Dienstag, 27. Februar 2018

Neues Jahr- neue Vorhaben



Nun ist der Februar fast vorbei, aber besser spät als nie:
Was haben wir uns im Neuen Jahr vorgenommen? Die unermesslichen Kulturangebote zu nutzen, die unsere Stadt bietet. Und das oft auch noch unentgeltlich!
Immer freitags gibt es in den Städtischen Museen ab 12 Uhr freien Eintritt. Und trotzdem haben wir schon so viel verpaßt! Das muß anders werden! Deshalb haben wir uns vorgenommen, jeden Monat mindestens einmal ins Museum zu gehen, um zu staunen und uns zu bilden.
Mittenhinein in diese Überlegungen platzten die Staatlichen Kunstsammlungen mit ihrer Aktion: „Sonntags ab drei- Eintritt frei!“. Das bedeutet: jeden Sonntag ist ein Haus der Staatlichen Kunstsammlungen ab 15 Uhr mit freiem Eintritt geöffnet. Das Angebot richtet sich speziell an Familien, aber jeder darf rein und dazu sollen noch Extra-Aktionen mit musealem Bezug kommen. Daß die etwas abgehobenen und exquisiten Kunstsammlungen so etwas tun, ist wirklich sensationell! (Oder rennen denen die Kunden weg?) Emme meinte nur: „Wenn das mal gut geht…“
Immerhin funktionierte die Aktion im Januar, denn schon am ersten Februar-Sonntag zeigte sich, daß wieder einmal niemand mit niemandem kommuniziert hatte: Eigentlich hätte die Porzellansammlung „Frei ab drei“ sein müssen, aber dort wurde Staub gewischt. Seit Emme denken kann, und das sind doch schon mzig Jahre, gibt es diese winterliche Putzwoche in den Dresdner Museen. Aber warum sollten die Museumsorganisatoren so etwas berücksichtigen? Der Mathematisch-Physikalische Salon rettete alle aus dieser selbstgemachten Misere und übernahm die Besucher, die zum Freien Eintritt gepilgert waren. Da sieht man mal wieder, die Naturwissenschaftler habens drauf. Sie sind eben nicht so künstlerisch und desorganisiert wie die anderen.
In diesem Blog gibt es also eine neue Rubrik mit dem Namen: 

Auf ins Museum!
Euer Hase

Sonntag, 25. Februar 2018

Umgestülpt und eingekeilt oder Nachahmungstäter: Queenie Goldsteins Mantel



Im letzten Jahr begeisterte sich Emme für die Ausstattung des Filmes: „Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“. Seitdem suchte sie nach einem Schnitt und Stoff für den apricotfarbenen Mantel, den Queenie Goldstein im Film trägt.


Ein Schnitt war nicht aufzutreiben und der Stoff schon gar nicht. Im weltweiten Netz werden eine billige und eine teurere Version des Mantels zum Kauf angeboten. Aber: das Original ist eben nicht rosa, der Mantel ist nicht gerade geschnitten, der Besatz ist aus Samt und mit Borte verziert und nicht aus irgendeinem Stoff. Emme kann nicht verstehen, warum so viele Frauen einen solchen Schruz kaufen.
Blieb also, wie fast immer, die Alternative: Selber machen!
Ausgangsmaterial war dieser Mantel in irgendwie orange.


Emme hatte schon die Knöpfe ausgewechselt, um ihn tragbarer zu machen. (Denn Ihr wißt ja, Emme findet Knöpfe blöd.) Trotzdem blieb er im Schrank hängen.
Auf jeden Fall brauchte Emme Ergänzungsstoff, um Schwung in das untere Teil des Mantels zu bekommen. Sie fand diese Jacke aus dem fast gleichen Stoff im 2.-Hand-Laden. Der Stoffdruck war etwas dunkler.


Emme trennte diese Jacke auf und päpelte geduldig alle Bügeleinlagen ab.


Um den Farbunterschied auszugleichen, färbte Emme beide Stücke in der Waschmaschine. 


Das war Plan A: vielleicht gleichen sich die Stoffe durch das Färben an. Dieser Plan lief schief, nach dem Färben sah man erst recht die Unterschiede.


