Samstag, 2. März 2019

Ganz in weiß- die Tutu-Lampe (enthält Werbung)


Einst war Emme ganz, ganz gierig auf eine dieser Tutu-Lampen eines berühmten skandinavischen  Designers. Aber die Preise waren abschreckend. Dann kamen Tutu-Lampenschirme auch in die Filialen eines großen schwedischen Möbelhändlers, für bedeutend weniger Geld. Einen Haken mußte die Sache ja haben und Emme fuhr einmal quer durch die ganze Stadt und sah sich die Lampen an. Oje! Höchstens zwei Lagen Tüll, komische Proportionen und noch komischere Standbeine bei den Stehlampen. Ggn- Geht gar nicht! Irgendjemand munkelte, daß diese Lampen noch heute in den Geschäften rumdümpeln sollen…
Also blieb nur: selber machen! Als Grundlage wählte Emme eine Stehlampe mit DDR- Charme, die sie bei Herrn Wurm für wenig Geld erstanden hatte. Denn Herr Wurm verkauft nur Funktionierendes, wenn etwas kaputt ist, sagt er das ehrlich dazu. Und weil Emme Elektrik weder reparieren will noch kann, ist dieser Laden eine gute Wahl.


Für das Tutu benutzte Emme einen alten Unterrock. Da waren schon Biesen eingenäht, in diese zog Emme Plastestreifen ein, die sie direkt aus dem Baumarkt geholt und mit einer alten Schere zurechtgeschnitten hatte. So entstand ein Reifrock, auf den Emme acht Lagen Tüll nähte. Dabei war sie nah am Rande der Verzweiflung, aber irgendwie schaffte sie es. Der Tüll- Überlampenschirm war fertig! Den Lampenfuß wollte sie bei Gelegenheit weiß streichen. Dies war vor einigen Jahren…



Im Januar war Emme dabei, das Wohnzimmer ein wenig umzugestalten. Ein Erbstück wollte an die Wand gehängt, die Gardinen sollten endlich genäht, der Sichtschutz eventuell erneuert, Krimskrams rausgeworfen und ein paar Möbel abgeschafft werden. Und da sah Emme das Drama: die Tutu-Lampe war noch gar nicht fertig! Katastrophe! Ein Ufo! Mitten in der Stube!
Da packte es Emme an: das Tutu wanderte in die Waschmaschine und der Original-Lampenschirm sollte von Fransen und Borten befreit werden. Die waren angeklebt und Emme plante eine mehrstündige Ent-Deko-Aktion ein. Zu ihrer Überraschung ging alles mit einem Zupf ganz leicht ab und brachte uns beide zum Überlegen: Wenn DDR-Leim nicht mehr hält, muß das Teilchen also mehr als zig Jahre auf dem Buckel haben. Wir haben den Ständer also mal umgedreht und diesen Herstellerhinweis mit einer symbolträchtigen Adresse gefunden.



Jedenfalls war der Lampenschirm ratzfatz einfarbig und wurde unter die Dusche geschafft. Fransen und Kordel wurden gewaschen und warten nun in der weißen Wunderkiste auf eine Wiederverwertung.



Der Lampenfuß wurde mit Sandpapier angeschliffen, zweimal grundiert und zweimal lackiert. Das sollte reichen. Alles in allem dauerte die Vollendung des UFOs zwei Abende und noch einen Extra-Tag Trocknungszeit.




Jetzt strahlt unser langjähriges UFO ganz in weiß mit einem goldenen Fuß.
Wieder mal etwas fertig! Super! Wir machen weiter!
Euer Hase

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