Donnerstag, 14. Februar 2019

Notkauf


Vor zwei Jahren war Emme beim Leopoldsfest in Dessau und mußte feststellen, daß es dort sehr kalt war und ihr dünnes „Brexit- Kleid“ (siehe London: Ausbeute) für die fallenden Temeraturen nicht ausreichte. Deshalb sauste sie schnell in den Laden eines großen schwedischen Textilhandels, erwarb eine Hose und einen Pullover und das sah dann so aus:

Das ging so zur Not für zwei Tage. Andere Frauen erzählten Emme, daß ihre gesamte Garderobe aus solchen Notkäufen bestehe. Emme wollte zu Hause SOFORT die Sachen ändern und Ihr seht, wie lange sie gebraucht hat. Vorteile der Kleidungsstücke waren: Sie paßten erst mal grundsätzlich. Nachteile: der Pullover hat einen kastigen Schnitt und zog Fäden, die Hose war zu lang und der Schlag so groß, daß Emme auf ihre eigenen Hosenbeine trat. So modern, wie das war, so unpraktisch war es.
Emme verschmälerte die Jeans an den Innenseiten und nun hat sie eine halbwegs gerade Hose. Eigentlich wollte sie noch die eigenartigen Vordertaschen abtrennen, aber das hätte wahrscheinlich noch komischer ausgesehen. Da muß sie eben etwas längere Oberteile drüber tragen.
Beim Pullover zog sie erst einmal alle zuppelnden Fäden nach innen, schnitt ihn an der Vorderseite mittig auf, zackelte ab und nähte Schrägband dran. Weil das an den Mittelnähten aber nicht richtig gelang, nähte Emme noch einmal Stoßband (Gefunden in der weißen Wunderkiste) drüber. Jetzt sieht es fein aus.



Nun hat sie statt eines kastigen 80er-Jahre-Teils einen schwarz-weißen Fummel und statt einer 70er-Jahre-Nachmach-Schlaghose eine alltagstaugliche Jeans.


Auf jeden Fall: Notkauf gerettet, bis wieder Fäden ziehen!
Euer Hase

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