. Und passend kleiden kann man sich da auch.

Wir fuhren zwei Tage nach der Einführung des 9-Euro-Tickets nach Leipzig. Zum WGT und zum Viktorianischen Picknick. Das hat sich Emme jahrelang gewünscht. Aber immer kam irgendetwas dazwischen: Tanzbeinschwingen, Bälle organisieren und zu guter Letzt- Pestilenz!

In diesem Jahr bekam Emme einen freien Tag! Es ging los: Sylvie, Emme, Shaun und ich fuhren nach Leipzig. Ach so: Dragomir war auch dabei und ein Hackenporsche. In dem steckten unsere Picknickutensilien, Lebensmittel und diverse Flaschen. Warum tragen, wenn man alles gemütlich durch die Botanik rollen kann.


Die Anreise im übervollen, ungelüfteten Zug war echt spannend und erinnerte an die übervollen ungelüfteten Züge der Deutschen Reichsbahn. Da war viel N/Ostalgie unterwegs. Wahrscheinlich hatten die Verantwortlichen Angst vor dem Volkszorn, denn sie schickten vorsichtshalber keine Zugbegleiter mit.


In Leipzig mußten wir uns nicht um Fahrschnipsel kümmern, wir stiegen einfach in die Straßenbahn und gondelten zum Clara-Zetkin-Park. Dann folgten wir zu Fuß den „Schwarzen“ und fanden die Picknickwiese.


Wir begannen mit einem kurzen Rundgang, Begrüßung von Bekannten und Aufbau der Picknickutensilien. Diverse Fernsehsender schickten ihre Reporter herum. In der nächsten Stunde füllte sich die Wiese mit vorwiegend schwarz gekleideten Menschen, alle waren bester Laune, Klatsch, Tratsch und Schnaps wurden verteilt, alle aßen und tranken. 


Zwischen 15 und 16 Uhr erfolgte der Einfall der Leipziger, die pausenlos fotografierten. Was auch immer sie mit den Bildern anfangen wollen…


Natürlich ist der Park eine hervorragende Bühne für Selbstdarsteller und wir beobachteten die folgenden Modetrends:

1. Historisch angelehnte Roben erscheinen eher barock als viktorianisch.

2. Fantasy überwiegt. Wahrscheinlich macht die Herstellung, das Tragen und Herzeigen einer solchen Robe den größten Spaß.

3. Damen tragen reich verzierte, hohe Hauben- ein Mix aus russischer Prinzessin und Maleficent.


Am Abend lernten wir eine Eulenfamilie kennen, dann packten wir zusammen und fuhren gemütlich im vollen und ungelüfteten Zug nach Hause. 200 Euro für ein Pensionsbett waren uns dann doch zu viel.

Nun überlegen wir, was wir im nächsten Jahr anziehen werden.

Euer Hase

Emmes 9-Euro-Ticket-Kleidung im Einzelnen:

 

Foto: Sylvie
Foto: Sylvie

Oberteil:     Viva la Mamma!- Oberteil

Rock:          resales, an den Seiten gerafft. Der Schnitt ließ leider nicht zu, ein Cul de Paris zu tragen

Hut:            resales, ein ehemaliger Faschingshut. Umgestaltet mit bemalten Blumen und „Dracheneiern“

Tasche:       Dragomir

Strümpfe:   aus dem Strumpffach

Schuhe:       Geschenk

Kette:          Slytherin-Kette

Fächer:        aus dem Schrank

Ohrringe:    aus dem Schmuckfach

Sonntag, 3. Juli 2022

Wolken, Wind und Wellen- Roses/Rosas 2022

Das ist ein Nachtrag. Diverse Leserinnen wünschten sich einen Bericht von unserer Osterreise nach Katalonien. Nun denn:

Wir schlugen uns mit allen Schikanen (inklusive verpasstes Flugzeug) nach Spanien durch. Alles fühlte sich total neu an. Manchmal dachten wir, wir würden um die halbe Welt reisen.


Unsere Erkenntnisse nach zwei Jahren Reiseabstinenz waren:

1. Reisen macht und immer noch Spaß und wir lernen auch stets was dazu.

2. In Spanien mußten wir uns umständlichen Einreiseprozeduren unterziehen. Auf dem Papier oder digital. Im Flughafengebäude saßen Dutzende sehr nette Frauen (Wer macht sonst so einen Job?) in weißen Kitteln. Sie maßen ab und zu die Temperatur eines Kindes, der Rest der Reisenden wurde durchgewinkt. Dafür hatte Emme tagelang Stress mit digitalen Registraturen! Oh nee!

3. Bus- und Zugverbindungen in Spanien sind überhaupt nicht mehr pünktlich. Dafür fliegen die Vuelings/ Iberias fast verfrüht ab. Am Flughafen also pünktlich sein!

4. Emme hat beim Freigewässertraining gut zugehört und einiges über Schwimmen/ Boarden/ Kajaken bei hohem Wellengang gelernt.

 

Quelle: DLRG

 

5. Mediterrane Küche schmeckt immer noch/ immer wieder.

6. Wir wissen jetzt, wie das Spiel „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ auf Spanisch geht.

7. Wir haben Roses, den Strand und das Meer sehr vermisst.

 

Es war also wieder einmal wunderschön. Wir haben unseren Aufenthalt sehr, sehr genossen. Ich arbeitete traditionell als Strandwächter, als Trosthase und als Kopfkissen. 


Emme konnte endlich ihre Moderne-Meerjungfrauen-Mütze tragen, die schon seit zwei Jahren bereitliegt:

 

Ich habe tolle Ostergeschenke bekommen:

 

Emme hat kiloweise Modenzeitungen nach Hause geschleppt.

Und nächstes Jahr?

Fahren wir bestimmt nach Roses!

Adíos!

Euer Hase