Am
Sonnabend sahen wir den traditionellen Festumzug. Nach der Hälfte
des Weges war er schon kleiner geworden, denn die meisten „Umzügler“
hielten die Hitze nicht aus.
Hase,
das hast Du aber fein formuliert. Mit Verlaub gesagt, der Umzug
machte einen mickrigen Eindruck.
Jetzt
kommt wieder eine boshafte Bemerkung von Emme:
Alle,
die am Umzug teilnehmen, wissen, daß die Strecke sehr lang ist.
Deshalb gibt es auch Pausen. Jeder kann doch seine körperliche
Leistungsfähigkeit irgendwie einschätzen. Wer die Strecke bei Wind
und Wetter, und diesmal eben bei Sonne, nicht schafft, soll es doch
lassen. Die einzigen, die davon ausgenommen sind, sind die Pferde.
Die können sich ihre Belastungen, im Gegensatz zu den
selbstdarstellerischen Menschen- nicht aussuchen.
Ich
schreib jetzt mal lieber weiter: Die „Jugend“ bewieß
Standhaftigkeit auf den Partywagen, ebenso die „alten“ Turner,
die Radfahrer auf ihren historischen Rädern und die gemütlichen
Weintrinker, die sich entspannt die Straße entlang kutschieren
ließen:
Nach
dem Festumzug wanderten wir die Straße an den Trödelständen
entlang. Es gab herrlichen Krimskrams für Pfennige und anderes für
völlig überhöhte Preise. Emme blieb sehr, sehr standhaft und
kaufte nichts.
Auch
dieses wunderbare Angebot von Romeo lehnte sie ab.
Das
Reiseangebot war verführerisch, aber Romeo fiel nicht in Emmes
Beuteschema. Aber sie wünschte ihm ganz, ganz viel Glück.
In Niederpoyritz besuchten wir Peter Herzogs Galerie. Präsentiert unter
dem Titel „Paradies“ gab es Grafiken, Gemälde und Fotografien
von Christine Koch, Matthias Huß und Robert Finke zu sehen. Liebevoll und heimatnah. Die Künstler ändern sich
und ihre Perspektiven.
Robert Finke: Matthias
Mit freundlicher Genehmigung
Peter Herzog Galerie
Und
nicht das Ihr denkt, die Ausstellung wäre in einem Dixi-Klo gewesen.
Das war ein humorvoller Wegweiser.
In
die Alte Schule ist ein kulturelles
Begegnungszentrum eingezogen. Auch hier war Flohmarkt und es gab noch
was Besseres: ein großes Buffet mit Speisen aus aller Welt. Wir
erhielten einen „Gemischten Teller“ und schlemmten uns durch den
Nahen Osten. Lecker!
Dazu
gab es auch noch Musik aus Persien und dem Orient, einige Lieder
waren herzergreifend.
Wir
wanderten weiter Richtung Körnerplatz, sahen eine kleine Ausstellung
über die Wachwitzer Schule, tranken Eiskaffee, durften umsonst
Kleidung mitnehmen, schwatzten mit Verkäuferinnen an den
Marktständen und fanden eine feine neue Ball-Lokalität.
Wir
sahen die schöne Freiluftausstellung über Lene Voigt, die
Dichterin
sächsischer Mundart. Gut, sie schrieb alles in Leipziger Sächsisch,
das ist Emme und mir nicht so geläufig. (Emme lernte das Wort
Mutschekiepchen/ Motscheküpschen erst während ihrer Internatszeit
in Leipzig kennen. Es soll eines der berühmtesten Sächsischen Worte
sein. In Dresden heißt das Tier schlicht und ergreifend
Marienkäfer.)
Wie
Ihr hier sehen könnt, war Lene Voigt eine richtig schöne Frau:
Am
Abend kamen wir am Körnerplatz an. Es gab alkoholische Getränke für
die Erwachsenen und nach der Pause hieß unser Abendprogramm: Nach
Hause fahren!
Oh,
meine armen Hasenfüßchen!
Euer
Hase
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