Sonntag, 23. September 2018

Rettungsdecke




Kerstin und Holger wohnen schon lange in ihrem neuen Haus. Emme hat sich ewig Zeit gelassen, die beiden zu besuchen und das fertige Bauwerk zu bewundern.
Zum Einzug/ Erstbesuch erhielten die beiden eine Rettungsdecke, die sich auch mit den ehrenamtlichen Tätigkeiten der beiden deckt.
Ausgangsmaterial waren Stoffe, die Emme in ihrem unergründlichen Lager fand. Die Idee fand sie wieder einmal in diesem Buch.
Die Windrose wurde aus allerlei Stoffresten zusammengesetzt und Emme merkte erst nach dem Nähen, daß die großen Pfeile ein wenig nach NATO aussahen.


(Aber: die Nato -Club der Nationalen Front- war ein legendärer Treffpunkt im Leipzig der mziger Jahre. Kerstin wird sich erinnern.)
Schwieriger war es, die Windrose faltenarm (von faltenfrei wollen wir hier mal nicht reden) zu applizieren. Was nach einigen Fehlversuchen mehr oder weniger gut  funktionierte.
Die „Fliegenden Gänse“ vom Rand lagen schon lange herum. Das sind die Reihen, die Emme vergebens für dieses Projekt gesucht hatte. Nun haben sie hier ihre Bestimmung gefunden.


Für die Rückseite benutzte Emme wieder einen der Fehldrucke, den sie auf dem Elbeflohmarkt erstanden hatte. 


Für die Herstellung des Schrägbandes mußte ein alter, ganz alter Schlafanzug sein Leben lassen, schöne Resteverwertung.


Abgesteppt wurde in den Nahtlinien und in ihrer Verlängerung.
Die Herstellungsdauer war erstaunlich kurz, wenn man die Applikations-Fehlversuche nicht mitrechnet.

Liebe Kerstin, lieber Holger!
Viel Glück in Eurem neuen Heim! Möget Ihr immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel/ Ski/ Board haben! Und gemeinsam sind wir weiterhin zu allen Schandtaten bereit!
Hase und Emme


Größe:
Materialien: Stoffreste, „Kaufstoff“ für den Untergrund, Bettwäsche- Fehldruck, Schlafanzug
Muster: Windrose, Fliegende Gänse
Füllung: Fleece-Decke
mit der Maschine gepatcht, appliziert und in den Nahtlinien gequiltet


 


Freitag, 21. September 2018

Von 6 bis 1 macht jeder Science


war das Motto der diesjährigen Langen Nacht der Wissenschaften. Emme wollte unbedingt zum Vortrag „Physik muß knallen“ gehen. Da muß man sich eine Karte eine Stunde vor Beginn abholen und möglichst eine halbe Stunde eher Schlange stehen.
Natürlich bekamen wir keine Karten mehr. Aber wir konnten eine Übertragung des Experimentalvortrages auf der Großleinwand verfolgen. Nun ja. Die Übertragungsqualität ließ zu wünschen übrig. Und irgendwie war der Vortrag ein wenig … durcheinander. Die Erklärungen paßten nicht genau zu den Experimenten, der Herr Professor hatte wahrscheinlich schon weiter gedacht und kicherte immer mal wieder über sich selbst. Das Verblüffende kam nicht rüber. Im Saal wäre das wahrscheinlich schöner gewesen. Vielleicht haben wir im nächsten Jahr mehr Glück.
Wir gingen weiter und landeten wieder in einem Max-Planck-Institut. Diesmal im Institut für Chemische Physik fester Stoffe. Die Abkürzung lautet: MPI CPfS. Die Abkürzung ist eine Wissenschaft für sich und klingt sehr kompliziert. Hier war der Teufel los! Am Eingang empfing uns ein Focaultsches Pendel und ein eigenartiges Periodensystem der Elemente. Eben chemische Physik!

 

Wir durften die Werkstatt mit ihren tollen Mitarbeitern und teuren Maschinen besichtigen, Lehrlinge befragen und dem Glasbläser (eigentlich Glasaparate-Bauer) über die Schulter schauen.


Für Kinder gab es ein Probier-Labor. Mit Riesen-Pinzetten,


Training für ruhige Hände, Abwiegen, Mikroskopieren und Feinmotorik. Emme hat natürlich auch was ausprobiert, obwohl sie kein Kind mehr ist. Sie hat die Abläufe ordentlich durcheinandergebracht, aber das ominöse Insekt erkannt, das nicht größer war als ein Fliegensch….ß.


