Montag, 7. November 2016

3 Tage der Deutschen Einheit: Tag 1


Das Zentrale Fest zum Tag der Deutschen Einheit fand in diesem Jahr in Dresden unter dem Motto „Brücken bauen“ statt. Nun hat ja gerade Dresden so seine Probleme mit Brücken. Der Bau der Waldschlößchenbrücke (oder besser gesagt der „Kleinen-Hufnasen-Gedächtnisbrücke“) dauerte ab Planung circa 120 Jahre. Und entzweit bis heute die Dresdner. Na ja, da hat ein Spezialist das Thema ausgesucht. 
Emme, der hat bestimmt studiert.
Klar, Hase. Da müssen wir es ihm erklären.
Viele Dresdner wollten gar nicht zu dem Fest gehen. Die einen hatten Angst vor Bomben, die anderen waren stinksauer, weil die gesamte Innenstadt seit Tagen gesperrt war. Als wir auf dem Altmarkt standen, sahen wir auch, wieso:



Solche Klötzer werden mal schnell von Steuergeldern hingebaut, die Sicherheitsmänner tummeln sich überall und beim Betreten muß man sein Einverständnis geben, daß Bild- und Tondokumente vom Staat zeitlich unbegrenzt zu allen Zwecken benutzt werden dürfen. Emme, die alte Bürgerrechtlerin, drehte sich auf der Stelle um.
Und so verpaßten wir den spaßigen Quiz, bei dem man Politiker auf Fotos erkennen mußte und aufzählen sollte, wieviele ofizielle Bundesadler es gibt. (Emmes Bruder war dabei und hat sich köstlich über die Blödheit seiner Mitbürger amüsiert.)

Wir besuchten dafür Hurvínek und Spejbl in der Altmarktgalerie, die die Klassiker aus ihrem Repertoire darboten, zum Beispiel: „Vatiii, was ist eigentlisch die Liebä?“ oder „Rotkäppchen“. Hurvínek war bei der Autogrammstunde so freundlich, sich mit mir fotografieren zu lassen. Haha, Dankäschöööööön!



Im Pavillon „Reiseland Sachsen“ erklärte uns Frau Danielzyk, eine Porzellanmalerin aus Meißen, wie neue Technologien in die Porzellanherstellung und –malerei Einzug gehalten haben. Der Meißner Schmuck ist exorbitant teuer, und ich sah in Emmes glitzernden Augen, daß sie wieder als Nachahmungstäter in Aktion treten will.



Das Bundesamt für Strahlenschutz lud zum Eintritt in eine strahlende Zukunft, das haben wir dann doch lieber vermieden.



Auf der „Ländermeile“ stellten sich in Zelten alle Bundesländer einzeln vor. Auffallend waren die unverhohlenen Versuche der „alten“ Bundesländer, Arbeitskräfte abzuwerben. Wohnen dort keine Leute, die arbeiten können? Müssen die Jungen sich erst selbst finden? Wo die „drüben“ so schlau sind? Und was soll aus unserem Land werden, wenn alle weggehen? (Diese Frage existiert schon seit 1989.) Was wird aus den Eltern? Gerade Emme und ihr Bruder haben in diesem Jahr erlebt, wie schwierig es sein kann, wenn man 600 Kilometer von zu Hause entfernt arbeitet. Pflege und Fürsorge funktionieren nicht per Telefon.

Im Saarland war es schön, wir sahen die Wartburg (Thüringen),



die Bremer Stadtmusikanten



und endeten am Sonnabend in Baden-Württemberg. Ich bekam ein Starfoto mit dem Badischen Greif und dem Württembergischen Hirsch.



(Das war jetzt Bildung für alle.) Wir aßen Schwarzwälder Kirschtorte


und für die Volljährigen gab es Wein von den Staatsgütern.



Richtig Klasse war das Konzert von Herrn Stumpfes Zieh & Zupfkapelle“ aus Aalen. Die Jungs machen "skrupellose Hausmusik".



Die Baden-Württemberger zeigten auch, welche bekannten Produkte aus ihrem Land kommen. Emme dachte bisher nur an Dübel. (Bei jedem Dübel, den sie in diesem Jahr in die Wand brachte oder rausholte, wußte sie, daß ein Teil der Anschaffungskosten nach Schwäbisch Hall geht. Wenigstens wird das Geld in Kunst angelegt. Und der Eintritt ist frei!)

Aber wir sahen: Zündkerzen, Seifenblasen



und Freunde, nämlich Teddybären von Steiff.



Wir sprachen mit einem sehr netten Herrn aus Stuttgart über unsere Wander- und Pilgererlebnisse auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald.

Und als es immer mehr regnete, fuhren wir erschöpft nach Hause.


Ade!

Euer Hase

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