Samstag, 30. März 2019

Ohne harte Konsonanten (enthält Werbung)


Ein Nachbar hatte ausgemistet und einige Dinge zum Mitnehmen vor die Tür gestellt. Und Emme nahm auf dem abendlichen Nachhauseweg mit: diesen Bambuskorb, um ihn als Geschenkverpackung zu nutzen.
Zuerst: säubern und trocknen, dann: Farbe mit Möbelpolitur auffrischen! Fertig!


Emme legte noch eine Stoffserviette rein, wir haben nämlich sowieso zuviel davon) und band eine Schleife drumrum.
Und womit füllten wir diese feine Geschenkverpackung? Mit RussischSächsisch Brot! Limited Edition! Limiddid Eddischn! Emme war schlau und hat viele Tüten davon erworben, bevor alles ausverkauft war! „Säggsisch Brod“ gibts ohne harte Konsonanten und mit einem Abbild von Ilse Bähnert.


Damit war es fertig: das sächsische Gastgeschenk für die peußischen Veranstalter des Venezianischen Maskenballes im Schloß Friedrichsfelde. Die haben zwar Spaß am Organisieren, aber trotzdem ist sowas immer stressig. Da brauchen die Jungs was Süßes!
Schmecken lassen!
Euer Hase

Mittwoch, 27. März 2019

Im Februar im Kino: Coming out (enthält Werbung)




Diesen Film sahen wir im Rahmen des „Museumskinos“ im Ernemann-Bau der Technischen Sammlungen Dresdens. Besser bekannt als „Pentacon-Turm“. Ein Abbild davon trug Emme auf ihrem Gymnastikanzug, als sie noch sehr jung war und zur BSG (Betriebssportgemeinschaft) Pentacon gehörte. So einen Aufnäher mußte man sich redlich durch lange Mitgliedschaft verdienen, blau-weiße Kleidung war in allen Sportarten Pflicht. Und obwohl nie die großen Titel erreicht wurden- die BSG Pentacon platzte vor Stolz.
Später konnte Emme auch mal in die Dunkelkammer und die Produktionsräume schauen (die Patenbrigade der Schulklasse war die Werbeabteilung von Pentacon) und noch etwas später besaß sie eine EXA 1b, eine geniale Spiegelreflexkamera, die immer noch fantastische Fotos macht. Irgendwann wird analoges Fotografieren sowieso wieder modern.
Das Museumskino funktioniert auch heute noch altmodisch, mit dicken Projektoren und Filmrollen und so. Und einer Einführung in den Film, seine Entstehung und seine Wirkung.
Coming out“ hatte am denkwürdigen 9. November 1989 seine Premiere und ging dadurch im Mauerfall-Taumel unter. Heiner Carow hat einen wunderbaren Film über junge Erwachsene gedreht, die auf der Suche nach ihrer Identität sind, zweifeln und Entscheidungen treffen müssen. Und er zeigt, was er auch schon in der „Legende von Paul und Paula“ zeigte: Im Osten war was los! Denn abseits von irgendwelchen verordneten FDJ-Veranstaltungen und Maidemonstrationen steppte der Bär.
Neben einem aufgemotzten (Ost)Berlin, die 750- Jahrfeier war gerade vorbei, kann man die schillernde Welt der Schwulenbars sehen, die „Normalos“ nicht zugänglich war. Beziehungsweise: die die „Normalos“ einfach nicht betraten. Carow zeigte aber auch Probleme, über die niemand sprach: prügelnde Skinheads, Ausländerfeindlichkeit, Homophobie, Duckmäusertum und und nächtelanges Anstehen für Eintrittskarten für irgendwelche Kulturevents.
Der Regisseur hatte drei wunderbare Hauptdarsteller: Dagmar Manzel, Matthias Freihof und Dirk Kummer. Alle drei können Männer- und Frauenherzen zum Schmelzen bringen. Die Besetzungsliste stimmt bis zur kleinsten Rolle. Charlotte von Mahlsdorf spielt eine Barkeeperin und unzählige bekannte und unbekannte Männer aus der Szene wurden als Statisten verpflichtet. Das verleiht dem Film eine hohe Authentizität.
Ein berührender Film, der ab und zu Längen hat, aber Zagen und Zaudern ist halt nicht immer actionreich. Wenn der Film mal wieder in Euren Kino läuft: Hingehen!
Mal sehen, was der März bringt.
Euer Hase

Samstag, 23. März 2019

Grünheide (enthält Werbung)


liegt östlich von Berlin. Als wir dort waren, war alles eher grau als grün, aber wir waren nicht zur Stadtbesichtigung dort. Emme ließ dort die Tanzbeine schwingen und schwang sie selber. Zu diesem Zweck hat uns die dortige Reha-Klinik einen großen Raum zur Verfügung gestellt, das war sehr, sehr nett. Vielen Dank!
Und deshalb gibt es auch dieses schöne Tanzfoto von mir:



Auf dem Heimweg gab es noch diesen herrlichen Sonnenuntergang! Wir konnten uns kaum sattsehen!



Emme, fahren wir da wieder mal hin?
Klar, Hase. War doch schön!

Üben, üben, üben!
Euer Hase

Dienstag, 19. März 2019

Die Urmutter aller UFOs


fand Emme, als sie wieder einmal nach einem Reißverschluß (oder Schrägband?) in den Tiefen des Nähschrankes ihrer Mutter suchte. Da lag ein Tütchen mit verschiedenen Perlgarnen, die könnte man/frau ja mal beim Stickzeug einsortieren. Und mittendrin, fein zusammengefaltet, fand sich dieses bestickte Taschentuch:


Dies muß entstanden sein, als Emme noch das Internat besuchte, da gab es noch andere Staaten und die Währung hat seitdem zweimal gewechselt.
Die Farbpalette zeigt, was es zu DDR-Zeiten zu kaufen gab, wenn die Verkäuferin mal ausnahmsweise nicht: „Ham wa nich!“ sagte. Aber warum ist das UFO unvollendet geblieben? Das hellgrüne Perlgarn für den Blumenstengel war wohl ausgegangen…
Mit einem Griff fand Emme in ihrer Vorratskiste das passende Garn und stickte mal schnell in der Bimmel das Werk zu Ende. Das hat immerhin zwölfeinhalb Minuten gedauert.


Aber was macht man mit solch einem Taschentuch? In seiner ursprünglichen Funktion ist es unbenutzbar. (Vielleicht ist es deshalb auch nie fertig geworden?)
Emme dachte nach und erinnerte sich, daß sie schon immer lustige Buchumschläge für ihre Musterbücher/-mappen anfertigen wollte. Deshalb suchte sie schöne Reste aus einer der unergründlichen Kisten, probierte ein bißchen hin und her und nach einigen „Trennungen“ passten auch die Taschen zum Einstecken. Aber der Stoff war viel zu schön, um noch etwas draufzunähen. Also: noch einmal anfangen! Emme fand in derselben Kiste noch einen Stoffstreifen. Der sah aus, als wäre eine Jacke gekürzt worden. Der Streifen wurde gedrittelt und mit einem bißchen guten Willen reichte der Stoff für einen weiteren Mappenumschlag. Das Taschentuch wurde verkleinert, die Spitze wieder drangenäht, alles schön appliziert und nun hat Emme gleich zwei Musterbücher von ihrem Bürolook befreit.


Und was lernen wir aus der unendlichen Geschichte dieses UFOs?
  1. Vorher überlegen, wozu man etwas anfertigen will.
  2. Ausreichend Stickgarn bereithalten oder in einer anderen Farbe weiterarbeiten.
  3. Nichts liegen lassen!
  4. Umzüge und Aufräumen lohnen sich, denn da kommen solche Dinge zum Vorschein.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Aufräumen und Fertigstellen!
Euer Hase

Sonntag, 17. März 2019

Abgeschafft im Februar


Insgesamt haben wir nicht allzu viel abgeschafft, der Februar ist ja auch kurz. Aber einiges ist zusammengekommen.

Zurückgegeben, was uns nicht gehört:
1 Schlagbohrmaschine
1 Tüte Schrauben, davon 2 verbraucht
1 Bohrer, und ein Mini-Dankeschön


Weggegeben:
1 Bockwurstzange


Verschenkt:
1 Stoffserviette


Weggeworfen:
1 Haarspange, zerbrochen


Vorschriftsmäßig entsorgt:
Papiermüll
1 Wickelrock
1 schwarze Schürze (Werbegeschenk)
1 Wechselbilderrahmen (Glas zerbrochen)


Aufgebraucht:
1x Tesa-Film
Kosmetikproben
altes Backpulver, benutzt zum Aufhellen von Gardinen


Aussortiert, aber noch nicht weggegeben oder verkauft:
1 Kiste Hausrat
2 Wechselbilderrahmen
1 Wandlampe
1 Barhocker
1 kleiner Tisch


Im März machen wir weiter! Dann gehts wieder zum Flohmarkt!
Hase und Emme

Donnerstag, 14. März 2019

Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird


Emmes Ofenhandschuhe haben schon bessere Tage gesehen. Sie waren verschmutzt und wurden beim Waschen nicht mehr sauber und waren an einigen Stellen sogar angekokelt.


Wer hat denn da den Herd nicht richtig abgeschaltet?
...

Da mußten mal neue her! Da für die Eulen der Bügelbrettbezug sowieso angeschnitten war, machte sich Emme gleich an die Ofenhandschuhe für unseren Haushalt. Reststücke vom Volumenvlies und roter Baumwollstoff waren vorhanden.
Als Schnittvorlage diente der alte Ofenhandschuh, den Emme ohne Nahtzugabe zuschnitt. Der war ihr nämlich einen Schuß zu groß. Rausgekommen sind zwei schmale Handschuhe, nun fast wieder zu eng. Mal sehen, wie sie sich in der Praxis bewähren.



Vorsicht, heiß!
Euer Hase

Dienstag, 12. März 2019

Buena vista

Dessau, 2016


He visto que han visto un vestido bien visto.

Samstag, 9. März 2019

Eulen (enthält Werbung)


Da die „Beste Köchin der Welt“ bald einen runden Geburtstag feiern wird, mußte sich Emme etwas Besonderes einfallen lassen. Und möglichst früh beginnen, damit nicht alles wieder auf den letzten Drücker fertig wird.
Weil das Geburtstagskind Eulen und Kochen liebt, entschied sich Emme für diese lustigen Topflappen. Für solche kleinen Dinge greift man/frau ja üblicherweise in die Restekiste, aber Emme wollte Stoff mit einem Eulenmotiv verwenden. So etwas hat Emme nicht. Deshalb mußte sie nach langer, langer Zeit mal wieder Stoff kaufen gehen und nahm einen Meter feinste Baumwolle aus dem großen Kaufhaus mit „K“ am Anfang mit.



Nur für Topflappen war das viel zuviel Stoff, sodaß Emme den Geburtstagsgeschenk-Nähplan um ein Stück erweiterte. Und mit dem fing sie auch an:
Vor langer Zeit hatte Emme eine Großpackung Obstler mit einer Zugabe erworben: eine Grillschürze war dabei.


Diese Schürze wollte Emme nun mit Eulenstoff aufpeppen. Bei genauerer Inspektion erwies sich die Schürze als unverschenkbar: da waren tausend kleine Taschen dran, um den Obstschnaps zu servieren (Lustig, lustig!) und ein großer Werbeaufdruck. Abtrennen ging nicht, da waren schon vorher Löcher an den Nähten. Emme nahm aber den Schnitt ab und verbannte die Schürze in die Altkleidersammlung. Dann schnitt Emme die Schürze aus Eulenstoff zu und säumte sie ringsrum. Zur Ergänzung benutzte Emme zwei gelbe Hosenbeine, die die Schneiderin in ihre Restekiste gesteckt und an Emme geschickt hatte. Aus diesen Resten wurden Bindebänder, das Nackenband und zwei Schürzentaschen. Fertig!


Die Topflappen: Irgendwo hatte Emme gelesen, daß eine Einlage Thermolalam nicht ausreicht, um zarte Finger vor Hitze schützen. Deshalb nutzte Emme für die Rückseite einen Bügelbrettbezug, den sie im Zweite-Hand-Laden für einen Euro erstanden hatte als Hitzeschutz. Alle anderen Dinge wie Stoffe für die Applikation, Schrägbänder und Einlagen fanden sich in den unergründlichen Stoffkisten. Die Eulen waren schnell zusammengenäht. Nur am Ende streikte die Nähma, das waren ihr doch zu viele Lagen, die sie zusammenrattern sollte. Emme nähte die letzte Runde mit der Hand und passendem Perlgarn, das war vorrätig. Fertig!



Und jetzt beim Textlesen und Fotos gucken merkt Emme, daß sie da irgendwie die Sache mit den Eingrifftaschen verwechselt hat.

Das bleibt jetzt so!
Alles schön verpackt und bis zum großen Tag ab in die Ecke!


Toll, nicht auf den letzten Drücker!
Euer Hase

Montag, 4. März 2019

Coswig/ Anhalt (enthält Werbung)



ist eine kleine Stadt an der Elbe zwischen Dessau und Wittenberg. Früher gab es hier Keramik- und Töpferproduktion und Bier wurde auch gebraut. Jetzt gibt es hier fast nichts mehr.
In der Stadt gibt es ein riesiges Schloß. Vor einigen Jahren bewunderte es Emme von der anderen Elbseite aus, als sie in Wörlitz das Osterfest verbrachte. Dieses Schloß wurde nach der Wende von diversen Investoren erworben. Statt zu investieren, trugen die die Delfter Kacheln und die Holzeinbauten raus und nun verfällt der massive Bau immer mehr. Einmal im Jahr darf man am Tag des Offenen Denkmals den Schloßinnenhof besichtigen. Tolle Sanierung!
Wir besichtigten die Innenstadt. Vom Lutherjahr sind viele Schautafeln übriggeblieben, die auf kleine, feine Sehenswürdigkeiten hinweisen und viel Information dazu geben.


