DieRettung der Lieblingsjacke hat dazu geführt, daß manche Leute
denken, Emme hätte einen Lieblingsbruder. Das stimmt nicht ganz.
Genaugenommen hat Emme einen großen Lieblingsbruder, einen mittleren
Lieblingsbruder und einen kleinen Lieblingsbruder. (Außerdem hat sie
noch eine kleine Lieblingsschwester.) Sozusagen besteht Auswahl an
Lieblingsgeschwistern. Und im Notfall halten alle zusammen.
Tatsächlich
bestehen durch die Altersunterschiede sehr verschiedene Auffassungen
über Reparieren, Wiederverwerten und Wegwerfen.
Emmes
großer Lieblingsbruder hat sogar das kaputte Mobiltelefon wieder zum
Laufen gebracht, einfach mit der Begründung: „Ich kann es nicht
leiden, wenn etwas weggeschmissen wird!“
Reparaturen
mit Nadel und Faden reicht er an Emme weiter. Deshalb kam bei Emme
ein sehr schicker Pullover ins Haus.
Er war wahrscheinlich schon beim
Erwerb kaputt, aber da er nicht sofort angezogen wurde, fiel das Loch
so spät auf, daß es zum Umtauschen zu spät war. Außerdem
existiert die Firma gar nicht mehr.
Leider
befindet sich das Loch an einer gut sichtbaren Stelle, einfach
Zunähen war nicht so günstig. Emme ist keine Kunststopferin, und
leider sind wir auch nicht in Albanien, wo es noch Menschen gibt, die
alles, aber auch wirklich alles reparieren können.
Emme
schlug vor, den Pullover mit einer Passe zu versehen, um das Loch zu
verstecken. Der große Lieblingsbruder
akzeptierte das. Nun lag der Pullover auf Emmes Reparaturstapel, denn
es fand sich zwar ein farblich passendes Stück Stoff, aber das war
zu klein.
Ewig suchte Emme herum und der Pullover verstaubte fast.
Neulich fand Emme im Laden der Heilsarmee diesen Wollpullover:
Eigentlich
zu schade zum Zerschneiden. Aber die Reparatur mußte endlich fertig
werden.
Emme
schnitt das Vorderteil aus und nähte daraus eine Passe und
Schulterstücke für den Lochpullover.
Endlich gerettet und
hoffentlich, hoffentlich gefällt er dem Großen.
Aber
was ist mit dem nun zerschnittenen „neuen“ Pullover?
Emme wollte
ihn gar nicht erst in die Restekiste packen und suchte einen
Ergänzungsstoff. Sie fand das zeschnitten Schottenkaro-Kleid, das
sie schon beim Grinch-Projekt als Ergänzung genutzt hatte.
Emme nähte
ein geteiltes Vorderteil ein, und benutzte auch die Bündchen und
einen Rest für die Einfassung. Nun hat sie eine schottische
Wolljacke und fast alles ist aufgebraucht.
Da
es jetzt auch richtig kalt geworden ist, hat sie auch gleich was
Kuschliges zum Anziehen.
Schotten
statt Schlottern!
Verlinkt
bei Valomeas Aktion: Reparieren von 12 bis 12. Guckt mal genau hin!
Valomea repariert sogar Putzlappen!
Hihi... das ist ja mal echt cool!
AntwortenLöschenDa kann ich nur staunen, was aus dem Pullover und dem Pullover und dem Schottenkleid geworden ist.
Diese kleinen Löchlein sich echt schrecklich. Ich habe eins in einer Strickjacke entdeckt - auch an unmöglicher Stelle, wo man nicht so einfach stopfen möchte. Vielleicht müssen wir uns noch mal mit Kunststopfen beschäftigen? ;-)
Liebe Grüße
Elke