Donnerstag, 31. August 2023

Liebe ist in der Luft

Zwei junge Menschen gaben sich das Ja-Wort, aber ein Quilt wurde nicht rechtzeitig fertig.

Deshalb suchte Emme im Weltweiten Informationsnetz nach Ideen. Dann begann die Werkelei.

Eine Stifte-Hülle

nähte Emme nach dieser Anleitung aus einem Stück Filz, einer Küchenrollen-Rolle und einem rausgetrennten Reißverschluß.


Kleine Verbesserungsvorschläge wären

1. Die Papprolle verstärken (mit Leim, Farbe, doppelten Papprollen, oder, oder, oder, oder alles zusammmen)

2. Etwas Vlies unterlegen, damit sich die Rolle besser anfaßt

3. Eventuell sogar eine „Innentasche“ aus Filz nähen

Mal sehen, ob Emme etwas von den Verbesserungsvorschägen ausprobiert, auf jeden Fall war das eine schöne Restverwertung. Und womit füllten wir das „Meisterwerk“? Mit einer

Friedensfahne.

Die ist in einer Ehe ganz, ganz wichtig. Die Friedensfahne dient hier weniger politischen Zielen, sondern der Deeskalation bei diversen Unstimmigkeiten. Zum Beispiel, wer den Abwasch macht, wer mit dreckigen Schuhen reingekommen ist oder wer wieder mal die der Gemeinschaft gehörenden Toffifees ganz allein aufgefuttert hat.

Ausgangsmaterial war ein Stück Stoff, Stickgarn und ein Schaschlik-Spieß. Nach der Vorlage eines berühmten Malers stickte Emme eine Taube. (Muchas gracias a Pablo.) Das bestickte Teilchen wurde dann noch gedoppelt und ringsum abgenäht. Der Schaschlik-Spieß erwies sich dann doch als zu dünn und Emme benutzte als Fahnenstange ein Eßstäbchen, das sie in der hintersten Ecke der Besteckschublade fand. Mit Stickgarn wurde die "Fahnenstange" eingenäht. Fertig!


An die Röhre kam noch eine Karte mit Gebrauchsanweisung und vor allem mit unseren Namen. Bei großen Hochzeiten ist ja oft gar nicht die Zeit, jedes einzelne Geschenk anzuschauen und zu würdigen. Und wenn das Paar nach Aufräumerei und Flitterwochen endlich Zeit und Muße hat, beginnt das große Rätselraten. Von wem war das doch gleich???

Liebe Alessa und lieber Paul,

wir wünschen Euch alles, alles Glück dieser Erde, Freude, wenig Streit und wie jedem Paar: Liebe ohne Ende!

Hase und Emme

Und außerdem sehen wir diese/n/s Post als Beitrag zum morgigen Weltfriedenstag.

Mittwoch, 30. August 2023

Blauer Planet

Lange haben wir nichts mehr über unsere Abenteuer geschrieben. Das liegt teilweise an wunderbaren Ablenkungen wie Reisen und Verabredungen, Treffen (Ja, tatsächlich Aug in Aug!) und einer sehr verspäteten Covid-19-Erkrankung (milder Verlauf, zum Glück gibts Impfungen). Dann kam noch ein unerwarteter Medaillengewinn dazwischen.

Foto: Annett

Emme ist stolz wie Bolle, zu dieser Medaille einen klitzekleinen Beitrag geleistet zu haben. (Auch wenn die Medien den Spaß und die Lebensfreude geistig behinderter Menschen bei den Special Olympics betonten, es ging immer noch um Wettkämpfe. Dabeisein ist alles, aber gewinnen ist besser!)

Im Alltag ist Emme fast nur noch mit dem Fahrrad unterwegs, sonst schreibt korrigiert sie ja ihre meine Texte in der Straßenbahn.

Außerdem sind Emmes Kochkünste gefragt, denn ihr Mütterlein ißt zu wenig. Alles muß mundgerecht und mit viel Soße zubereitet werden, außerdem soll das Essen fein aussehen und Emme kocht neuerdings in knatterbunten Farbzusammenstellungen.

Ende der Ausreden, nun beginnt der Rückblick: Im März machten wir einen Mini-Ausflug in die Stadtmitte und sahen: die Installation „Gaia“, die in der Dresdner Frauenkirche ausgestellt war. Die Idee des Künstlers Luke Jerram und der Aussteller war, die Fragilität und die Bedrohung unseres Planeten zu zeigen.

Sie hing unter der Kuppel- unsere Erde. Im Grunde war das „nur“ ein Wasserball im Durchmesser von 7 Metern, der sich langsam drehte. Dieser „nur Wasserball“ machte trotzdem einen großen Eindruck. Obwohl ganz viele Menschen da waren, war es erstaunlich leise und alle schauten die Erde an.


An diesem Sonntag durften wir in der Frauenkirche nicht auf die Emporen steigen, deshalb konnten wir von Europa und Nordamerika fast nichts und auch von Afrika und Asien eher weniger sehen. Grönland und die Arktis waren sozusagen „weg“.


Emme, wann fahren wir denn nach Grönland?

Hase, in diesem Jahr nicht.

Gibt es da Pinguine?

Nein, aber Moschusochsen und Eisbären.


Emme und ich saßen also im Kirchenschiff und bestaunten die Südhalbkugel. Wie groß der Pazifik ist! Wie viele Inseln es da gibt! Wo wohnt die Cousine in Australien? Südamerika haben wir noch nie bereist. Oh, da ist Feuerland!

Emme, fahren wir mal nach Feuerland?

Na klar, Hase. Pinguine gucken.

Oh je, so viel zu entdecken…Da reicht weder ein Hasen- noch ein Menschenleben.


Wir sahen uns die Erde eine ganze Weile an, genossen das schon fast unheimliche Blau und dann sang sogar ein Kinderchor. Das war sehr schön.

Die Installation wandert noch durch andere Städte, guckt mal hier. Irgendwann gehts bestimmt wieder nach Deutschland. Etwas Ähnliches, bestimmt nicht weniger Beeindruckendes, sieht man im Gasometer Oberhausen.

Am Ende unseres Ausfluges tranken wir Kaffee auf dem Dresdener Neumarkt. Emme staunte, wieviel Geld eine Kugel Eis kostet. Und wie viele Kugeln sich Kinder und Jugendliche auf Klassenfahrt leisten können.

Planetarische Grüße!

Euer Hase