Freitag, 4. November 2016

Präludien



Das Bachfest wurde 2014 mit großem Brimborium angekündigt, die Stadt Dresden wollte damit glänzen und sich selbst zur Kulturhauptstadt küren. Dann fiel den Verantwortlichen auf, daß das ja Geld kostet und verringerte den Etat um mehr als zwei Drittel auf 150 000 Euro. Nach vielem Hin und Her gab es dann doch ein Bachfest der Neuen Bachgesellschaft 2016 in Dresden, hauptsächlich finanziert von den örtlichen Veranstaltern. Die, die die Zahlungen verweigerten, sonnen sich jetzt in ihrem Ruhm, fallen auf der Karriereleiter nach oben und gehören eigentlich abgewatscht.
Im Rahmen des Bachfestes 2016 wurden die „Fünf Präludien aus dem Wohltemperierten Klavier“ in der Choreographie von Marianne Vogelsang wieder aufgeführt.

Otto Dix: Die Tänzerin Marianne Vogelsang
Quelle:http://emerald.tufts.edu

Manfred Schnelle hatte die Tänze kurz vor seinem Tod an Nils Freyer übertragen.
Die Aufführung fand im Sozietätstheater statt, war gut besucht und ein wenig „Klassentreffen“ der alten und jungen Dresdner Tänzer.
Am Klavier saß Elke Buschendorf.
Emme gefiel es, wie Nils Freyer die Tänze zeigte. Sie hat sie schon oft von verschiedenen Tänzern, auch mit Manfred Schnelle, gesehen. Störend war nur ihr gutes Gedächtnis, was Choreographien oder Inszenierungen angeht: Der Sturz im 5. Präludium fehlte und der Wechsel im Raum fand nicht statt. Ob dies Marianne Vogelsang den Tänzern überlassen hatte, oder ob das eine Erfindung/ Eingebung/ Interpretation Schnelles war, bleibt vorerst ungeklärt.


Ralf Stabel, Direktor der Staatlichen Schule für Ballett und Artistik in Berlin, las aus seinem noch unveröffentlichten Manuskript einer Biographie Marianne Vogelsangs.
Zum Schluß gab es Sekt für alle und Geplauder mit alten Bekannten. So ging ein schöner und alle Beteiligten würdigender Abend zu Ende.

Tanzt weiter!
Euer Hase

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