Montag, 26. September 2022

9-Euro-Ticket und Kleidung: 5. Hitze, volle Züge und coole Bands

Mit 9 Euro durch die Republik? Im Juni, Juli und August ists möglich. Und passend kleiden kann man sich da auch.

Wir waren beim Stadtfest in Pirna. Das liegt zwanzig Minuten vor den Toren der Stadt Dresden. Der Hinweg war einfach und wir bekamen sogar einen Sitzplatz in der S-Bahn.

Weil es so heiß war, waren nur wenige Besucher unterwegs und wir konnten uns schnell ins nicht vorhandene Gewühl stürzen.

Vor mzig Jahren, also noch in einem anderen Land, war Emme schon einmal bei einem Stadtfest in Pirna. Alles war grau und öde, der Festumzug enttäuschend und alle anderen Erinnerungen hat Emme aktiv aus ihrem Gedächtnis gestrichen.

Das Stadtfest 2022 stand unter dem Motto: „Pirna (ba)rockt- Canaletto 300. Der Maler Bellotto, genannt Canaletto, feiert seinen 300. Geburtstag. Er hat Pirna auf 11 Veduten verewigt. Und darauf sind die Pirnaer stolz. Auch ich bekam ein Foto mit Canaletto-Blick:


Wegen der knallenden Sonne war der Marktplatz wie leergefegt. Auf der Bühne spielten sich Jasmin Graf und Band die Seele aus dem Leib. Ein paar Zuhörer drückten sich im Schatten der Häuser herum. Schade, das Mädchen hat gut gesungen und die Jungs haben gut gespielt. Aber das Publikum war selbst für Applaus zu träge.

Wir schlurften weiter, besichtigten den Stadtbrunnen und ein paar schick restaurierte Gassen, den Engelserker,


entdeckten einen Zinnball

und andere sehenswerte Dinge. Der absolute Vorteil an Pirna ist tatsächlich, daß es an jeder Ecke eine Eisdiele gibt.

Im Zollhof stellten die Kunsthandwerker aus, Emme holte sich ein paar Anregungen, es gab Kaffee, Kuchen und gute Musik von Kai-Uwe Jahn und Band.

Danach gings um die Ecke zum Klosterhof, hier war der barocke Teil des Festes aufgebaut. Wir hörten ein Konzert von „Les Matelots“.


Die Jungs bewiesen wieder einmal, wieviel Spaß sie mit Musik und beim Musikmachen haben. Emme erfuhr noch von einem großen Projekt, mal sehen, ob wir da mal hinschnuppern.

Der Heimweg war heiß, der Zug verspätet und hoffnungslos überfüllt. Wir mußten tatsächlich auf die nächste S-Bahn warten. Und hierzulande fahren die S-Bahnen nicht alle zehn Minuten. Und sonntags, bei erhöhtem Fahrgastaufkommen durch Ferien, Wanderer, Theaterbesucher und Feste schon gar nicht.

Trotz Hitze hatten wir einen schönenTag und freuen und auf die nächsten Erlebnisse.

Euer Hase

 

Die 9-Euro-Ticket-Kleidung

Emme hat zur Feier des Tages das barockeste zivile Kleidungsstück herausgesucht, das in ihrem Schrank lag.

 

Foto: eine sehr freundliche junge Frau von der Security. Vielen Dank!

Kleid:          vom Flohmarkt vom Elbhangfest

Schuhe:       Geschenk

Ohrclips:     aus der Schmuckschublade

Schirm :      Daniela Pantke - Wie ein Traum aus Gold

Tasche:       aus dem Schrank

Donnerstag, 15. September 2022

Farbenkette für Gabi (enthält Werbung)

Im letzten Jahr waren wir auf Entdeckungstour in Meißen. Im Corona-Chaos waren einige Geschäfte und Gaststätten geöffnet, andere nicht. Auf der Albrechtsburg fanden wir einen schönen Schmuckladen, der leider geschlossen war. Eine Kontaktadresse war nicht vorhanden. So konnte Emme auch nicht anrufen. Denn im Schaufenster hatte sie das gesehen:


Diese Kette hätte sie sofort gekauft. Denn ihre Schwägerin, die von Beruf Malerin ist, hatte mzigsten Geburtstag. Das wäre das ultimative Geschenk gewesen!

Deshalb blieb nur: Selber machen!

Die erste Schwierigkeit bestand tatsächlich darin, Farben in Metalltuben aufzutreiben. In Zeiten der Nachhaltigkeit wird alles in Plaste produziert. Aber dann hätte Emme noch Plaste schweißen müssen. Das kann man machen, ist aber eine aufwändige und stinkige Angelegenheit.

Dann drückte Emmes Mutter ihr einen Farbkasten in die Hand. „Die brauche ich nicht mehr!“ Metalltuben: Juhu!


Emme sortierte die Farben,


drückte die Tuben aus und ließ die Farben trocknen. Wochenlang.

 

-       Dann war Pause-

Und nun war es aber höchste Eisenbahn! Die Tuben wollte Emme an eine Metallkette aus der Basteltüte hängen, die erwies sich aber als sehr, sehr schwer. Die Idee wurde also verworfen.

Aus einem Reststück Stoff nähte Emme einen Schlauch.


Der wurde mit Wollfäden gefüllt, damit er schön rund wird. An den Schlauch klemmte Emme die Farbtuben mit Hilfe einer Flachzange. Paßt, sitzt, wackelt und hat Luft!


Einen Kettenverschluß ließ Emme vorerst weg. Die Schwägerin kann probieren, ob alles um ihren Hals und zu ihrer Kleidung paßt. Oder ob sie den Knoten läßt. Nachnähen geht immer.

Blieb nur noch das Problem mit der Verpackung. Das gute Stück mußte nämlich durch halb Deutschland reisen.

Die Kette erhielt eine Auflagefläche aus Pappe. Die Pappe wurde mit Stoff aus der Restekiste bespannt.


Im Schnulliladen fand Emme eine Heftbox in schickem Schwarz.


Der Griff wurde demontiert, den wird Emme noch bei einem anderen Projekt benutzen. Auf die Kiste klebte sie ein ehemaliges Kalenderblatt, Matisse ist immer gut!


Die Karte gestaltete Emme nicht selbst. Diese Werbung von Art und Form war besser:

Alex Kühn

Und zum Schluß:

Liebe Gabi,

herzlichen Glückwunsch nachträglich zum mzigsten! Bleib gesund! Mögen Dir die Ideen nie ausgehen!

Hase und Emme