Dienstag, 3. Oktober 2023

Wir bringen Farbe in die Stadt!

Pfingsten, das liebliche Fest war gekommen. Dann findet in Leipzig das Wave-Gotik-Treffen statt. Zumindest beim Viktorianischen Picknick am Freitagnachmittag sollte man dabeisein. Also ging es los: Essen vorbereiten, Getränke kühlen, Robe zusammensuchen, Schuhe putzen. Es gibt viele, viele Dinge, die man vorbereiten muß. Selbst wenn man nur für einen Tag vorbeischaut.


Der Zug -Warum sollte es heute anders sein?- war pünktlich, aber es standen nur zwei Wagen zur Verfügung. Der Rest war geschlossen. (Wir tippen auf: Klimaanlage kaputt.) Also reisten wir zusammengequetscht wie die Ölsardinen im Stehen nach Leipzig. Und erinnerten uns fast mit Nostalgie an unsere erste 9-Euro-Ticket-Fahrt.) Um einen Volksaufstand zu vermeiden, zeigte sich mal lieber kein Zugbegleiter.

In Leipzig durften wir alle durchatmen, die ersten schwarzen Gestalten huschten vorbei und die Fast-Food-Ketten begrüßten alle Ankömmlinge standesgemäß.


 

Zur Abkühlung gingen wir Eis essen.


Dann fuhren wir zum Clara-Zetkin-Park und suchten uns einen Platz auf der Wiese.

Im Park herrschte Gewimmel und es gab auch wieder ausreichend Platz und Interesse für Selbstdarsteller und Menschen, die irgendein Bedürfnis ausleben.


Emme traf einige Leute, auf die sie sich gefreut hatte und besuchte die Steampunker mit ihren neuesten Installationen.

 

"Die Entstehung des Lebens"

Einmal fragte sie auch vorsichtig, ob sie etwas fotografieren dürfe. In diese Stickerei wurden zwei Jahre Arbeit investiert:


Andere Leute, die Emme kannte oder gern begrüßt hätte, fanden wir erst einen Tag später in den ersten Fotoserien.

 

Igendwann fachsimpelte Emme mit völlig unbekannten Menschlein über das Toiletten-Problem im Clara-Zetkin-Park. (Es gibt Toiletten in den zwei Ausflugsgaststätten, aber nicht in ausreichender Menge. Nach zwei Stunden Dauerbenutzung machen sich auch Kanalisationsschwierigkeiten bemerkbar.) Die Idee 1 ist ein privater, feiner Toilettenwagen, mit dem man sich -leider nur an einem Tag im Jahr- eine goldene Nase verdienen könnte. Idee 2 ist eine Art viktorianisches Campingklo, bei dem vier Personen zum Sichtschutz einen Vorhang hochheben. Das Problem an diesen Ideen ist -außer Orga, Gewerbeanmeldung und anderen bürokratischen Hindernissen-, daß man, wenn man arbeitet, nicht feiern kann. Also nee, wir verzichten. Und stehen weiter in der unendlichen Schlange.

Auch beim diesjährigen WGT blieben wir nur einen Tag. Wir überlegen, im nächsten Jahr doch Festivaltickets zu kaufen und Pfingsten durchzufeiern. Mal sehen, ob unsere logistischen Planungen von Erfolg gekrönt sind.


Auf dem Heimweg versuchte die Bahn mal wieder, uns das Leben schwer zu machen. Der Zug hatte Verspätung. Um das wieder „gut“ zu machen, schickten die Verantwortlichen einen Azubi mit Migrationshintergrund den Bahnsteig entlang. Er machte uns sehr freundlich darauf aufmerksam, doch hinter die weiße Linie zu treten. Das war wohl so eine Art Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, denn niemand stand vor der weißen Linie. Und einen Zug gabs ja auch nicht. Nachdem der junge Mann sein Sprüchlein circa 50mal aufgesagt hatte, reichte es Emme. Sie sagte ihm etwas lauter, daß er nach Hause gehen solle, es wäre spät am Abend. Und daß er seinen Chefs sagen solle, sie wären Nieten in Nadelstreifen. Er lächelte weiter und antwortete, er würde das ausrichten. Und alle auf dem Bahnsteig hoffen, daß er das gemacht hat…

Trotz Bahnchaos hatten wir einen schönen Tag. Vielen Dank an Annett, Jenny, Janet und Luzifer für die Begleitung und die schönen Ideen. Spaß hats gemacht!

 

Und egal, wie schwarz Ihr angezogen seid, bitte immer hinter die weiße Linie treten!

Euer Hase

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