Freitag, 2. März 2018

Im Januar im Museum: Mit Teddybär ins Spielzeugland



Das ist der Titel der Weihnachtsausstellung des Stadtmuseums. Wegen des Andranges im Dezember werden diese Präsentationen traditionell bis weit ins neue Jahr verlängert.
Thema der Ausstellung sind Spielzeuge, die in Dresden entworfen, produziert und verkauft wurden und werden.


Zu Beginn gab es eine Einführung in die Geschichte des Teddybärs, zweisprachig. Hier ist die englische Version.


Und wenn Margarethe Steiff den Teddybären nicht erfunden hätte, hätte ich es wohl getan!
Hase, nicht so arrogant! Ohne diese Erfindung würdest Du auch nicht existieren!


Wir wanderten durch die Ausstellung und entdeckten den Bunten Würfel,


das Puppendoktor-Paket


und viele andere schöne Dinge, die Emme einst besaß und die einfach zerspielt sind.
Bei den Modelleisenbahnen philosophierten wir über die Strategien von Emme und ihrem Bruder, eine bestimmte Lok zu erwerben. Der Verkäufer wollte sie nur mit elterlicher Erlaubnis an die Kinder verkaufen (Taschengeldparagraph!). Emme mußte an der Theke stehenbleiben und aufpassen, daß niemand anderes die Lok erhielt. Währenddessen radelte ihr Bruder durch die halbe Stadt zum Arbeitsplatz der Mutter. Die schrieb einen Zettel mit einer Erlaubnis, der Bruder radelte zurück, Emme heulte inzwischen im Modellbauladen vor lauter Spannung und triumphierend zogen die beiden dann mit ihrer TT-Lok nach Hause und spielten Eisenbahn. So etwas konnte man nur am Schillerplatz im Dresden der endsiebziger Jahre erleben!
Bewegend war eine Fotodokumentation über eine Spielzeugproduktion der besonderen Art. Zu Weihnachten 1945 sollte jedes Dresdner Kind ein Geschenk erhalten.


Zuerst wurde zu Materialspenden (Stoffe, Wolle, Holz etc.) aufgerufen. Fleißige Menschen fertigten in einer Werkstatt in Reick Teddybären, Schuhe, Puppenwiegen und andere Spielzeuge, die an die Kinder der ausgebombten Stadt verteilt wurden. Organisiert wurde das damals von der „Volkssolidarität“ und den „Jugendfreunden“ Dresdens. Emme recherchiert gerade, ob das ein Vorläufer der FDJ war. Denkbar wäre alles, vielleicht weiß jemand darüber besser Bescheid? Gefunden hat Emme auf jeden Fall ein Kind, das damals beschenkt wurde. Heute ist die Dame etwas älter als 25, aber sie weiß genau, daß sie und ihre vier Geschwister zu Weihnachten 1945 neue Hausschuhe erhielten.


Wie ein Stoffhund von innen aussieht, konnten wir hier bestaunen. 


Er trägt keine Brille, das Schwarze sind die Glasaugen. Der Herr Hund  stammt aus dem Nachlaß der Familie von Schuch und wurde liebevoll und aufwändig restauriert.


Lustig waren die diversen Quittungen von Spielzeugläden und Kaufhäusern, die heute alle nicht mehr existieren. Ein Ball- 90 Pfennige im Kaufhaus Günther.
Jeder Besucher durfte sein Lieblingsspielzeug benennen, zeichnen und eine besondere Geschichte dazu aufschreiben.


Also ehrlich: So einen dicken Bauch habe ich doch gar nicht!

Andere Menschen brauchen keine Spielzeuge:


Zum Abschluß guckten wir „Jan und Tini auf Reisen“, eine Folge aus dem Jahr 1989. In dieser Folge waren sie in Sonneberg in der Puppenfabrik und im Spielzeugmuseum. "Jan und Tini" wurde im Trickfilmstudio Dresden produziert, interessant war auch der Regisseur: Gojko Mitic!
Die Ausstellung ist noch geöffnet bis 4.März 2018. Vielen Dank an die freundlichen Damen des Stadtmuseums für einen tollen Nachmittag im Museum!

Spielt weiter!
Euer Hase

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