Sonntag, 28. September 2014

The Great Wheel

Gestern Abend fand die Aufführung von "The Great Wheel" vor beindruckender Kulisse statt.

 

(Emme merkt, daß sie eine bessere Kamera braucht, denn irgendwie läßt sich die Knipskiste nicht ordentlich für Nachtaufnahmen einstellen.)
Es handelt sich um eine Freilichtaufführung, die Tanz, Theater und Feuerkunst verbindet und von jungen Leuten aus acht Ländern gezeigt wurde, mit dem Ziel, "interkulturellen Dialog und eine aktive EU-Bürgerschaft zu fördern." So steht es jedenfalls auf der Werbepostkarte.
Im Sommer gab es schon Vorstellungen in Thessaloniki.
Die Veranstalter gaben im Vorfeld eine etwas vage Inhaltsbeschreibung über Jahreszeiten, Saat und Ernte heraus. Für uns ging es wohl eher um Krieg und Frieden, wobei die Männer kämpfen und die Frauen leiden, ein Deus ex machina alle wieder zum Leben erweckt -die Regisseurin ist Griechin- und zum Schluß die Freude den Sieg davon trägt. Klingt ein wenig plakativ, aber die Umsetzung war das nicht. Nicht immer gefällige Bilder mit und ohne Feuer, harte Szenen und poetische Momente wechselten sich ab. Die größte Leistung war, fünfundzwanzig Individualisten zu einer Gruppe zusammenzuführen und eine gemeinschaftliche Aufführung zu zeigen. (Emme kann davon nicht nur ein Lied singen. Sie muß "nur" zwölf Leute unter einen Hut bringen, und die sprechen auch noch die gleiche Sprache.)
Bei "The Great Wheel" ist das ist gelungen. Und das Publikum honorierte es.





Ein schöner Abend, der wahrscheinlich der letzte der Saison war, an dem man draußen sitzen konnte. Deshalb beendeten wir die Nacht in Dresdens Disneyland, auf dem Neumarkt.


Prost! Auf die Freude und die aktive EU-Bürgerschaft!
Euer Hase

Donnerstag, 25. September 2014

Es leben die Nachbarn!

Nachbarn sind eine seltsame Spezies. Man kann sie sich nicht aussuchen, muß aber mit ihnen auskommen.
Es gibt auch Glücksfälle. Wie in unserem Haus. Da laufen die Nachbarn zu Hochform auf, um Dir in Freud und vor allem Leid beizustehen. Sie besuchen Dich im Krankenhaus, nehmen Dich ein Stück im Auto mit und schleppen Getränkekisten. Sie werfen einen Blick auf Deine Wohnung, wenn Du mal wieder unterwegs bist.
Sie nehmen die Wäsche ab, wenn es plötzlich regnet, bei Hochwasser evakuieren sie die Waschmaschine aus dem Keller und reichen eine Wurst rüber, wenn beim Grillen etwas übrig bleibt.
Manche Nachbarn besitzen ungeahnte Fähigkeiten. Unsere Designer- Küche wurde -na klar!- von einem Nachbarn gebaut. Danke, Matthias!

 

 

Wir wohnen nicht in einem ruhigen Haus. An schönen Tagen findet das Leben -sehr undeutsch- draußen statt. Aber über Einsamkeit und mangelnde Hilfe kann bei uns niemand klagen.
Und das wird einmal im Jahr gefeiert. Diesmal fand unser Hausfest unter Planen im strömenden Regen statt.

 

Trotzdem gabs leckeres Essen und gute Laune. Wir probierten neue Biersorten, denn ein Nachbar ist Brauer.

 

Nach ein paar Stunden sah das Buffet so aus:

 

Und zum Schluß gabs: Feuerwerk!

 

Oh, das war ein schöner Abend!
Es leben die Nachbarn!

