Donnerstag, 13. Juli 2017

Leopoldsfest in Dessau 2017


Hier feiert man jährlich den Geburtstag des Alten Dessauers. Hinzu kam in diesem Jahr das 10jährige Jubiläum der Städtefusion Dessau-Roßlau. Wir als Außenstehende können ja nicht wirklich mitreden, aber aus der Vernunftehe scheint Haßliebe geworden zu sein, wobei mehr Haß als Liebe eine Rolle spielt. Selbst über Kleinigkeiten wird erbittert in der Öffentlichkeit gestritten und es bleibt die Frage, ob Verwaltungsgemeinschaften nur aus ökonomischen Gründen geschlossen werden sollten. Fragen die Verantwortlichen ab und zu, ob das „Volk“ das überhaupt will? Oder ob die Einwohner einer Gemeinde bereit sind, finanzielle Belastungen zu tragen, dafür aber ihre Eigenständigkeit bewahren können?
Zu Beginn sah auch das diesjährige Leopoldsfest nach müder Routine aus. Der halbe Stadtpark mußte der Bauhaus-Museums-Neubau-Baustelle weichen. Deshalb lagerte das historische Feldlager ein Feld weiter. In dieser Ecke des Stadtparks war es gar nicht so schlecht, aber ungewohnt für Akteure und Besucher. 


Viele Gruppen und Darsteller fehlten, ob dies dem Berliner Starkregen oder der Urlaubszeit geschuldet war, wissen wir nicht.
Emme sagt, daß die Gulaschsuppe am Vorabend des Festes superlecker war, ich bekam Leninwasser


und das Freibier reichte bis zum späten Abend. Es gab ein schönes barockes Feuerwerk,


der Alte Dessauer hatte seine Schäfchen im Griff und alle waren zufrieden.


Am Sonnabend ließ Emme zur Probe die Tanzbeine schwingen und schwang sie selber. Die Vorstellung begann erst am Abend, so daß Zeit blieb, die Ausstellung "Dessau- Residenzstadt in Anhalt“ zu sehen. Präsentiert wurden alte Gemälde, Fotos und eine Postkartensammlung.


Vor der Bombardierung muß Dessau sehr hübsch gewesen sein. Heute dominiert die Platte, die Vorher-Heute-Fotos sind schon sehr erschreckend.
Der nächste Schreck kam- zur Vorstellung regnete es. Alle Tanzbeinschwinger nahmen es sportlich: Es wurde eine schöne Vorstellung mit viel Applaus.


Die Volljährigen bekamen endlich was zu essen und zu trinken, durften sich umkleiden und zogen am späten Abend zur Feuershow von Max Rabenflügel (der sich in Können und Bühnenpräsenz massiv gesteigert hat) 


und zur abendlichen Serenade mit dem Eisfelder Spielmannszug. Vergnügt sangen wir gemeinsam das „Rennsteiglied“. Das stammt zwar nicht aus der Zeit des Alten Dessauers, gehört aber zum Leopoldsfest wie das Amen in der Kirche.


Am Sonntag war Feldgottesdienst. Die Predigt war gut, das nahe Wittenberg strahlt aus. Außerdem wurde das Feldharmonium der Langen Kerls vorgestellt. Es ist über 100 Jahre alt, wurde aus dem Sperrmüll gerettet und von Orgel-Schunke restauriert. Diese Rarität wurde von einem Langen Kerl gespielt, der wirklich sehr lang ist.


Für den Festumzug reisten viele Leute extra an. Das bisher leere Feldlager füllte sich zusehends mit zivilen und militärischen Gästen. So kam doch noch ein beeindruckender Festumzug zusammen. Die Desauer freute es und wir winkten freundlich in jede Kamera. 


Wir zogen an der Bauhaus-Baustelle vorbei und sahen diese hübschen Baucontainer. Oh, das Museum steht ja schon. Echt Bauhaus!


Der Abschlußappell fand dann wieder im Regen statt. Emme begann ihre Auf- Wiedersehen- Runde, die sich unendlich in die Länge zog. Wieder einmal: ein Küßchen hier, eine Umarmung dort, noch ein bißchen plaudern hier, eine Verabredung dort etc, etc, etc, ect. pp.
Herta, meine Rennente, hat keinen der Hauptpreise gewonnen. Das lag aber nicht an ihrem Können, sondern an den widrigen Witterungsbedingungen.

Emme, fahren wir da wieder hin?
Klar, Hase. War doch gute Stimmung, der Alte Dessauer bei bester Laune und sonst war auch alles gut!


Stimmt! Und habt Ihr schon einmal ein großes Stadtfest erlebt, das von 2 (zwei!!!) Polizisten abgesichert wurde? Weil der Rest von ihnen beim G20-Gipfel in Hamburg Dienst schieben mußte? Das spricht für ein hohes ziviles Niveau der Dessauer.

Hut ab!
Euer Hase

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