Samstag, 17. August 2019

Leopoldsfest Dessau 2019


Wie schon beschrieben, lag ein wenig Wehmut in der Luft. Wir rechneten damit, daß wir das letzte Mal gemeinsam mit unserem Alten Dessauer feiern. Aber er erklärte uns schon am Freitag beim gemeinsamen Schmaus, daß er im nächsten Jahr noch einmal als Darsteller des Fürsten auftreten wird. So waren wir ein wenig beruhigt und das Fest konnte beginnen.
Auf dem Marktplatz eröffnete „Black Velvet“ das Musikprogramm. Emme fand weder die Gruppe noch ihre Musik wirklich black, aber den Leuten gefiels. Und gute Stimmung war dort allemal.


Im Feldlager gabs wie immer Kesselgulasch, Baumkuchen, Faßbrause und Freibier. Lecker! Und Schwatz und Klatsch und Tratsch, die Feuershow von Max Rabenflügel und den „Stadtpark in Flammen“.
Am zweiten Tag war am Vor- und Nachmittag viel Zeit, weil die Tanzbeinschwinger erst am Abend auftreten sollten. Deshalb gab es einen lustigen Ausflug vor die Tore von Dessau, den beschreiben wir extra. Am Nachmittag hörten wir die Muldetalspatzen und sangen auch mit. Wir besuchten den Flohmarkt und Emme kaufte doch tatsächlich eine klitzekleine Kleinigkeit.
Emme, wir brauchen doch nichts!
Hase, doch, das brauchen wir!
Außerdem besichtigten wir die Außenhülle des Bauhaus-Museums.


Wir sind uns einig, daß hier keine architektonische Meisterleistung entstanden ist. Eröffnung ist erst im September. Keiner weiß, wie es innen aussieht. Aber da Kunstwerke kein Licht vertragen, soll innen alles aus dunklem Beton sein. Das Glas ist nur Außenhaut.
Haben wir nicht mal im Unterricht gelernt: Die Form folgt der Funktion?
Emme, das ist aber lange her…
Also so eine Art verglaste Kaaba.
Emme, und die armen Vögel, die an den Glasscheiben verenden (werden).
Der Spott der Dessauer kennt kaum noch Grenzen. Die einen sprechen vom Traumhaus-Museum und die anderen vom schönsten und teuersten Gewächshaus Sachsen-Anhalts.
Ich berichte mal lieber weiter:
Unsere Rennente hat für uns leider nicht den Reisegutschein gewonnen. Schade.


Wir wurden an die barocke Kaffeetafel mit feiner Tafelmusik geladen. Die Törtchen waren ja soooo lecker! Emme hätte am liebsten bis in die Nacht weitergegessen. Nicht weil sie Hunger gehabt hätte, sondern weil alles so gut geschmeckt hat!


Der Konditormeister muß einen Orden bekommen!
Wird er, Hase, wird er.
Am Abend schwangen die Tänzer die Beine, Emme schwang ihre auch. Bei der abendlichen Serenade brach dann der seit Wochen ersehnte Regen herein. Aber die Barocktänzer leisteten sich noch eine lustige Tanzeinlage und brachten, nach immerhin acht Jahren, den Alten Dessauer zum Tanzen. Das ist sozusagen sensationell.
Dann schlichen wir müde zum Nachtquartier. Auf dem Marktplatz steppte der Bär und die Jugend aus Dessau feierte kräftig. Wäre der Regen nicht gewesen, hätte Emme dort gerne noch eine Runde mitgefetet. Leider mußte die Barockrobe in Sicherheit gebracht werden.
Der Sonntag begann mit dem obligatorischen Gottesdienst, Thema der Predigt war „Gemeinsamkeit“. Das hätten auch ein paar Leute hören sollen, die noch in den Federn lagen. Der große Festumzug war leider nicht so groß, wie man sich das hätte wünschen können. Waren alle schon im Urlaub? Hoffen wir mal, daß im nächsten Jahr wieder mehr Leute mitmachen.
Beim Schlußappell überreichten wir unser Maikäfer- Geschenk, wir wurden herzlich verabschiedet und freuen uns aufs nächste Mal!
Bei der Abreise sahen wir die  zweite städtebauliche Höchstleistung dieses Sommers: Ikarus, ein Denkmal für Hugo Junkers.


Wir enden mit den Worten des Alten Dessauers:
Laßt es krachen!
Euer Hase

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