Freitag, 9. November 2018

Im Juli im Museum: Josef Hegenbarths Anonyme Portraits


Der Maler und Grafiker Josef Hegenbarth lebte lange am Dresdener Elbhang. Bekannt wurde er vor allem durch seine grafischen Arbeiten und Buchillustrationen. Seine Witwe hinterließ den Nachlaß ihres Gatten und das Wohnhaus dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen. Was vielleicht 1988 für große Freude sorgte. Heutzutage müssen die SKD eine Außenstelle jwd versorgen, das ist Arbeit. Die Künstler, die im Museum sooooo schwere Arbeit verrichten, sind weniger begeistert. Bedeutend mehr Begeisterung zeigt der Museumsverantwortliche und der Freundeskreis des Hegenbarth-Archivs. Dadurch kann man wunderbare kleine Ausstellungen an der Wirkungsstätte des Malers anschauen und erleben. Aktuell werden die „Anonymen Portraits“ ausgestellt.
Hegenbarth zeichnete unzählige Bekannte, Nachbarn und andere Leute. Schwieriger ist es, ihnen Namen zuzuordnen. Deshalb wurden Schriftsteller (vor allem ehemalige Stadtschreiber) gebeten, zu einem Portrait ihrer Wahl eine Geschichte oder ein Gedicht zu schreiben. Diese Texte hingen an den Jalousien zwischen den Grafiken. Was hier komisch klingt, sah ganz toll aus, da hatte jemand eine richtig gute Idee!
 
Durch die Texte bekamen die wunderbaren Portraits eine weitere Dimension. Wir Besucher mußten uns zusätzlich mit dem schreibenden Besucher auseinandersetzen. Denn bekanntlich gibt Kunst Unsichtbares wider und jeder sieht anders.
 
Und was sahen wir? Wir sahen in den „Anonymen Portraits“ unzählige Bekannte. Nach den Entstehungsdaten dürfte kaum einer der Erwachsenen noch am Leben sein. Vielleicht waren das ja auch die Großonkels oder Urgroßmütter unserer heutigen Bekannten, Familienähnlichkeiten bleiben ja erhalten. Und wer einmal am Elbhang gelebt hat, bleibt dort oder kehrt immer wieder zurück.
Also Leute, auf auf! Genießt die kleine Ausstellung und die entspannte Atmosphäre des Hegenbarth-Archivs! Wen erkennt Ihr?
Und vielleicht backen die Freundeskreis-Mitglieder auch für Euch Sonntagskuchen, der nicht umsonst als der Beste des Elbhanges gilt.
Genußvolle Grüße
Euer Hase

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen