Samstag, 28. März 2015

Ein Dankeschön für den Tontechniker

Nur ein klitzekleines Bißchen verspätet: ein Nachtrag zu den Ereignissen im Dezember.

Manche Leute helfen gern und halten sich trotzdem immer im Hintergrund.
Diesmal war es Zeit, dem Tontechniker ein (symbolisches) Dankeschön in die Hand zu drücken. Die Idee stammt von Rahel, die Ausführung erfolgte durch Emme und die "Goldene Nachtigall" sponserte Marion.
Ausgangsmaterialien waren: ein Drahtkleiderbügel und Geschenkband. Der goldene Nagellack wurde am Ende nicht gebraucht.


1. einen Notenschlüssel aus dem Draht biegen


2. mit Geschenkband umwickeln


3. Die "goldene Nachtigall" am besten mit Heißkleber anbringen.


So sah die Übergabe des Goldenen (Noten)Schlüsselchens aus:

Foto: Sylvie


Vielen Dank!
Hase und Emme

Sonntag, 22. März 2015

Leipzig oder: Was wir am Feierabend tun


Am Sonnabend waren wir in Leipzig. Emme und die beste Köchin der Welt wollten auch mal zu einer Demonstration gehen. Und da es hier um ein sehr ernstes und wichtiges Problem geht, schreibt jetzt Emme weiter.
Euer Hase


Liebe Leser,
manche von Euch/ von Ihnen wissen, daß ich Physiotherapeutin bin. Ein schöner und schwerer Beruf, der von unseren Patienten hoch und von der Politik gar nicht anerkannt wird. Während der Therapien sind wir Physios, Lastenträger, Psychotherapeuten, Ankleider, Berater und Kummerkasten. Nachher Computerexperten, Sekretärin, Abrechnungsstelle, Antragsteller und Inkassounternehmen für die Krankenkassen. Wir werden schlechter bezahlt als Kranken- und Altenpfleger, was nicht daran liegt, daß unsere Chefs es uns nicht gönnen. Nein, sie können uns nicht besser bezahlen, weil unsere Arbeit von den Krankenkassen zu gering vergütet wird.
Ist auf auf einem Rezept auch nur ein klitzekleines Kreuzchen falsch, darf die Krankenkasse die Bezahlung des Rezeptes verweigern. Das heißt, für die Fehler des Arztes oder seiner Mitarbeiter stehen die Therapeuten gerade.
Wenn es nach den Gesundheitspolitikern geht, soll zukünftig noch mehr an uns und unseren Patienten gespart werden, während die Pharmaindustrie wächst und gedeiht. Sinnlose Untersuchungen und Krankenhausaufenthalte werden ohne mit der Wimper zu zucken finanziert. Die Folgen von Schmerzmittelmißbrauch werden aufwändig und über Jahre psychotherapeutisch behandelt. Vielleicht hätte es auch Physiotherapie im richtigen Moment getan?
In der Heilmittelverordnung werden wir nicht als Therapeuten bezeichnet, sondern als "Heilmittelerbringer". Das Wort Erbringer steht nicht einmal im Duden. Wir sind schon so abgestumpft, daß wir uns noch nicht einmal gegen eine solche abwertende und depersonalisierende Bezeichnung gewehrt haben.
Nebenbei solltet Ihr/ sollten Sie erfahren, daß wir im 24. Jahr nach dem Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland noch immer im Osten schlechter bezahlt werden als im Westen. Ob nun der Ost-Therapeut oder der Ost-Patient weniger wert ist, darf jeder sich selbst aussuchen.
Deshalb demonstrierten wir am Sonnabend durch die Leipziger Innenstadt und machten auf unsere Situation aufmerksam. Es kamen 1000 Therapeuten aus dem ganzen Land zusammen. Politiker ließen sich nicht blicken. Warum auch?
Und warum am Sonnabend? Weil wir uns einen Tag Arbeitsausfall nicht leisten können, denn am Monatsende wollen wir wieder unsere selbstverdiente HartzIV-Ration im Geldbeutel haben...(Und ich kann dem Hasen eine Möhre kaufen.)
Nun ein paar Eindrücke von der Veranstaltung auf dem Leipziger Rathausplatz:






Wenn Ihr/Sie uns oder Euren/Ihren Therapeuten unterstützen wollt/wollen, schreibt/schreiben Sie an Eure/Ihren Abgeordneten. Nur die Politiker können die Krankenkassen zwingen, in neue Vertragsverhandlungen zu treten. Freiwillig werden weder Politiker noch Krankenkassen so etwas tun.

