Mittwoch, 16. November 2016

Ein Wochenende in Thale



Hier wurde der Tourismus erfunden. Das erste Hotel, das je für Touristen erbaut wurde, steht direkt am Bahnhof. Es war später Rathaus und verfällt nun. Trotzdem gibt es natürlich Übernachtungsmöglichkeiten, viele Wanderer, die morgens in Richtung Berge strömen, Kneipen und Ausflugsrestaurants. Die Hexen werden gut vermarktet.


An der Seilbahn zum Hexentanzplatz gibt es einen Kletter- und einen Seilbahngarten.


Alles hat ein bißchen Rummelcharakter, aber vielleicht ist das so gewollt. Natürlich könnte man auch auf den kulturhistorischen Charakter der Landschaft hinweisen, auf uralte Besiedlungen, Steinkreise aus prähistorischen Zeiten etc., aber so etwas lockt natürlich auch Leute aus Kreisen an, die man lieber nicht sehen will. Dann müßte man all diese Dinge pflegen, schützen und notfalls bewachen. Man müßte noch einmal archäologische Aktivitäten anschieben und später museumspädagogisch aufbereiten. Das kostet Zeit, Mühe und Geld. Da ist Rummel schon billiger einfacher.


Am Freitag war Emme bei der Taufe des Märchenkindes, ein echtes Déjà-vu-Erlebnis. Gleiche Kirche, gleicher Pfarrer, alles wie vor zwei Jahren bei der Hochzeit der Märcheneltern. Nur ein kleiner Mensch mehr war dabei…


Am Sonnabend spazierten wir ein Stück Bodetal entlang, 


es gab wenig Laubfärbung, die „Schnurre“ ist wegen Steinschlaggefahr gesperrt und wenn man sich die vielen Touristen wegdachte, war es schön wildromantisch.


Wir überquerten den Katerstieg, sahen kein Wild, aber Mäuse und schleppten den Kinderwagen über Felsen.


Im Stadtpark in Thale bewunderten wir Holzschnitzereien zu verschiedenen mythischen Themen wie Zwergen


und Odins Zauberring.


Ausnahme, weil aus Metall, ist Wotans achtbeiniger Renner Sleipnir.


Am Sonntag bummelten wir im Zug Richtung Heimat und bedanken uns noch einmal bei unseren Gastgebern für das wunderschöne Wochenende.
Emme, fahren wir da mal wieder hin?
Klar, Hase. Zum Wandern, Eis essen und mit den Hexen tanzen.

Denkt an Wotans Pferd: Vergaloppiert Euch nicht!
Euer Hase

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