Samstag, 3. August 2019

Bunte Republik 2019


Natürlich konnten wir uns dieses Bunte Fest nicht entgehen lassen! Beginnend, wie immer, mit Bowle bei Bine. Emme durchstöberte den Laden, riß sich sehr zusammen und kaufte nichts. Sonst hätte ich ja was zum Meckern gehabt!


Es war sehr heiß und die Neustädter und ihre Gäste hielten sich mehr in den Häusern auf. Die Straßen waren fast leer und wir schlenderten mal hierhin und mal dahin. Mittagessen gab es im Couscous-Haus und Kaffee auf dem Lutherplatz. Dort hörten wir mexikanische Musik und sahen Volkstänze. Die gesamte spanischsprechende Gemeinde Dresdens trotzte der Hitze und versammelte sich vor der Bühne. Entsprechend hoch war der Lärmpegel.
Wir bummelten über diverse Flohmärktchen und andere Marktstände, aber wir haben ja alles und brauchen (fast) nichts.

Für Entsetzen bei Emme sorgte die Werbung der „Jungen Linken“. Die warben mit einem Bild einer Person in einer Hängematte vor einem tollen Sonnenuntergang. Emme dachte zuerst, das wäre ein Reisebüro mit Karibikschwerpunkt. Drunter stand der Slogan: „Nicht Lohn und Brot, sondern Freizeit und Kuchen“. Und das meint Emme dazu:
Die Linken vertreten traditionell die Arbeiter, und die sind stolz auf ihre Arbeit. Natürlich bin auch ich der Meinung, daß meine Arbeit mehr wert ist als ein Stück Brot. Aber was soll denn werden, wenn niemand mehr arbeitet? Ich sehe mich schon in dreißig Jahren auf der Leiter stehen und allein die Decke streichen. Hoffentlich bieten die Baumärkte dann immer noch Klempner-Lehrgänge für Frauen an. Weil es überhaupt keine Handwerker mehr geben wird. Pflege wird wie vor hundert Jahren wieder in großen Sälen stattfinden, eine Schwester für achtzig Patienten. Ärzte? Welche Ärzte? Zu essen gibt’s dann nur noch Brei und Tütensuppen, da geht das Schlucken schneller und kochen muß auch niemand mehr. Die Gebäude werden zusammenbrechen, weil niemand etwas reparieren kann. Autos (sind sowieso unökologisch) fahren nicht mehr, die restlichen zwei Straßenbahnen brechen aus allen Nähten, weil es keine Fahrer gibt.

Ja, Ihr Jungen Linken, laßt es Euch in Eurer Hängematte gut gehen, wenn Ihr denn jemanden findet, der sie Euch aufhängen kann. Nur mit dem Kuchen wirds wohl nichts, denn es gibt schon heute keine Bäcker mehr. Wegen morgens aufstehen und Arbeit und so…

Am zweiten Tag war die brennende Sonne etwas gnädiger. Auf den Straßen wimmelte es vor Menschen, wir wimmelten mit. Wir bewunderten die Dekorationen der Häuser


und sammelten Ideen.


Wir aßen syrische Fleischröllchen und Emme wurde zur Geschichte und Geschichten der Bunten Republik befragt. Wir tranken Kaffee, um ein Studentenprojekt zu unterstützen.


Wir sahen Tangotänzer aller Nationen


und hörten ein lustiges Konzert der Hawaii-Toasters.


Die Jungs boten ein herrlich unperfektes Rock´n´Roll-Konzert. Für einen Mega-Durchbruch müßten sie noch einmal ein bißchen Sprech- und Stimmunterricht nehmen und ihre Technik aufmotzen. Im Gegensatz dazu boten sie eine tolle Stimmung, Spaß am Musikmachen und richtig gute Laune, die sich sofort auf das Publikum übertrug. Das Schlußlied war ein traditionelles hawaiianisches Volkslied mit dem Titel „Es gibt kein Bier auf Hawaii“. Natürlich zum Mitsingen, was allen unter 25 Jahren ziemlich schwer fiel. Emme war erstaunlich textsicher, das fand ich schon beeindruckend. Jungs, Ihr wart klasse! Rockt das Stadtfest!
Und während die ersten auswärtigen Gäste mit Sack und Pack gen Bahnhof strebten, kamen Horden von Jugendlichen an, um in die Sonntagnacht zu feiern. Wir aßen Eis


und gingen geschafft und fröhlich nach Hause.
Zeig mal das Foto von der Ausbeute!
Die ist ja gar nicht so groß! Bravo, Emme!


Was war das Besondere in diesem Jahr? Genau, tanzende Männer:


Emme, gehen wir da wieder hin?
Klar, Hase. Nächstes Jahr ist Jubiläum! Mußt nur noch den Text vom Bier auf Hawaii lernen…

Bis zum nächsten Jahr!
Euer Hase

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