Montag, 29. Juni 2020

Sei sie noch so klein


„Und sei sie noch so klein“- mit diesen Worten forderte uns Valomea zu Reparaturen im Juni und Juli auf.
Wir haben zwar einige reparaturbedürftige Dinge hier liegen, aber die müssen zum Fachmann/ zur Fachfrau. Aber da immer Irgendwas ist, fand sich etwas Großes, das eine kleine bzw. schnelle Reparatur brauchte: die Dünne-Stoffe-Kiste.



Emme wollte sie ersetzen, aber bei genauer Betrachtung war nur der Deckel eingedetscht und ein bißchen zerrissen. Für solche Fälle gibt es durchsichtiges Paketklebeband. Und siehe da: nach fünf Minuten war der Deckel heile.


 

Deshalb darf die Dünne-Stoffe-Kiste noch eine Weile bei uns bleiben…

Das hättest Du längst reparieren können! Und Du hättest Dich gar nicht nach einer Ersatzkiste umsehen müssen!

Mit dieser superschnellen und -kleinen Reparatur, die keinerlei Hirnschmalz kostete, reihen wir uns ein bei „Reparieren von 12 bis 12“.

Was repariert Ihr?
Euer Hase

Samstag, 27. Juni 2020

Die zerschnittene Regenjacke

Das waren die Reste vom „Königlichen Regenmantel“.



Emme wollte die zerschnittene Jacke, die als Schnittmuster gedient hatte, als Plastemüll entsorgen. Leider hatte sie diese Rechnung ohne ihr ökonomisches, ökologisches und vor allem ihr "Ich bin ein Kind von Kriegskindern"-Gewissen gemacht. Das kann man doch nicht einfach wegschmeißen!
Deshalb versuchte sich Emme in Recycling- Upcycling- Refashion.

1. Aus einem Ärmel


nähte Emme eine Transport- und Schutzhülle für den Barockschirm. Die Ärmelbündchen werden um den Stock gewickelt und bilden die Befestigung. Diese Arbeit erforderte ein paar Tage Nachdenkzeit (natürlich mit Unterbrechungen) und 10 Minuten Arbeit.

2. Das Vorder- und Rückenteil der Jacke wurde von Emme begradigt und oben und unten zusammengenäht.




Schwuppdiwupp, die Projekttasche war fertig! Gut, die Projekttaschen bei anderen sehen edler aus, aber für unsere Zwecke reichts. Emme packte gleich die Spiraldecke


und den ausgesuchten Rückstoff rein.


Da fliegt weniger rum.

3. Nun das Wichtigste: der Klammerbeutel. Bisher hat Emme die Wäscheklammern in diesem netten Klammerbeutel aufbewahrt:



Ein schönes Souvenir von einem schönen Aufenthalt in Antwerpen.

Emme, fahren wir da mal wieder hin?
Ganz bestimmt, Hase. Außerdem wollte ich noch nach Gent, den Altar ansehen.
Da komme ich mit!

Emme suchte im weltweiten Netz nach Ideen und fand tatsächlich diese Kleidchen mit Loch. Manche mögen das, aber für Emme sieht das zu sehr nach Siebziger Jahren und DDR aus. Alle hatten solche Klammerbeutel, nur in Emmes Familie gab es so etwas nicht. Nö, nö, nö.
Ulrikes Version einer Hogwarts-Schuluniform findet Emme sehr, sehr lustig. 
Aber Emme wollte ja die Reste verarbeiten. Emme entschied sich für einen ganz normalen Beutel mit Tunnelzug. Auf der Vorderseite prangen die Tukane vom Regenmantel in Querlage, aber anders herum hätte der Stoff nicht gereicht. Die Vögel stört das nicht wirklich.


Auf der Rückseite ein Stück Plaste vom zweiten Ärmel.


Die Zugbänder entstanden aus den Webkanten des Regenmantelstoffes.


Fertig! Plastemüll reduziert! Und Dinge produziert, die man/frau wirklich brauchen kann!

Euer Hase

Sonntag, 14. Juni 2020

Kisten leeren: Die „Weiße Kiste“ (Teil III) – Patchwork

In der „Weißen Kiste“ waren natürlich auch andere weiße Stoffe, die nicht durchsichtig waren.


Daraus machte Emme „Maries Decke“,


diesen noch nicht fertig gequilteten Schneeball-Quilt,


noch ein eckiges Spiral-Patchworkteil


und zu guter Letzt ein paar Windrädchen.


Die weißen Stoffe haben sich tatsächlich reduziert. Das Tütchen wandert jetzt in die Restekiste.


Nun folgte das Schönste an der ganzen Aktion: Kiste leer! Ausklopfen! Aussaugen!


Werfen wir die Kiste jetzt weg?
Leider nein, Hase.

Emme legt jetzt die Projekte rein, die zur Zeit nicht soooo aktuell sind. (Eine supertolle Schokoladenverpackung, die überarbeitet werden muß. Das Label muß weg./ Eine uralte Einkaufstasche, die Emme als Schnittmuster verwenden möchte./ Die Idee für das Weihnachtskleid. etc. etc.



Nun sind ein paar Patchwork-UFOs entstanden, aber Emme versucht, diese fertigzustellen. Ich trete ihr immer mal auf die Füße, damit sie dran bleibt.
Euer Hase

Freitag, 12. Juni 2020

Kisten leeren: Die „Weiße Kiste“ (Teil II) – Pojagi

In der „Weißen Kiste“ waren auch viele transparente und halbtransparente Stoffe. Emme hatte schon Einkaufsbeutel daraus gemacht


und das Material zum Füttern von Taschen benutzt.


