Mächtig gewaltig

Ja, ich mußte mich bilden. Im Museum der Festung Senftenberg war die Sommer-Sonderausstellung der Olsenbande gewidmet, der Filmreihe, den Publikumsreaktionen und der Frage, warum die Olsenbande in der DDR so populär war.

Unsere Antwort:

1. Die DDR-Synchronisation war einfach liebevoller, humorvoller, witziger, kurz gesagt, sie war besser. Solltet Ihr mal einen Olsenbandenfilm sehen und Euch dann sagen: „Früher war das aber lustiger!“, dann habt Ihr die ZDF-Synchronisation erwischt.

2. Wer außer einem DDR-Bürger versteht den Spaß, mittels eines Fussels einen NATO-Panzer zu erbeuten? Und den dann nur als dezente Warnung zu benutzen? Oder sich rhythmisch korrekt durch die Kopenhagener Oper zu sprengen und nebenbei einen Dirigenten glücklich zu machen?

Leider gab es in der Ausstellung viel Text –der übrigens unterhaltsam aufbereitet war- und nur wenige Exponate. Das wurde auch erklärt: Fast jedes Requisit vom Filmdreh war geliehen und Kostüme existieren kaum noch.

So mußten wir Besucher mit Erinnerungsstückchen und Fanartikeln vorliebnehmen.

Zu sehen gab es einen Tresor „Franz Jäger, Berlin“- hergestellt vom Fernsehen der DDR für die „Nacht der Prominenten“.

Eine -heutzutage- amüsante Stasi-Akte, weil Lehrlinge „Freiheit für alle politischen Gefangenen und Egon Olsen“ gefordert hatten. Und der Rektor der Schule nicht sofort die Stasi informiert, sondern dies als Scherz deklariert hatte.

Oh, der arme Mann! Der hat bestimmt was auf die Mütze gekriegt!

Auf jeden Fall hat Emme im zarten Alter von 10 Jahren erstmals durch einen Olsenbandenfilm etwas von der Existenz der Insel Mallorca erfahren. Sie war ja sowieso unerreichbar.

Emme, waren wir schon mal in Mallorca?

Auf Mallorca, Hase. Waren wir. Zum Umsteigen auf dem Flughafen. Als die Air Berlin noch existierte und dort ihr Drehkreuz hatte.

Fahren wir da noch mal hin?

Hase, wenn, dann fliegen wir. Weil es unökologisch ist und Spaß macht. Obwohl, spanisches Festland ist mir lieber…

Die Ausstellung über die Olsenbande hat uns gut gefallen. Wegen der Textlastigkeit war sie sehr informativ. Zu sehen bis zum 27. Oktober in der Festung Senftenberg.

Emme, noch eine Frage. Waren wir schon mal in Dänemark?

Nein, Hase.

Fahren wir da mal hin?

Hasenkind, irgendwann mal.

Es lebe die Deutsch-Dänische Freundschaft!

Euer Hase