Euer Hase

Mittwoch, 17. September 2014

Eine Babydecke


fertigte Emme für Henriette, unsere neue Hausbewohnerin.
Ausgangsmaterial: ein halber Kopfkissenbezug, Ränder aus Reststoffen.
Rückseite: Gardinenstoff
Auf dem vorgedruckten Muster mit der Maschine gesteppt.



 Das Hasenlabel war auch schon vorgedruckt, viel Spaß beim Suchen!


Willkommen in unserem Haus, Henriette!
Dein Hase

Sonntag, 14. September 2014

Chemin de Saint-Jaques Teil IV - Kuriosa

Auch in Frankreich gibts lustige Dinge, die uns aufgefallen sind:

Egal wie alt, Hauptsache ist: Wir haben eine Ausschanklizenz!

Sonntagsbrötchen werden auch ausgeliefert!

Gute Bekannte trifft man überall.

 In Frankreich bringt Pumuckl die Post.

Leben wie Gott in Frankreich!

Euer Hase

Freitag, 12. September 2014

Chemin de Saint-Jaques Teil III - Danke und Merci!

 

Eine Pilgerreise ist nie möglich, wenn nicht andere mit kleinen oder großen Dingen Unterstützung leisten würden.

Danke an:
  • Jens, der den Pilgerausweis besorgt hat
  • Alex für Übersetzungsdienste (und dem ihr hier beim Rappen zuhören könnt)
  • die Städtischen Bibliotheken Dresden für die große Reiseliteraturabteilung
  • die junge Frau, die ihr Smartphone zur Verfügung stellte, damit Emme die Busfahrkarte abrufen konnte
  • Sarina, die die genaue Adresse des Black Forest Hostels hatte. Wir hoffen, daß es mit der Studentenwohnung geklappt hat!

Merci an:
  • die Damen in den Touristenbüros Fessenheim und Marnay für ihre Geduld und Freundlichkeit
  • die Schwestern vom Couvent Bénédictines Saint-Joseph in Bellemagny
  • die Mitarbeiter der Auberge de Jeunesse in Belfort, die schwere Sozialarbeit leisten und so "nebenbei" Herbergszimmer vermieten
  • die Herbergseltern Colette und Daniel Robert in Villers-sur-Saulnot und Marie und George Mathieu in Marast
  • Frére Bernard -Frére hospitalier- in der Abbaye Notre-Dame d´Acey
 


Und zum Schluß liebe Grüße und Umarmungen an:

       Claude, Clement und Ingrid, die noch einen langen Weg vor sich haben.

Ultreja!
Euer Hase

Mittwoch, 10. September 2014

Chemin de Saint-Jaques Teil II - Heimreise

Ich war in der Schweiz!
Gut, ich bin auf der Rückreise nur durchgefahren, aber ich war da!
Herrliche Berge, Täler, aus denen der Nebel aufstieg, Städte, in denen im wahrsten Sinne des Wortes der Schornstein rauchte.
Ganz spannend: In Le Locle konnte man vom Zug aus die Feinmechaniker bei der Uhrenfabrikation sehen. Nun wissen wir, wo die feinen Dinge von Tissot, Zenith und anderen herkommen. Glashütte liegt ja auch verschlafen in einem Gebirgstal...
Und noch ein Gruß an die präzisen Schweizer Fahrplanmacher: Wir hatten drei(!) Minuten Verspätung!



Und was war 120 Kilometer vor der Heimatstadt?
Streik!
Und noch viel mehr Verspätung!

 

Emme, fahren wir noch mal in die Schweiz?
Wenn Du nicht über Schweizer Verspätungen meckerst!

Euer Hase

Montag, 8. September 2014

Chemin de Saint-Jaques Teil I - Alsace/ Franche-Comté


Endlich war es soweit! Wir fuhren ewig bis an die äußerste Ecke Deutschlands, da wir bis dahin schon gelaufen waren.
Der Vater Rhein empfing uns so, wie wir ihn vor zwei Jahren verlassen hatten: mit Regen!


