Freitag, 29. September 2017

Schlammbada- Party XV




Der Eisgarten Huß rief, und alle, alle kamen. Warum es dieses feine und fetzige Fest gibt, habe ich schon hier erklärt.


Der Garten war wunderschön geschmückt und uns wurde berichtet, daß die Jungs drei Tage dafür brauchten. Uns hat die Dekoration sehr gefallen und hiermit wollen wir den „Schmückern“ ein dickes Lob aussprechen! (Wir haben das schon den Chefs gesagt, aber ob die das weiterleiten?)


Es gab Leckereien, Getränke und die berühmte Bowle. AFG ist keine Wahlwerbung, sondern heißt: Alkoholfreie Getränke.


Natürlich traf Emme halb Laubegast, hatte Spaß und erledigte gleich nebenbei alle Verabredungen für das nächste Vierteljahr.
Die „Nierentische“ spielten. Im ersten Teil gab es Schlager aus Ost und West. Natürlich durfte der Hit „Himbeereis zum Frühstück“ nicht fehlen. Emme schwang ihre Tanzbeine und schwitzte in der heißen Sommernacht. Später wurde es rockiger und mit „Smoke on the water“ endete das Tanzprogramm.


Vielen Dank an die Familie Huß für diesen schönen Abend!


Emme, gehen wir da nächstes Jahr wieder hin?

Klar Hase, wenn kein Hochwasser dazwischenkommt.

Eßt mehr Eis!
Euer Hase

Mittwoch, 6. September 2017

Unstruttal- Was wir sonst noch sahen




Bildung ist alles! Also fuhren wir nach dem Ball in Burgscheidungen nicht sofort nach Hause, sondern besichtigten noch verschiedene Dinge:

Weischütz

In diesem Dorf bei Freyburg fanden wir herzliche und unkomplizierte Aufnahme. Vielen Dank!
Hier gibt es alles, was das Landleben so richtig interessant macht: fleißige Bewohner und neidische Nachbarn, eine schöne Sitzgelegenheit und Feuerstelle am Flußufer, ein Friedhof voller Menschen, wenn eine alte Dorfbewohnerin zu Grabe getragen wird, ein altes Herrenhaus, ein Bus, der zweimal am Tage fährt (außer am Wochenende) und mittendrin eine ganz, ganz alte Dorfkirche.


Im Lauf der Jahrhunderte oftmals umgebaut war sie am Ende der achtziger Jahre fast völlig verfallen. Tatkräftige Bürger retteten sie. Im Turm wohnen nun die kleinen Falken.


Was der Okulus -der eine mittelalterliche 4 darstellen soll- bedeutet, weiß heute niemand mehr. Ein Rätsel der Geschichte.


Innen fand Emme diesen tollen Christus (über diese Figur gab es leider keine Informationen),


ein holzvertäfeltes Tonnendach


und Fundstücke von den Restaurationsarbeiten.


Liebe Weischützer, vielen Dank für Eure Gastfreundschaft! Möge der Wein wachsen und der Tourismus gedeihen, wir wünschen Euch alles Gute!

Freyburg

Bitte nicht verwechseln mit Freiburg oder Freiberg! Eine kleine Stadt inmitten von Weinbergen, die nach Emmes Meinung eher Krätzer hervorbringen. Es gibt schon ewig lange eine Sektkellerei, deren Name an eine Märchenfigur erinnert. Früher war der Sekt Bückware, jetzt kann man ihn überall kaufen. Furore machte diese ostdeutsche Firmavor einigen Jahren, als sie eine (west)deutsche Sektkellerei übernahm. Eine Besichtigung ist nur nach Voranmeldung möglich, das haben wir verpaßt. Deshalb ergingen wir uns im Städtchen.


Das Portal


und die Türme von St. Marien sehen sehr verheißungsvoll aus, aber am Sonntag öffnet die Kirche erst nachmittags. Schade.


In der Stadt gibt es Häuser aus allen Epochen, sehr schön und teilweise totsaniert.