Ein schönes Wochenende
Eure/Ihre Emme

Samstag, 21. März 2015

Sonnenfinsternis


O Mann, was hat sie da wieder fotografiert!

Einen schönen Frühlingsanfang wünscht Euch allen
Euer Hase

Dienstag, 17. März 2015

Vor dem Zerschneiden gerettet

Dieses Teilchen zog Emme aus der Restekiste, als sie Stoff für ein anderes Projekt benötigte. Der Spender ist unbekannt. Emme wagte sich doch noch an eine Rettungsaktion.


Die Polohemd-Bluse kommt aus dem Hause vanLaack, welches Emme bisher nur als Herrenausstatter kannte.


Die Bündchen waren reichlich abgewetzt, wie schafft man das denn?


Leider entdeckte Emme erst während der Arbeit diese fetten Laufmaschen am unteren Rücken, das sieht nach Schulmöbeln der achtziger Jahre aus:


Auf jeden Fall mußte der Siebziger-Jahre-Kragen verkleinert werden und die Knopfleiste mußte weg, denn Knöpfe gehen bei Emme gar nicht! Dazu benutzte Emme die Stoffreste vom Fummel und steckte zwei verschiedene Kragenvarianten:



Die Bündchen wurden abgeschnitten und die sich ergebenden Dreiviertelärmel mit der Kontrastfarbe umsäumt, wegen der Laufmaschen die gesamte Länge gekürzt und:


zu kurz!
Jetzt wollte Emme aufgeben, aber dann probierte sie doch noch eine Gesamtverlängerung mit dem Kontraststoff und:


Ist doch gar nicht so schlecht geworden!
Euer Hase

Donnerstag, 12. März 2015

Irgendwie römisch

Die beste Köchin der Welt plant eine Theateraufführung. Die Parodie der Parodie soll gespielt werden: "Das Leben des Brian". Für die berühmte Steinigungsszene braucht sie ein wallendes Kostüm - "irgendwie römisch". Emmes Theaterblut kochte und sie bot an, etwas zu nähen.
Als Ausgangsmaterial brachte die beste Köchin der Welt drei Fleece-Decken und einen Ausdruck aus dem weltweiten Netz, um ihre Vorstellungen bildlich darzustellen:


Als erstes nähte Emme eine Tunika, die überlangen Ärmel ergaben sich einfach aus der halben Deckenbreite. Diese wurden dann eingeriehen.
Aus zwei Reststreifen entstand der Gürtel.


Für den Umhang / die Toga teilte Emme die dritte Decke diagonal. Diese beiden Dreiecke nähte sie an den kurzen Schenkeln zusammen, es entstand ein großes Dreieck. Die Spitze ein wenig abgerundet, fertig.


Gefällt der besten Köchin der Welt ihr Kostüm? (Im Notfall arbeitet es Emme zum Mäusekostüm um.)




















Hasentip für alle Mädchen:
Falls jemand fragt: "Sind hier etwa Frauen dabei?" immer mit "NEIN" antworten! Und die Bärte nicht vergessen!


Toi toi toi!
Euer Hase

Montag, 9. März 2015

Kreismuseum Grimma

Enttäuscht vom Museumsdesaster in Köthen mußten wir etwas Zeit bis zum nächsten Termin überbrücken, so blieben wir in Grimma hängen. Auch hübsch herausgeputzt und auch sonntägliche tote Hose in den Straßen.
Wenn man genau hinschaut, sieht man noch viele Schäden vom letzten Hochwasser. Ein Haus an der Mulde hatte trotzdem einen roten Teppich ausgelegt, den wir wagemutig beschritten. So landeten wir im Kreismuseum Grimma.

