Nachdem
Emme in einem Land groß geworden ist, in dem es kaum Verpackung und
den entsprechenden Müll gab, war sie in den neunziger Jahren
erstaunt, wie viel, was und womit man alles verpacken kann. Klar, es
ist auch schön, das Brot in einer Tüte über die Theke
rübergereicht zu bekommen. Und es nicht „pur“ auf die dreckigen
Kartoffeln im Einkaufskorb legen zu müssen. Aber: meist wirft man
die Tüten nach dem Heimtransport sofort weg. Das ist dann
Verschwendung.
Der
gebürtige und wohlgeordnete DDR-Bürger hatte auch schon früher
einen Brot- und Brötchenbeutel. Traditionell waren die aus
Blaudruckstoffen. Es gab sie nicht immer und überall, teuer waren
sie auch und scheinen im November 1989 ausgestorben zu sein. Ganz
nostalgische Ossis mit Nylonbeutel oder Einkaufsnetz wurden im
anderen Teil Deutschlands nicht nur leise belächelt, sondern lauthals
ausgelacht. Dreißig Jahre später hat Emme beim REWE das entdeckt.
Heutzutage
nähen alle Selbermacher Brot- und Gemüsebeutel, Emme nähte ein
bißchen mit. Den Anfang bildete der traditionelle Ost-Brotbeutel.
Zuerst nahm Emme alle Blaudruckstoffe aus ihrem unergründlichen
Stofflager.
Beim Inspizieren fand sie zwei größere und zwei
kleinere Kissenbezüge, fix und fertig vorgenäht.
Die
kleineren Kissenbezüge benutzte Emme, nähte die offene Stelle für
die Kissenfüllung zu, schnitt die Naht an einer kurzen Seite ab,
nähte dort Tunnel an und zog zwei Bändchen aus der Weißen
Wunderkiste ein, fertig!
Ab
in die Wäsche und nun hat Emme je einen Beutel für Brot und für
Brötchen. Oder für die eine oder die andere Tasche. Wie früher.
Dann
versuchte sich Emme an Obstbeuteln aus Gardinenresten.
Für den
Alltagstest gibt es jetzt zwei Prototypen. Einmal nach dem Vorbild
einer Plastetüte aus dem Supermarkt.
Einmal
einfach mit Zugband. Mal sehen, welche Form sich bewährt, da macht
dann Emme mehr davon.
Liebe
Beuteltiere, viel Spaß beim Einkaufen!
Euer
Hase
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