Dazwischen eine „Bruchbude“ zu sehen, ist eine regelrechte Wohltat.


Neu für uns war, daß Freyburg die Geburtsstadt von Friedrich Ludwig Jahn ist. Der Turnvater wird verehrt und dabei geflissentlich vergessen, daß er als Kind seiner Zeit ein großer Nationalist war.


Den Rest des Tages hätten wir auch in diversen Weinstuben verbringen können, aber wir fuhren auf den Berg zum

Schloß Neuenburg.

Das ist eine riesengroße, in Jahrhunderten gewachsene Anlage. Sie gehörte den Thüringischen Landgrafen und später den Sächsischen Kurfürsten. Jetzt hat das Land Sachsen-Anhalt alles an der Backe und muß die Sanierungskosten tragen.
Der Bergfried trägt den schönen Namen „Dicker Wilhelm“. (Ist er ein wenig schief?)


Er beherbergt eine Sonderausstellung über dieses Männlein, genannt „Haingott“.


Forscher haben verschiedene Thesen aufgestellt, woher er kommen könnte. Und indem der Besucher im Bergfried immer höher steigt, arbeitet er die Thesen ab. Für jede gibt es gute Gründe. Das Erfrischende an der Ausstellung ist, das alles richtig sein kann und alles falsch. Im Begleitheft werden die Besucher aufgefordert, „zur Rätsellösung beizutragen“. Und wenn man tapfer durchhält und ganz oben im Dach angekommen ist, kann man weit ins Land schauen und die Aussicht genießen.


Später standen wir vor dem Schloßeingang und konnten den Haingott an dem Ort besichtigen, wo er seit 700 Jahren klebt/ hängt.


Im Schloß gibt es eine Doppelkapelle: unten fürs Volk,


oben fein verziert für die „besseren Leute“.


Das Priesterlein und später der Herr Pfarrer brauchten nur einmal die Messe zu lesen/ den Gottesdienst zu halten. Durch eine Klappe im Boden war eine akustische Verbindung geschaffen.
In dem riesigen Schloß gab es noch mehr zu sehen: eine „Kurze Geschichte der Latrinen“, 


ein Abriß über die Abstammung der Landgrafen von Thüringen, Fundstücke aus dem Schloß,


etwas über die Heilige Elisabeth von Thüringen, Porzellan, ein barockes Empfangszimmer 


und am Ende kamen wir fast im 20. Jahrhundert an. Da gab es dann andere königliche Vorbilder.


Emme fand die Fundstücke aus dem „Angstloch“ am spannendsten. Das ist eine vielhundertjährige Abfallgrube. Deshalb können Archäologen sagen, was es zu essen gab.


Die Tontöpfe hätten wir wieder zusammengeklebt, zu schade zum Wegschmeißen.


Emme, bitte daran denken: Weg damit!

Dann rief uns die elektronische Brieftaube ins Spielzimmer. Auf Museumsneudeutsch: die „Kinderkemenate“. Hier trafen wir gute Freunde und am Schluß spielten sechs erwachsene Leute voller Wonne neue und alte Spiele, die die Museumspädagogen eigentlich für jüngere Menschen zusammengetragen hatten. Den Höhepunkt bildete eine Fotosession auf dem (nachgebildeten) Thron als Landgrafen von Thüringen und ein Ritt auf Holzpferden.
Der schönste Kommentar kam von Anja: „Wir haben gelacht, also war das kein verlorener Tag.“
Zum Abschluß schmausten wir noch im Restaurant des Schlosses, wo es spannende Gerichte wie „Henkersmahlzeit“ und „Burgfräuleinsalat“ gab. Und nach viel Spaß und Gequassel (man sieht sich ja nur einmal in der Woche) fuhren wir glücklich und müde nach Hause.

Emme, fahren wir da noch mal hin?
Klar, Hase! Es gibt im Unstruttal noch so viel zu sehen!

Lachen ist gesund!
Euer Hase