Aber irgendwann hatte sie die Nase davon voll. Nun überlegte Emme weiter, stöberte ein bißchen im weltweiten Informationsnetz und fand eine Idee: Bojagi/ Pojagi. Das ist die koreanische Art des Patchworks.
Emme startete also das nächste Projekt. Zwei der Stubenfenster hatten schon zu Beginn des Jahres einen neuen Sichtschutz erhalten.


Nun war das dritte Fenster dran: Die alte „Gardine“ war ein Probeteil aus dem Laden, das als Beispiel für den Stoffkauf dienen soll.


Insgesamt war das Teilchen zu klein, es paßte nur, wenn man nicht so genau hinsah.
Emme benutzte viele Reste unterschiedlicher Qualitäten, um den Vorhang zu nähen.



Zusätzlich verwendete sie auch diesen geschenkten Vorhang, da nutzte sie sogar die Laschen.


Das Muster erinnert uns nämlich an eine wunderbare Reise vor einigen Jahren:

NYC 2010

Für das Zusammensetzen der Stoffteile mit der Maschine richtete sich Emme nach dieser Anleitung. (Vielen Dank in die Hauptstadt!) Das war ziemlich aufwändig und dauerte -wie immer- länger als gedacht. Zum Glück war es Emme egal, auf welcher Seite welche Nähte sitzen. Sonst hätte sie noch hundertmal trennen müssen. Aber bei einem halbtransparenten Vorhang ist das ihrer Meinung nach sogar künstlerisch wertvoll.
So sieht der fertige Vorhang aus:



Emme denkt ja, er wäre immer noch zu klein. Vielleicht näht sie eines Tages noch einen Rand an den Rand. Oder sie verteilt noch farbige „Mosaikstückchen“. Oder sie fängt noch einen neuen Pojagi/ Bojagi an.
Aber fürs Erste paßt der Vorhang so. Und die durchsichtigen Stoffvorräte sind abgebaut.

Was macht Ihr aus Gardinenresten?
Euer Hase

Dienstag, 9. Juni 2020

Kisten leeren: Die „Weiße Kiste“ (Teil I) – Seilkorb

Die „Weiße Kiste“ darf man nicht mit der Weißen Wunderkiste verwechseln.
In der Weißen Wunderkiste befinden sich Kurzwaren. In der „Weißen Kiste“ weiße Stoffe. Natürlich zehntausendmal mehr, als Emme je vernähen kann.
Emme sortierte ein wenig aus. Sie ordnete alles verschiedenen Stapeln zu und so entstand der Stapel „Dünne Streifen“. Die Streifen waren aus unterschiedlichsten Stoffen. Natürlich hätte man sie noch einmal zusammennähen können, aber ob das günstig gewesen wäre? Emme suchte im weltweiten Informationsnetz nach einer Wiederverwertungsidee und fand hier einen tollen Resteblog. Emme entschied sich einen "End of Day" Quilters Basket zu nähen.
Seilkörbe haben schon viele Leute genäht, außerdem gibt es solche mittlerweile zu kaufen. Irritierend findet Emme die Tatsache, daß viele für so ein Projekt extra Seile oder Wäscheleinen kaufen. Und möglichst aus Baumwolle. Und bio. Aber warum soll ein fertiges, unbenutztes Produkt zweckentfremdet werden? Hier gibt es jedenfalls keine Baumwollwäscheleinen zu kaufen, da müßte Emme erst an den Amazonas reisen. Aber ob das nachhaltig ist? Oder bio?
Auf jeden Fall brauchte Emme eine Art Trägerseil für die Reste. Im Baumarkt fand sie diese Sisalseile zur Beetabgrenzung mit einer Lauflänge von je 15 Metern.


Aber Emme, das waren auch fertige, unbenutzte Produkte!
Hase, das ging diesmal nicht anders.
Uiuiuiu…


Emme begann, ein Seil mit den weißen Streifen zu umwickeln. Das dauerte länger als gedacht.


Dann nähte Emme einen Bodenkreis und noch ein Stück Seitenwand wie in der Anleitung. Dann waren 15 Meter Seil alle:


Nun folgte Teil 2 des Seilkorbes: wieder 15 Meter Stoff wickeln. Irgendwann waren die weißen Streifen tatsächlich aufgebraucht, der Rest wurde bunt und am Ende sogar schwarz.


Leider ist es Emme nicht gelungen, beim Nähen einen Zylinder zu fabrizieren. Nach oben wird der Korb immer ausladender. Da hätte sie mehr Zug auf das Seil geben müssen. Auch nähtechnisch ist der Korb alles andere als perfekt. Aber das macht nichts.
Der neue Seil-Streifen- Wickelkorb ist nun der neue Schnipselkorb, der sich zur Zeit wieder massiv füllt.


Die gute alte Schnipseltüte hat ausgedient, sie darf noch mal mit Papiermüll gefüllt werden und wird dann ihr Leben im Papiercontainer-Nirwana beenden.


Ganz so einfach, wie es in manchen Nähblogs beschrieben wird, ist das Nähen eines Seilkorbes nicht. So ein Projekt schafft man auch nicht an einem Abend.
Wenn sich wieder viele Stoffstreifen angesammelt haben, wird Emme versuchen, einen Korb ohne Seileinlage zu nähen. Mal sehen, ob das klappt.

Was macht Ihr aus Euren Stoffstreifen?
Euer Hase