 

Erster Pluspunkt: Sonntags geöffnet! Zweiter Pluspunkt: Es gab Spielzeug zu sehen! Das Stadtmuseum Brandenburg hat eine Wanderausstellung mit Spielwaren zusammengestellt, die dort bis in die neunziger Jahre hergestellt wurden.


Emme schwelgte in Erinnerungen. Dort gab es sogar die Rakete mit Zündplättchenantrieb zu sehen, die sie sich immer gewünscht hatte.

 

 


Am Spieltisch beschäftigte sie sich ausgiebig mit Herrn Krokodil


und diesem herrlichen Brummkreisel. Einen aus Blech hatte Emme nämlich nie bekommen, "nur" einen aus gepreßter Pappe.


Eine andere Sonderausstellung beschäftigte sich mit dem 1. Weltkrieg und seinen Auswirkungen auf das Muldental. Erstaunlich, mit wieviel Humor  noch 1917 den widrigen Auswirkungen des Krieges entgegengetreten wurde. Denn, auch das erfuhren wir, während des 1. Weltkrieges verhungerten in Deutschland ca. 800 000 Menschen.



Die Dauerausstellungen des Museums widmeten sich der Fürstenschule in Grimma und ihren bekannten Absolventen, den berühmten Handschuh- und Brillenetuiproduzenten und einer längst geschlossenen Scherzartikelfabrik. Eine bürgerliche Stube aus dem 17. Jahrhundert ist das Highlight. Man fand sie in einem Abrißhaus  und baute sie Museum wieder auf. Drinnen sitzt der überraschte Besucher ganz gemütlich und fühlt sich in alte Zeiten versetzt.

Im Kleinstadt-Städtevergleich hat dieses Mal Grimma gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

Fahren wir da mal wieder hin?
Bestimmt, Hase. 

Euer Hase

Freitag, 6. März 2015

900 Jahre

 

wird Köthen in diesem Jahr alt. Auf dem Dach der Jakobikirche prangt eine beleuchtete 900, die Häuser sind fein herausgeputzt. Ansonsten scheint in Köthen, wie in allen deutschen Städtchen am Wochenende, tote Hose zu sein.
Uns überraschte -im Gegensatz zum Vorjahr- ein lebendiges Hostel mit babylonischem Sprachengewirr. Die Studenten trabten nach den Prüfungen ab und die zukünftigen mußten sich zum Einschreiben einfinden. Dies ergab eine lustige Mischung aus Menschen aller Herren Länder und endete im gemeinsamen Singen russischer Volkslieder. Als Emme in der Freitagnacht zu Bett ging, machten sich die jungen Leute ausgehfertig. So ganz tote Hose kann es in Köthen nicht gewesen sein, denn die meisten sahen wir erst eineinhalb Tage beim Sonntagsfrühstück wieder.
Am Sonnabend schwang Emme fleißig die Tanzbeine. In der Mittagspause freute sie sich, daß die Köthener ihren Schloßgraben gereinigt hatten. Aber einmal Drumrumgehen belehrte sie eines Besseren: nur eine Hälfte war sauber, der Rest war so verwahrlost wie im letzten Jahr:


Am Sonntag wollten wir etwas für die Bildung tun. Aber die Homöopathie-Ausstellung ist nur dienstags und am ersten Sonnabend im Monat geöffnet, gibts denn sowas? He, Köthener: Das ist kein gutes Aushängeschild! Wie wollt Ihr denn ein Jubiläum feiern, einen Sachsen-Anhalt-Tag ausrichten und gute Gastgeber beim beim Homöopathie-Kongreß sein? Auf diese Art und Weise ganz bestimmt nicht!
Wir bestiegen die Blechkarosse und entdeckten dafür etwas anderes Schönes.

Bericht folgt.
Euer Hase