Montag, 21. September 2015

Pfauen Teil I– Der Entwurf



Was schenkt man einem Reichsgrafen zum runden Geburtstag? Auch wenn er nur bei bestimmten Anlässen den Reichsgrafen mimt, sollte das Geschenk dem Anlaß und dem Stand entsprechen. Und da Emme und ich die Person wirklich schätzen und uns als Freund/in bezeichnen, sollte etwas wirklich Tolles auf dem Gabentisch liegen.
Vor Monaten hatte der Reichsgraf gemunkelt, daß er eher schlichte Materialien für seine barocken Roben bevorzuge. Höchstens, -allerhöchstens-, würde er eine bestickte Weste tragen. Er habe mal irgendwann irgendwo eine mit Pfauen bestickte Weste gesehen, das habe ihm gefallen. Emme registrierte diesen „Wunsch“ und fing im letzten Jahr an zu recherchieren.
Im Archiv des Victoria & Albert Museums fand sie dieses Paneel, das vor 300 Jahren bestickt, aber nie zur Weste umgearbeitet wurde.

V&A Museum
V&A Museum

















 







Das Muster wollte sie am liebsten applizieren und suchte nach Stoffen, Tüchern oder Stickereien. In diversen Geschäften in verschiedenen Ländern und Städten gab es gar nichts. Dann folgte die Suche im weltweiten Netz. Dort fand sie Pfauen, aber die waren in der falschen Größe, oder sie guckten in die gleiche Richtung, oder sie waren handgemacht und kosteten sehr viel Geld.
Selbermachen war angesagt!
So recherchierte Emme weiter im weltweiten Datennetz nach barocken Pfauenvorlagen und fand fast keine. Die barocken Herren waren zwar eitel, wollten aber das Symbol der Eitelkeit nicht mit sich herumtragen. Also blieb nur: einen Pfau selber entwerfen. Inspirationen fand Emme bei:
















































Und hier ein paar von Emmes Entwürfen:
































Alles nicht so befriedigend.
Nochmals ins Archiv des V&A Museums. Hier fand Emme letztendlich Tapete! 

V&A Museum

Entworfen von Walter Crane, einem Designer der Arts und Crafts-Bewegung in England. Obwohl 200 Jahre jünger als Barock, entschied sich Emme für diese Vorlage, da sie die richtigen Proportionen für eine bestickte Weste hatte. Und außerdem ist der Pfau einfach schön.

Sylvie half beim Vergrößern der Vorlage


und Luis mußte die Pfauen an seinen Körper anhalten, um zu entscheiden, ob sich die Vögel ansehen sollten oder nicht.

Hase und Emme

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