Im letzten Jahr begeisterte sich Emme für die
Ausstattung des Filmes: „Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“.
Seitdem suchte sie nach einem Schnitt und Stoff für den apricotfarbenen Mantel,
den Queenie Goldstein im Film trägt.
Ein Schnitt war nicht aufzutreiben und der Stoff schon gar nicht. Im weltweiten Netz werden eine billige und eine teurere Version des Mantels zum Kauf angeboten. Aber: das Original ist eben nicht rosa, der Mantel ist nicht gerade geschnitten, der Besatz ist aus Samt und mit Borte verziert und nicht aus irgendeinem Stoff. Emme kann nicht verstehen, warum so viele Frauen einen solchen Schruz kaufen.
Blieb also, wie fast immer, die Alternative: Selber
machen!
Ausgangsmaterial war dieser Mantel in irgendwie
orange.
Emme hatte schon die Knöpfe ausgewechselt, um ihn tragbarer zu machen. (Denn Ihr wißt ja, Emme findet Knöpfe blöd.) Trotzdem blieb er im Schrank hängen.
Emme hatte schon die Knöpfe ausgewechselt, um ihn tragbarer zu machen. (Denn Ihr wißt ja, Emme findet Knöpfe blöd.) Trotzdem blieb er im Schrank hängen.
Auf jeden Fall brauchte Emme Ergänzungsstoff, um Schwung
in das untere Teil des Mantels zu bekommen. Sie fand diese Jacke aus dem fast gleichen
Stoff im 2.-Hand-Laden. Der Stoffdruck war etwas dunkler.
Emme trennte diese
Jacke auf und päpelte geduldig alle Bügeleinlagen ab.
Um den Farbunterschied auszugleichen, färbte Emme
beide Stücke in der Waschmaschine.
Das war Plan A: vielleicht gleichen sich die
Stoffe durch das Färben an. Dieser Plan lief schief, nach dem Färben sah man
erst recht die Unterschiede.
Aber Plan B hatte funktioniert: Die linken Stoffseiten hatten sich angeglichen und noch dazu in dieser eigenartigen Mischung aus rosa und apricot, die dem Original sehr nahe kommt.
Jetzt ging es ans Umstülpen: Der Mantel wurde
aufgetrennt, ebenfalls mühsam von den Bügeleinlagen befreit und auf der rechten
Seite wieder zusammengenäht. Ein Hoch auf die hochwertige Konfektion! Emme konnte
sich nach den Markierungen der Schneiderinnen richten und bekam dadurch sogar
die Ärmel wieder passend und faltenfrei in die Armlöcher. Erhalten blieben
außerdem: Die Seitentaschen, das Futter für den oberen Mantelteil, die
Schulterpolster und ein Knopfloch. Den Kragen nähte Emme nicht wieder an, der
sollte sowieso verändert werden. Aus der zweiten Jacke schnitt Emme fünf
Keile und setzte sie auf der Rückseite ein. Hurra! Die Linie stimmte jetzt.
Beim Abstecken des fließenden Vokuhila-Saumes half Emmes Frau Mama.
Am Rücken fehlte noch das Viereck, das beim vorhandenen
Mantel keinen Einfluß auf den Schnitt hatte. Eigentlich wollte es Emme
kunstvoll einsetzen, entschied sich dann aber, es einfach zu applizieren.
Dann folgte die bange Frage: aus welchem Stoff soll
Emme Kragen und Manschetten fertigen? Diese Teilchen standen zur Auswahl:
Emme entschied sich wegen des edleren Aussehens für den weinroten Samt. Den Schnitt für den Kragen erstellte sie selbst. Gefüttert wurde er mit Vliesresten aus der Patchworkkiste. Als der Kragen nach zwei Fehlversuchen endlich angenäht war, sah der Mantel schon ein bißchen gut aus. Als Besatz suchte Emme ein Band aus der weißen Wunderkiste heraus, es könnte aus den dreißiger Jahren stammen. Darauf Geschenkband aus dem Schnulliladen. Beides wurde locker aufgenäht oder fest geheftet. Wenn uns mal was Besseres über den Weg läuft, kann Emme es auswechseln. (Was sie sowieso nie tun wird! – Klappe, Hase!)
Zum Schluß wollte Emme das Futter wiederverwenden, das
klappte aber nur im oberen Teil des Mantels. Unten hatte er durch die Keile
einen Riesenzuwachs an Umfang. Deshalb mußte sie das Futter für den unteren
Teil des Mantels stückeln. Das dauerte und Emme war kurz davor, alles
hinzuschmeißen. In einem Kraftakt mitten in der Nacht wurde sie fertig und
fixierte das Futter auf die „schnelle“ Art.
Der Knopf stammt von der „verworfenen“ Samtjacke und
das neu umnähte Knopfloch schaut man lieber nicht allzugenau an.
Nun konnte sie ihren Queenie-Goldstein-Mantel doch
beim Vorbereitungskurs zum Winterball tragen. Im Gegensatz zum Film kombinierte
sie ihn aber nicht mit einem blauen, sondern mit einem brombeerfarbenen Kleid.
Unter den Gästen gab es nicht so viele Kino-Fans.
Einige fanden Mantel schick, aber keiner kannte das Original. Immerhin- tragbar
ist der Mantel durchaus. Emme wird ihn auf jeden Fall zur Walpurgisnacht und
zur Premiere des 2. Teils der „Fantastischen Tierwesen“ tragen. Die wird am
16.11. 2018 sein. Jetzt muß sie noch ein paar Herren becircen, um an Karten zu
kommen.
Bis dahin: Bewundert Emme in ihren
Weihnachts-Queenie-Goldstein- Outfit:
Zieht Euch gut an!
Und damit Ihr sehen könnt, daß ein
Zaubermantel ausreicht, um Plüsch- in echte Tiere zu verwandeln, gibt es hier
Extra-Fotos:
Vorher |
Nachher |
Danke an Selma fürs Fotografieren,
an Schorsch für den schrägsten Weihnachtsbaum, den wir seit Jahren gesehen
haben und an Kalle-Frodo fürs Modellstehen!
Zieht Euch gut an!
Euer Hase
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen