Freitag, 25. Dezember 2020

Das Weihnachtskleid 2020 (enthält Werbung)

Eigentlich sollte Emme ihr Balenciaga-Kleid aus dem letzten Jahr fertigmachen. Eigentlich. Und uneigentlich? Hatte Emme eine neue Idee und nähte aus etwas Alten etwas Neues. Inspiration waren die Kleider der Miss Fisher aus der wunderbaren australischen Fernsehserie „Miss Fishers mysteriöse Mordfälle“. Die Kleider und die Ausstattung sind auf jeden Fall umwerfend.

Zum letzten Jahreswechsel trugen viele Leute 20er-Jahre-Mode. Das wird wohl in diesem Jahr nicht so sein. Und weil Emme nicht trägt, was alle tragen, ist dieses Weihnachtsfest genau der richtige Anlaß für ein Kleid im Flapper-Stil.

Ausgangsmaterial waren drei Stücke, die Emme im Zweite-Hand-Kleiderladen für wenig Geld erstanden hatte.

Das Top


sieht gut aus, paßt und wurde nicht geändert.

Das Kleid


ist sehr hübsch, sehr klein und würde nur einem Kind oder einer magersüchtigen Erwachsenen passen. Emme trennte alles auf. Dann drehte sie alles um und machte den Rocksaum zur Taille. Sie nähte einen schmalen Tunnel und zog Gummiband ein. 


Da Emme beim Auftrennen alles so gelassen hatte, war die Rocklänge sehr unterschiedlich.


Für ein bißchen mehr Flapper-Gefühl entschied sich Emme, Fransen anzunähen. Die fand sie in der Weißen Wunderkiste. Und ein halbes Päckchen Textilfarbe in Rot in der Farbenschublade.


Nun ja, ein bißchen dunkler wären Emme die Fransen lieber gewesen, aber so sieht es auch erst mal gut aus.

Der Plissé-Rock


stammt aus der Morrison-Kollektion von H&M. Erstaunlich, daß schon zwei Jahre später solche Sachen im Gebrauchtwarenhandel erhältlich sind. Die waren ja auch nicht billig! Warum kaufen die Leute etwas, das sie letztendlich gar nicht anziehen?

Emme trennte vorsichtig den Gummibund ab. Dann nähte sie den Rock zu einer Jacke um. Vorbilder und Ideen fand Emme im weltweiten Informationsnetz. Um die richtige Position für die Ärmel zu bekommen, mußte Emme viel probieren und zählte unentwegt Plissée-Falten. Zigmal hat sie geheftet und anprobiert, auch weil die Ärmel zu schmal waren. Im Nachhinein hätten die Ärmel noch ein ganzes Stück in Richtung des Rückens positioniert werden können. Das weiß Emme jetzt, falls sie sich noch einmal an eine solche Umarbeitung wagt.


An die vorderen Kanten und an den Hals nähte Emme Samtstreifen aus dem Stoff einer Jacke, der beim Queenie-Goldstein-Projekt übriggeblieben war. Dadurch sieht alles edler aus. Zweiter Vorteil: Es ist wieder etwas aufgebraucht!


Fürs erste sah die Plissée-Jacke gut aus. Ein bißchen Pfiff fehlte noch: Emme baute das Gummiband zum Gürtel um. Die Gürtelschnalle lag quietschvergnügt in der Flohmarktkiste. Gut, daß sie noch nicht verkauft wurde.


Damit trotzdem ein flatteriger Eindruck entsteht, nähte Emme „Löcher“ für den Gürtel in die Seitennähte wie bei diesem Projekt.

Vorerst erklären wir das „Miss-Fisher-Projekt“ für beendet. Traditionell trägt Emme das das Weihnachtskleid zum ersten Mal bei der Tanzstunde vor dem Winterball. Da kann sie dann entscheiden, ob es praktikabel ist oder etwas geändert werden muß. Oder ob sie besser auf ein „altes“ Weihnachtskleid zurückgreifen sollte. Und da es in diesem Jahr weder Winterball noch Tanzstunde gab, wird über die Tragbarkeit erst am Heiligabend entschieden.


Emmes größter Stolz bei dieser Arbeit ist aber, daß fast nichts übriggeblieben ist. Diese beiden Taschen sind der Rest:


Die werden alsbald weiterverarbeitet.

Wünschen wir jetzt allen Frohe Weihnachten?

Na klar, Hase.

Also dann: Frohe Weihnachten! Uns allen wünschen wir viel Geduld und das Wichtigste: Bleibt gesund und


Hase und Emme

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