Das Simonetti-Haus hat einmal im Monat sonntags geöffnet, da werden wir wohl noch mal hinfahren müssen.


Der Klosterhof wird zu vielerlei Zwecken genutzt, früher war hier eine Schule, jetzt gibt es einen Kindergarten. Aber das ist der Beweis: Wenn ein Gebäude genutzt wird, verfällt es nicht (so leicht).




Auf dem Weg Richtung Wittenberg fanden wir noch sehr feine Dinge:
Wikana stellte schon zu DDR-Zeiten Hansa- und Othello-Kekse her.



 
























Emme und ich stürmten den Werksverkauf und seitdem essen wir Kekse, Kekse, Kekse! Lecker!



Vielen Dank für die Gastfreundschaft, die wir in Babettes und Heikos Haus erleben durften!

Emme, fahren wir da wieder hin?
Klar Hase! Kekse essen und Stuckdecken bewundern!

Knabbert Euch durch!
Euer Hase

Samstag, 2. März 2019

Ganz in weiß- die Tutu-Lampe (enthält Werbung)


Einst war Emme ganz, ganz gierig auf eine dieser Tutu-Lampen eines berühmten skandinavischen  Designers. Aber die Preise waren abschreckend. Dann kamen Tutu-Lampenschirme auch in die Filialen eines großen schwedischen Möbelhändlers, für bedeutend weniger Geld. Einen Haken mußte die Sache ja haben und Emme fuhr einmal quer durch die ganze Stadt und sah sich die Lampen an. Oje! Höchstens zwei Lagen Tüll, komische Proportionen und noch komischere Standbeine bei den Stehlampen. Ggn- Geht gar nicht! Irgendjemand munkelte, daß diese Lampen noch heute in den Geschäften rumdümpeln sollen…
Also blieb nur: selber machen! Als Grundlage wählte Emme eine Stehlampe mit DDR- Charme, die sie bei Herrn Wurm für wenig Geld erstanden hatte. Denn Herr Wurm verkauft nur Funktionierendes, wenn etwas kaputt ist, sagt er das ehrlich dazu. Und weil Emme Elektrik weder reparieren will noch kann, ist dieser Laden eine gute Wahl.


Für das Tutu benutzte Emme einen alten Unterrock. Da waren schon Biesen eingenäht, in diese zog Emme Plastestreifen ein, die sie direkt aus dem Baumarkt geholt und mit einer alten Schere zurechtgeschnitten hatte. So entstand ein Reifrock, auf den Emme acht Lagen Tüll nähte. Dabei war sie nah am Rande der Verzweiflung, aber irgendwie schaffte sie es. Der Tüll- Überlampenschirm war fertig! Den Lampenfuß wollte sie bei Gelegenheit weiß streichen. Dies war vor einigen Jahren…



Im Januar war Emme dabei, das Wohnzimmer ein wenig umzugestalten. Ein Erbstück wollte an die Wand gehängt, die Gardinen sollten endlich genäht, der Sichtschutz eventuell erneuert, Krimskrams rausgeworfen und ein paar Möbel abgeschafft werden. Und da sah Emme das Drama: die Tutu-Lampe war noch gar nicht fertig! Katastrophe! Ein Ufo! Mitten in der Stube!
Da packte es Emme an: das Tutu wanderte in die Waschmaschine und der Original-Lampenschirm sollte von Fransen und Borten befreit werden. Die waren angeklebt und Emme plante eine mehrstündige Ent-Deko-Aktion ein. Zu ihrer Überraschung ging alles mit einem Zupf ganz leicht ab und brachte uns beide zum Überlegen: Wenn DDR-Leim nicht mehr hält, muß das Teilchen also mehr als zig Jahre auf dem Buckel haben. Wir haben den Ständer also mal umgedreht und diesen Herstellerhinweis mit einer symbolträchtigen Adresse gefunden.



Jedenfalls war der Lampenschirm ratzfatz einfarbig und wurde unter die Dusche geschafft. Fransen und Kordel wurden gewaschen und warten nun in der weißen Wunderkiste auf eine Wiederverwertung.



Der Lampenfuß wurde mit Sandpapier angeschliffen, zweimal grundiert und zweimal lackiert. Das sollte reichen. Alles in allem dauerte die Vollendung des UFOs zwei Abende und noch einen Extra-Tag Trocknungszeit.




Jetzt strahlt unser langjähriges UFO ganz in weiß mit einem goldenen Fuß.
Wieder mal etwas fertig! Super! Wir machen weiter!
Euer Hase