Meckern war zwecklos, erst zwei Tage später hörte der Regen auf und ich durfte in der schönen Stadt Thann


die Nacht auf der Heizung verbringen.


Während Emme schon früher das Elsaß besucht hatte (zumindest die Touristenmetropolen Straßburg und Colmar), war die Franche-Comté für uns beide ein Landstrich, den wir überhaupt nicht kannten.
Und wir trafen auf eine fantastische Gegend: Berge, Wiesen, Obstbäume voller Früchte, Felder und Weiden mit Kühen, Schafen und Pferden. Die Wälder still  und mit sovielen Grüntönen, daß wir davon den ganzen Winter träumen können.
In den Dörfern und Städten drücken sich die Häuser, aus schweren Steinen erbaut, eng aneinander. Manchmal haben sie Türme und Vorbauten, daß sie wie Burgen aussehen.

 

 

Jedes irgendwie vorhandene Gefäß, Töpfe und alte Futtertröge, sind herrlich mit Blumen bepflanzt.


Die Kirchtürme farbenfroh mit Kacheln bedeckt.


Häufig ist nicht nur die Mairie mit Kirche, sondern auch ein altes Waschhaus Dorfmittelpunkt. Die Formen der Waschhäuser sind völlig unterschiedlich, vom überdachten Riesen-Waschtrog


bis zum Tempel mit klassizistischen Säulen ist alles möglich.


Und es gab tolle Kirchen mit dezenter, aber beeindruckender Ausstattung zu sehen.


 

 

Außer einer Pilger- hatten wir also auch eine tolle Entdeckungsreise durch wahrhaft blühende Landschaften.


Da die Urlaubszeit zu Ende ging, verließen wir den Chemin de Saint-Jaques an der Grenze zu Burgund.


Zum Abschied grüßt freundlich PAX vor dem Münster in Dole:


Emme, laufen wir hier nächstes Jahr weiter?
Ja, Hase. Auch wenn die Anreise immer länger wird.

Buen camino!
Euer Hase

Samstag, 6. September 2014

Friedrichsfelde


Der Tierpark Berlin wurde 1954 gegründet und in den folgenden Jahren aufgebaut, nach damaligen topmodernen Gesichtspunkten: viel Platz für Tier und Mensch, große Anlagen und Wege mit einer Länge von 25 Kilometern. Er gilt als größter Landschaftstiergarten Europas.
Das Schloß Friedrichsfelde stand dort auch im Gelände herum, das kurzerhand integriert wurde. Heutzutage laufen die Pelikane durch den von Lenné entworfenen Barockgarten und andere Tiere statten dem Schloß gern mal einen Kurzbesuch ab.
Einmal im Jahr veranstaltet der Förderverein von Tierpark und Zoo ein Rokokofest mit Tanz und Musik, Markt, Lebenden Bildern, Falknern, Leiermann, Militärlager und Pferdeballett. Emme hat mich dorthin mitgenommen.
Bevor der Trubel losging, durfte ich den Ballsaal inspizieren.


Es gab sogar einen Dienstausweis.


Es gab Spiele für Groß und Klein drinnen und draußen.



 

Emme ließ die Tanzbeine schwingen und schwang sie selbst.
Auf dem Markt besuchten wir einen Kollegen ohne Besitzer, hier ist er zu haben.


Der Ball am Sonnabend-Abend wurde von Les Matelots meisterhaft begleitet.


Der zweite Tag wurde nicht von Schaudern, sondern von Schauern begleitet. Ab und zu sah es so aus:


Aber der guten Stimmung tat das keinen Abbruch und die Berliner strömten zuhauf zum Fest. Nach einem großen Gruppenfoto aller Teilnehmer fuhren wir zufrieden wieder nach Hause.

Emme, fahren wir wieder mal nach Berlin? Und in den Tierpark?
Klar, Hase.

Euer Hase