Dann gab es noch einen großen Raum mir Experimenten für Groß und Klein. Und Emme konnte mal wieder Fragen stellen. Eine Abteilung demonstrierte: Wie züchtet man Einkristalle? Emme fragte sofort: Warum züchtet man Einkristalle? Jetzt die Antwort für alle: Um die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen zu garantieren. Wieder was gelernt.
Wir sahen auch: Flammende Herzen, die sich durch ein Methangasgemisch selbst entzünden.


Wir lernten etwas über die drei Leitfähigkeiten von Stoffen: elektrische, thermische und Gitterleitfähigkeit. Wir erfuhren, wie die Energieversorgung auf der Cassini- Huyygens-Mission erfolgte und daß Cassini als Atombombe an einem Saturnring verglühte. Emmes Frage: Kann ein Chaos-Theoretiker berechnen, ob und wie das verstrahlte Zeug zurückkommt? Es gibt ja auch Kometen und Sternenstaub und anderes, das gemütlich durch den Weltraum gondelt. Und wenn es dann ein Wurmloch erwischt, ist es ratzfatz wieder auf der Erde. Na ja, das Imperium schlägt zurück…
Wir kühlten Metalle, Halbleiter, Supraleiter und geheimnisvolle Kristalle auf Weltraumtemperaturen herunter.
Wir träumten und träumen immer noch von einer Magnetschwebebahn.
Wir sahen Alaun und andere Kristalle und diskutierten über die bösen Wirkungen, wenn man Kupfersulfat schluckt. (Sieht toll aus! Blau! Nicht essen!)
Und zum guten Schluß erlebten wir eine Experimentalshow der Sonderklasse. Ein Professor und seine Kollegen zeigten so ziemlich alles, was man mit flüssigem Stickstoff anstellen kann.


Das war sehr, sehr lustig. Es wurden Blumen eingefroren, Schläuche zerhackt, Tennisbälle konnten nicht mehr springen, Luftballon-Hündchen zerfielen und bauten sich bei Zimmertemperaturen wieder auf, es waberte aus Topf und Pfannen (heißes Wasser und flüssiger Stickstoff) und am Ende stand der halbe Saal unter Nebel.


Vielen Dank an alle Mitarbeiter des MPI CPfS für diesen schönen, unterhaltsamen und lehrreichen Abend! Das hat Spaß gemacht! Beeindruckend war die Begeisterung aller für die Wissenschaft, die uns Besuchern vermittelt wurde. Wir wünschen Ihnen/ Euch große Forschungserfolge und weiter so viel Freude an Ihrer/ Eurer Arbeit!


Heute verabschiede ich mich mit den Worten des Stickstoff-Experimentators:
Ich liiiiiibe Kalten Hund!“
Euer Hase

Mittwoch, 19. September 2018

Pfingsten im Grünen



Pfingsten, das liebliche Fest war gekommen und wir fuhren nach Molsdorf.
Dort hatten die Tanzbeinschwinger und Emme die große Ehre, im Rahmen der „Thüringer Schlössertage“ aufzutreten. Zwei gute Dinge gabs dabei als Dreingabe: 1.deutschlandweite Werbung und 2.wurde Emmes Name im Programmheft richtig geschrieben! Wie cool ist das denn?
In Molsdorf wurden wir wieder herzlich willkommen geheißen und wir lernten einen ehemaligen Trompeter der Erfurter Theater kennen. Emme beobachtete völlig fasziniert Insekten und Käfer im Park. Das Tanzbeinschwingen machte Spaß. Nur ich mußte mich beim Fotografieren für einen von zwei Königen entscheiden. Machten wir eben Fotos von beiden:


Wir lernten nette Leute kennen und Emme handelte nebenbei zwei neue Verträge aus.
Den Tag beendeten wir bei den Kanonenschützen, die sich einmal im Jahr in Molsdorf treffen, um gemeinsam zu böllern.
Am Pfingstsonntag fuhren wir nach Hause, ruhten uns ein wenig aus, wuschen Wäsche und packten neu: Am Pfingstmontag waren wir in Moritzburg. 

Die Tanzbeinschwinger sind der Meinung, daß es wichtig sei, auch mal heimatnah aufzutreten. Wir tafelten in Adams Gasthof, tanzten und spielten und verbrachten den ganzen Tag an der frischen Luft.




Höhepunkt war ein spontanes und lustiges Fotoshooting: „Rock und Barock“ mit den Bikern aus Karow. Fotos werden nachgereicht.
Eine Kuriosität am Rande:

Ordnung muß sein!

Wir hoffen, Ihr hattet auch ein schönes Pfingstfest und freuen uns auf neue Schandtaten!
Euer Hase