war
das Motto der diesjährigen Langen Nacht der Wissenschaften. Emme
wollte unbedingt zum Vortrag „Physik muß knallen“ gehen. Da muß
man sich eine Karte eine Stunde vor Beginn abholen und möglichst
eine halbe Stunde eher Schlange stehen.
Natürlich
bekamen wir keine Karten mehr. Aber wir konnten eine Übertragung des
Experimentalvortrages auf der Großleinwand verfolgen. Nun ja. Die
Übertragungsqualität ließ zu wünschen übrig. Und irgendwie war
der Vortrag ein wenig … durcheinander. Die Erklärungen paßten
nicht genau zu den Experimenten, der Herr Professor hatte wahrscheinlich
schon weiter gedacht und kicherte immer mal wieder über sich selbst.
Das Verblüffende kam nicht rüber. Im Saal wäre das wahrscheinlich
schöner gewesen. Vielleicht haben wir im nächsten Jahr mehr Glück.
Wir
gingen weiter und landeten wieder in einem Max-Planck-Institut.
Diesmal im Institut für Chemische Physik fester Stoffe. Die
Abkürzung lautet: MPI CPfS. Die Abkürzung ist eine Wissenschaft für
sich und klingt sehr kompliziert. Hier war der Teufel los! Am Eingang
empfing uns ein Focaultsches Pendel und ein eigenartiges
Periodensystem der Elemente. Eben chemische Physik!
Wir
durften die Werkstatt mit ihren tollen Mitarbeitern und teuren
Maschinen besichtigen, Lehrlinge befragen und dem Glasbläser
(eigentlich Glasaparate-Bauer) über die Schulter schauen.
Für
Kinder gab es ein Probier-Labor. Mit Riesen-Pinzetten,
Training für
ruhige Hände, Abwiegen, Mikroskopieren und Feinmotorik. Emme hat
natürlich auch was ausprobiert, obwohl sie kein Kind mehr ist. Sie
hat die Abläufe ordentlich durcheinandergebracht, aber das ominöse
Insekt erkannt, das nicht größer war als ein Fliegensch….ß.
Dann
gab es noch einen großen Raum mir Experimenten für Groß und Klein.
Und Emme konnte mal wieder Fragen stellen. Eine Abteilung
demonstrierte: Wie züchtet man Einkristalle? Emme fragte sofort:
Warum züchtet man Einkristalle? Jetzt die Antwort für alle: Um die
Reproduzierbarkeit von Ergebnissen zu garantieren. Wieder was
gelernt.
Wir
sahen auch: Flammende Herzen, die sich durch ein Methangasgemisch
selbst entzünden.
Wir lernten etwas über die drei Leitfähigkeiten
von Stoffen: elektrische, thermische und Gitterleitfähigkeit. Wir
erfuhren, wie die Energieversorgung auf der Cassini- Huyygens-Mission
erfolgte und daß Cassini als Atombombe an einem Saturnring
verglühte. Emmes Frage: Kann ein Chaos-Theoretiker berechnen, ob und
wie das verstrahlte Zeug zurückkommt? Es gibt ja auch Kometen und
Sternenstaub und anderes, das gemütlich durch den Weltraum gondelt.
Und wenn es dann ein Wurmloch erwischt, ist es ratzfatz wieder auf
der Erde. Na ja, das Imperium schlägt zurück…
Wir
kühlten Metalle, Halbleiter, Supraleiter und geheimnisvolle
Kristalle auf Weltraumtemperaturen herunter.
Wir
träumten und träumen immer noch von einer Magnetschwebebahn.
Wir
sahen Alaun und andere Kristalle und diskutierten über die bösen
Wirkungen, wenn man Kupfersulfat schluckt. (Sieht toll aus! Blau!
Nicht essen!)
Und
zum guten Schluß erlebten wir eine Experimentalshow der
Sonderklasse. Ein Professor und seine Kollegen zeigten so ziemlich
alles, was man mit flüssigem Stickstoff anstellen kann.
Das war
sehr, sehr lustig. Es wurden Blumen eingefroren, Schläuche zerhackt,
Tennisbälle konnten nicht mehr springen, Luftballon-Hündchen
zerfielen und bauten sich bei Zimmertemperaturen wieder auf, es
waberte aus Topf und Pfannen (heißes Wasser und flüssiger
Stickstoff) und am Ende stand der halbe Saal unter Nebel.
Vielen
Dank an alle Mitarbeiter des MPI CPfS für diesen schönen,
unterhaltsamen und lehrreichen Abend! Das hat Spaß gemacht!
Beeindruckend war die Begeisterung aller für die Wissenschaft, die
uns Besuchern vermittelt wurde. Wir wünschen Ihnen/ Euch große
Forschungserfolge und weiter so viel Freude an Ihrer/ Eurer Arbeit!
„Ich
liiiiiibe Kalten Hund!“
Euer Hase
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