Aber Plan B hatte funktioniert: Die linken Stoffseiten hatten sich angeglichen und noch dazu in dieser eigenartigen Mischung aus rosa und apricot, die dem Original sehr nahe kommt.

 

Jetzt ging es ans Umstülpen: Der Mantel wurde aufgetrennt, ebenfalls mühsam von den Bügeleinlagen befreit und auf der rechten Seite wieder zusammengenäht. Ein Hoch auf die hochwertige Konfektion! Emme konnte sich nach den Markierungen der Schneiderinnen richten und bekam dadurch sogar die Ärmel wieder passend und faltenfrei in die Armlöcher. Erhalten blieben außerdem: Die Seitentaschen, das Futter für den oberen Mantelteil, die Schulterpolster und ein Knopfloch. Den Kragen nähte Emme nicht wieder an, der sollte sowieso verändert werden. Aus der zweiten Jacke schnitt Emme fünf Keile und setzte sie auf der Rückseite ein. Hurra! Die Linie stimmte jetzt. Beim Abstecken des fließenden Vokuhila-Saumes half Emmes Frau Mama.
Am Rücken fehlte noch das Viereck, das beim vorhandenen Mantel keinen Einfluß auf den Schnitt hatte. Eigentlich wollte es Emme kunstvoll einsetzen, entschied sich dann aber, es einfach zu applizieren.
Dann folgte die bange Frage: aus welchem Stoff soll Emme Kragen und Manschetten fertigen? Diese Teilchen standen zur Auswahl:





Emme entschied sich wegen des edleren Aussehens für den weinroten Samt. Den Schnitt für den Kragen erstellte sie selbst. Gefüttert wurde er mit Vliesresten aus der Patchworkkiste. Als der Kragen nach zwei Fehlversuchen endlich angenäht war, sah der Mantel schon ein bißchen gut aus. Als Besatz suchte Emme ein Band aus der weißen Wunderkiste heraus, es könnte aus den dreißiger Jahren stammen. Darauf Geschenkband aus dem Schnulliladen. Beides wurde locker aufgenäht oder fest geheftet. Wenn uns mal was Besseres über den Weg läuft, kann Emme es auswechseln. (Was sie sowieso nie tun wird!Klappe, Hase!)
Zum Schluß wollte Emme das Futter wiederverwenden, das klappte aber nur im oberen Teil des Mantels. Unten hatte er durch die Keile einen Riesenzuwachs an Umfang. Deshalb mußte sie das Futter für den unteren Teil des Mantels stückeln. Das dauerte und Emme war kurz davor, alles hinzuschmeißen. In einem Kraftakt mitten in der Nacht wurde sie fertig und fixierte das Futter auf die „schnelle“ Art.
Der Knopf stammt von der „verworfenen“ Samtjacke und das neu umnähte Knopfloch schaut man lieber nicht allzugenau an.


Nun konnte sie ihren Queenie-Goldstein-Mantel doch beim Vorbereitungskurs zum Winterball tragen. Im Gegensatz zum Film kombinierte sie ihn aber nicht mit einem blauen, sondern mit einem brombeerfarbenen Kleid.
Unter den Gästen gab es nicht so viele Kino-Fans. Einige fanden Mantel schick, aber keiner kannte das Original. Immerhin- tragbar ist der Mantel durchaus. Emme wird ihn auf jeden Fall zur Walpurgisnacht und zur Premiere des 2. Teils der „Fantastischen Tierwesen“ tragen. Die wird am 16.11. 2018 sein. Jetzt muß sie noch ein paar Herren becircen, um an Karten zu kommen.
Bis dahin: Bewundert Emme in ihren Weihnachts-Queenie-Goldstein- Outfit:


 
Und damit Ihr sehen könnt, daß ein Zaubermantel ausreicht, um Plüsch- in echte Tiere zu verwandeln, gibt es hier Extra-Fotos:

Vorher

Nachher

Danke an Selma fürs Fotografieren, an Schorsch für den schrägsten Weihnachtsbaum, den wir seit Jahren gesehen haben und an Kalle-Frodo fürs Modellstehen!


Zieht Euch gut an!
Euer Hase