Freitag, 21. September 2018

Von 6 bis 1 macht jeder Science


war das Motto der diesjährigen Langen Nacht der Wissenschaften. Emme wollte unbedingt zum Vortrag „Physik muß knallen“ gehen. Da muß man sich eine Karte eine Stunde vor Beginn abholen und möglichst eine halbe Stunde eher Schlange stehen.
Natürlich bekamen wir keine Karten mehr. Aber wir konnten eine Übertragung des Experimentalvortrages auf der Großleinwand verfolgen. Nun ja. Die Übertragungsqualität ließ zu wünschen übrig. Und irgendwie war der Vortrag ein wenig … durcheinander. Die Erklärungen paßten nicht genau zu den Experimenten, der Herr Professor hatte wahrscheinlich schon weiter gedacht und kicherte immer mal wieder über sich selbst. Das Verblüffende kam nicht rüber. Im Saal wäre das wahrscheinlich schöner gewesen. Vielleicht haben wir im nächsten Jahr mehr Glück.
Wir gingen weiter und landeten wieder in einem Max-Planck-Institut. Diesmal im Institut für Chemische Physik fester Stoffe. Die Abkürzung lautet: MPI CPfS. Die Abkürzung ist eine Wissenschaft für sich und klingt sehr kompliziert. Hier war der Teufel los! Am Eingang empfing uns ein Focaultsches Pendel und ein eigenartiges Periodensystem der Elemente. Eben chemische Physik!

 

Wir durften die Werkstatt mit ihren tollen Mitarbeitern und teuren Maschinen besichtigen, Lehrlinge befragen und dem Glasbläser (eigentlich Glasaparate-Bauer) über die Schulter schauen.


Für Kinder gab es ein Probier-Labor. Mit Riesen-Pinzetten,


Training für ruhige Hände, Abwiegen, Mikroskopieren und Feinmotorik. Emme hat natürlich auch was ausprobiert, obwohl sie kein Kind mehr ist. Sie hat die Abläufe ordentlich durcheinandergebracht, aber das ominöse Insekt erkannt, das nicht größer war als ein Fliegensch….ß.


Dann gab es noch einen großen Raum mir Experimenten für Groß und Klein. Und Emme konnte mal wieder Fragen stellen. Eine Abteilung demonstrierte: Wie züchtet man Einkristalle? Emme fragte sofort: Warum züchtet man Einkristalle? Jetzt die Antwort für alle: Um die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen zu garantieren. Wieder was gelernt.
Wir sahen auch: Flammende Herzen, die sich durch ein Methangasgemisch selbst entzünden.


Wir lernten etwas über die drei Leitfähigkeiten von Stoffen: elektrische, thermische und Gitterleitfähigkeit. Wir erfuhren, wie die Energieversorgung auf der Cassini- Huyygens-Mission erfolgte und daß Cassini als Atombombe an einem Saturnring verglühte. Emmes Frage: Kann ein Chaos-Theoretiker berechnen, ob und wie das verstrahlte Zeug zurückkommt? Es gibt ja auch Kometen und Sternenstaub und anderes, das gemütlich durch den Weltraum gondelt. Und wenn es dann ein Wurmloch erwischt, ist es ratzfatz wieder auf der Erde. Na ja, das Imperium schlägt zurück…
Wir kühlten Metalle, Halbleiter, Supraleiter und geheimnisvolle Kristalle auf Weltraumtemperaturen herunter.
Wir träumten und träumen immer noch von einer Magnetschwebebahn.
Wir sahen Alaun und andere Kristalle und diskutierten über die bösen Wirkungen, wenn man Kupfersulfat schluckt. (Sieht toll aus! Blau! Nicht essen!)
Und zum guten Schluß erlebten wir eine Experimentalshow der Sonderklasse. Ein Professor und seine Kollegen zeigten so ziemlich alles, was man mit flüssigem Stickstoff anstellen kann.


Das war sehr, sehr lustig. Es wurden Blumen eingefroren, Schläuche zerhackt, Tennisbälle konnten nicht mehr springen, Luftballon-Hündchen zerfielen und bauten sich bei Zimmertemperaturen wieder auf, es waberte aus Topf und Pfannen (heißes Wasser und flüssiger Stickstoff) und am Ende stand der halbe Saal unter Nebel.


Vielen Dank an alle Mitarbeiter des MPI CPfS für diesen schönen, unterhaltsamen und lehrreichen Abend! Das hat Spaß gemacht! Beeindruckend war die Begeisterung aller für die Wissenschaft, die uns Besuchern vermittelt wurde. Wir wünschen Ihnen/ Euch große Forschungserfolge und weiter so viel Freude an Ihrer/ Eurer Arbeit!


Heute verabschiede ich mich mit den Worten des Stickstoff-Experimentators:
Ich liiiiiibe Kalten Hund!“
Euer Hase

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