Der
Maler und Grafiker Josef Hegenbarth lebte lange am Dresdener Elbhang.
Bekannt wurde er vor allem durch seine grafischen Arbeiten und
Buchillustrationen. Seine Witwe hinterließ den Nachlaß ihres Gatten
und das Wohnhaus dem Kupferstichkabinett der Staatlichen
Kunstsammlungen. Was vielleicht 1988 für große Freude sorgte.
Heutzutage müssen die SKD eine Außenstelle jwd versorgen, das ist
Arbeit. Die Künstler, die im Museum sooooo schwere Arbeit
verrichten, sind weniger begeistert. Bedeutend mehr Begeisterung
zeigt der Museumsverantwortliche und der Freundeskreis des
Hegenbarth-Archivs. Dadurch kann man wunderbare kleine Ausstellungen
an der Wirkungsstätte
des Malers anschauen und erleben. Aktuell werden die „Anonymen
Portraits“ ausgestellt.
Hegenbarth
zeichnete unzählige Bekannte, Nachbarn und andere Leute. Schwieriger
ist es, ihnen Namen zuzuordnen. Deshalb wurden Schriftsteller (vor
allem ehemalige Stadtschreiber) gebeten, zu einem Portrait ihrer Wahl
eine Geschichte oder ein Gedicht zu schreiben. Diese Texte hingen an
den Jalousien zwischen den Grafiken. Was hier komisch klingt, sah
ganz toll aus, da hatte jemand eine richtig gute Idee!
Durch
die Texte bekamen die wunderbaren Portraits eine weitere Dimension.
Wir Besucher mußten uns zusätzlich mit dem schreibenden Besucher
auseinandersetzen. Denn bekanntlich gibt Kunst Unsichtbares wider und
jeder sieht anders.
Und
was sahen wir? Wir sahen in den „Anonymen Portraits“ unzählige
Bekannte. Nach den Entstehungsdaten dürfte kaum einer der
Erwachsenen noch am Leben sein. Vielleicht waren das ja auch die
Großonkels oder Urgroßmütter unserer heutigen Bekannten,
Familienähnlichkeiten bleiben ja erhalten. Und wer einmal am Elbhang
gelebt hat, bleibt dort oder kehrt immer wieder zurück.
Also
Leute, auf auf! Genießt die kleine Ausstellung und die entspannte
Atmosphäre des Hegenbarth-Archivs! Wen erkennt Ihr?
Und
vielleicht backen die Freundeskreis-Mitglieder auch für Euch
Sonntagskuchen, der nicht umsonst als der Beste des Elbhanges gilt.
Genußvolle
Grüße
Euer
Hase
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