Mittwoch, 7. März 2018

Wer? Wie? Was? – Teil I: Das Kleid



Als Emme im Zonenrandgebiet arbeiten mußte (Wir gehen dorthin, wo uns unser Staat hinschickt), lente sie das Fernsehprogramm des NDR kennen (und lieben). Denn dieser Sender zeigte (fast) alles: lokale Nachrichten, neue und alte „Tatorte“, Tennis vom Rothenbaum-Turnier, Übertragungen vom Hamburger Ballett und vom NDR- Musiksommer, später auch regelmäßige Sendungen aus Schmidts „Tivoli“ von der Reeperbahn. Es gab eine Reihe mit alten Filmen inklusive einer Einführung von Denez Törzs. Dieser Mann hat Mut und Standhaftigkeit bewiesen, denn er ging erst 2004 als letzter Fernsehansager Deutschlands in den Ruhestand.
Und nachmittags kam Sesamstraße. Emme weiß bis heute nicht, wer eigentlich ihr absoluter Lieblig ist: Samson, Ernie, Bert, Rumpel oder Krümelmonster. Sie mag sie alle. Leider wird die deutsche Variante der Sesamstraße nicht mehr produziert.
Das Beeindruckende am Krümelmonster ist sein hemmungsloses Keks-Essen, ohne Rücksicht auf gutes Benehmen, andere (hungrige) Leute oder gar Kalorien. Das findet Emme immer noch sehr lustig. Deshalb beschloß sie, in diesem Jahr zum barocken Karneval als Krümelmonster zu erscheinen. Miri Michi hatte sie auf diese Pinterest-Seite aufmerksam gemacht.
Das minimal zu kurz geratene Barockkleid in passendem Blau war schon vorhanden.


Aus Filz schnitt sie das Gesicht und Kekse zu und heftete sie locker auf das Kleid. Die "Schokostücke" wurden aufgeklebt.


Das Ganze soll ja Spaß machen und muß nur eine Nacht halten.


Die „Historisch Authentischen“ haben bestimmt die Augenbrauen hochgezogen, aber das stört uns nicht wirklich.


Und warum ruft Krümel immer dreimal „Kekse!“? Das hat etwas mit der Synchronisation zu tun. Im Original ruft er nur einmal : „Chocolate Chip Cookies!“. Der Mund geht dreimal dabei auf. Das mußte man bei der deutschen Synchronisation beachten. Außerdem wußten die deutschen Kinder nicht, was Chocolate Chip Cookies sind. Lassen wir also Krümel auf deutsch weiter dreimal nach Keksen rufen.
Und wir haben wieder etwas gelernt. Die Accessoires folgen in Teil II.

Und ich wünsche mir: „Möhrenkekse! Möhrenkekse! Möhrenkekse!“
Euer Hase

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