Ein echtes Fundstück ist Emmes Conversation Book, das
sie fand, als sie nach einem unbeschriebenen Notizbuch suchte (wegen
Aufbrauchen und so...).
Als Schülerin fiel ihr der Einstieg in die englische Sprache sehr, sehr schwer. Außerdem war sie stinksauer, weil es keinen Französisch-Unterricht gab. Deshalb ist es sehr erstaunlich, mit welcher Sorgfalt sie diese Büchlein geführt hat.
Mit Zeichnungen,
Weil Emme ab und zu krank war, kopierte auch manchmal jemand etwas für sie. Die Schrift sieht aus wie von Kerstin.
Zum Schluß zitiere ich einen Klassenkameraden von Emme: „Wer von Mr Jähnig kein Englisch gelernt hat, lernts nimmermehr.“
Als Schülerin fiel ihr der Einstieg in die englische Sprache sehr, sehr schwer. Außerdem war sie stinksauer, weil es keinen Französisch-Unterricht gab. Deshalb ist es sehr erstaunlich, mit welcher Sorgfalt sie diese Büchlein geführt hat.
Mit Zeichnungen,
mit Ausspracheregeln
und Vokabeln, von denen Emme gaaaanz sicher ist, daß
sie sie nie im Unterricht gehört hat:
rolls, bike, letter box, tyre, Labour exchange, frontier, English money, case,
Wie geht dieses Spiel?
Spannend wirds bei sozialen Themen. In der Thatcher-Ära
waren die Nachrichten (zumindest die, die hier ankamen) aus Großbritannien eher
gruselig: Privatisierung um jeden Preis, Minenschließungen und
Bergarbeiterstreiks.
Die Landeskunde ist, wenn man das heute liest, gar
nicht so schlecht gewesen.
Ein wenig Völkerfreundschaft. Nicht zuviel, sonst wären wir auf die Idee gekommen, da auch mal hinfahren zu wollen.
Sozialistische Erziehung fand auch statt:
Sozialistische Erziehung fand auch statt:
Der Stundenplan eines polytechnischen 7. Klässlers war
ganz schön lang.
So viele Möglichkeiten, über das Wetter zu reden. Behämmert,
was?
In der Mitte des Buches erscheinen unendlich viele
Seiten Grammatik,
Weil Emme ab und zu krank war, kopierte auch manchmal jemand etwas für sie. Die Schrift sieht aus wie von Kerstin.
Ja, so sahen in den 80er Jahren Kopien aus!
Handgeschrieben! Wie all die Jahrhunderte zuvor! Es gab zwar schon Blaupausen, aber jede einzelne mußte
angemeldet werden, damit man nichts Verbotenes vervielfältigt.
Exkurs
Ihren ersten echten Kopierer sah Emme im Februar 1988
in der Amerikanischen Bibliothek der US-Botschaft in (Ost-)Berlin. Sie war
gleichermaßen irritiert und entzückt, als der Bibliothekar fragte: „Nun seien
sie mal ehrlich, wieviele Kopien brauchen sie denn?“
Der Kopierer ratterte und Emmes Abschlußarbeit fürs
Studium war gerettet. Für diese Hilfe- ein kleiner Schritt für den
Botschaftsmitarbeiter, aber ein großer Schritt für das Ostmädchen- ist Emme bis
heute zutiefst dankbar.
Ihr merkt also, beim Schmökern in Fundstücken kommen
viele alte Erinnerungen hoch.
Ende Exkurs
Einmal im Jahr wurden alle Conversation books
eingesammelt und bewertet.
Wichtig: Eine Ermahnung darf nicht fehlen! Und die
Unterschrift des/der Erziehungsberechtigten.
Na ja, der Englischunterricht hat jedenfalls nicht
geschadet. Außer in Spanien und Frankreich ist Emme (und sind später wir
gemeinsam) damit glänzend durch die Welt gekommen.
Hier nun ein verspäteter Dank an Mr Jähnig, den
unermüdlichen Englischleher.
Diesen Witz hat er leider nie
verstanden, aber passend zur Jahreszeit schreibe ich ihn auf:
Was sagt ein Sachse auf dem Londoner Weihnachtsmarkt?
- Ä Dännschen, please.
Was sagt ein Sachse auf dem Londoner Weihnachtsmarkt?
- Ä Dännschen, please.
Zum Schluß zitiere ich einen Klassenkameraden von Emme: „Wer von Mr Jähnig kein Englisch gelernt hat, lernts nimmermehr.“
Yours
Mr Rabitt
Mr Rabitt
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