Dienstag, 7. September 2021

300 Jahre Fähre Kleinzschachwitz-Pillnitz (enthält Werbung)

Ein kleines Fest wurde durch die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) organisiert, und eine Menge Menschen kamen. Tatsächlich ist der erste Fährverkehr an dieser Stelle für das Jahr 1721 nachweisbar. Zuerst wurden nur Mitglieder des Sächsischen Königshauses rüber und nüber geschippert. Die Fährmänner waren Soldaten, sogenannte Pontonniers. Im 19. Jahrhundert gaben sie auch den Königskindern Schwimmunterricht.

Erst im 20. Jahrhundert wurden Motorboote eingesetzt und noch später gliederte man die Fähre in das Liniennetz der DVB ein.

Zur Feier des Tages fuhr eine Fähre ein Stück längs des Flusses. So konnte man das Schloß Pillnitz von der Flußseite betrachten. Das ist nämlich nicht ganz einfach. Normalerweise geht das nur, wenn man auf einem Dampfer sitzt. (Und Emme findet Dampferfahrten sooooo langweilig!) Von der gegenüberliegenden Elbseite ist ein vollständiger Schloßblick unmöglich, da eine Insel die Sicht versperrt. Die Insel wiederum unterliegt aus Vogel- und Naturschutzgründen einem Betretungsverbot.

Aber diesmal gab es Fähre mit Schloßblick! Alle Stege waren frisch gestrichen, wir erhielten Startbonbons,

genossen die glücklichen Umstände und fotografierten wie verrückt!


Außerdem wissen wir jetzt, warum die Löwenkopfbastei Löwenkopfbastei heißt.

An der Dampferanlegestelle stiegen wir aus und tranken Kaffee unter der Linde. Dann lustwandelten wir unterhalb des Schloßparks zur offiziellen Fährstelle zurück.

Um zum Festplatz und in Richtung Heimat zu gelangen, mußten wir nochmals übersetzen. Wir nahmen die „Direktfähre“, ohne zu wissen, daß für die Crew der „Erna“ der Feierabend bevorstand. Wir waren auf der letzten Tour des Tages! Und die Fährmänner gaben ihrem Affen Zucker und genossen die Tatsache, daß heute mal mehr erlaubt war, als sonst üblich. Der Herr Bootsführer war als Pirat verkleidet und setzte nun noch seinen Dreispitz auf. Dann fuhr er mit mehreren Schleifen und Bögen über die Elbe. Zum Schluß drehte die Fähre noch eine Pirouette und wir Fahrgäste applaudierten. Das hat riesigen Spaß gemacht! Natürlich werden wir die Obrigkeit der DVB nicht von der Disziplinlosigkeit ihrer Mitarbeiter unterrichten.

Die Mitarbeiter der DVB an Land waren schon weitgehend am Einpacken. (Wir wollten auch nicht unseren üblichen Quizbeitrag anbringen: Wieviele Straßenbahnlinien fahren in diesem Sommer ohne Umleitung?- Die Zahl ist seit Jahren konstant:1)

Das Fährhaus Kleinzschachwitz war einst die Übernachtungsstätte der Pontonniers. Jetzt ist dort ein Restaurant und ein Biergarten. Und dort war auch der Festplatz.

Die Hawaii Toasters sangen schon ihr Abschiedslied, „Es gibt kein Bier auf Hawaii“. Leider verpassten wir das Konzert, aber unsere Fährabenteuer kann man nur alle 300 Jahre erleben. Wir versprechen hoch und heilig, zum nächsten Konzert zu kommen!

Während die Organisatoren und Veranstalter langsam das Feld räumten, blieben die Leute einfach sitzen, genossen die Musik aus der Konserve und tranken gemütlich weiter.

Das war ein schöner Tag!

Schiff ahoi!

Euer Hase

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