Donnerstag, 10. März 2016

Im Februar gelesen

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Liebe Leser,

weiter gehts im zweiten Monat des Jahres mit Krimis und dezenter Reisevor- und Nachbereitung:

Aaronovitch, Ben: Die Flüsse von London
dtv, 2012
Peter Grant, ein junger Polizist bei der Metropolitan Police London merkt, das es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als er sich in der Polizeischule erträumt hat. Er jagt Mörder in der Geisterwelt, führt einen Geiselaustausch zwischen Flußgöttern durch und rettet am Ende das Leben seiner Kollegin Lesley.
Ein völlig abgefahrenes Buch für Krimi-, Fantasy- und Londonfans.
Leider habe ich diesen Krimi nicht eher gelesen, denn der Buchhandlung in London, die der Autor betreibt, hätte ich doch gern einen Besuch erstattet.

Pax, Rebecca: Lokes Mond
LYX 2015 
Ursprünglich kein Buch, sondern ein Drehbuch. Warum die Filmindustrie das ablehnte, ist unklar. Wahrscheinlich enthält es zu wenig heile Welt. Tatsächlich kann man beim Lesen die Bilder vor sich sehen.
Und was lernt man aus dem Buch? Studiert nicht so brotlose Fächer wie „Skandinavistik“! Die Professoren und Assistenten können zwar Runen lesen, haben aber alle einen Hackenschuß. Und hütet Euch vor Studentenverbindungen! 

Arnaldur Indriðason: Nacht über Reykjavik
Lübbe 2014
Die Bibliothek hat aufgerüstet und endlich (fast) alle Bücher von Arnaldur Indriðason in der Ausleihe verfügbar.
Der altbekannte Kommissar Erlendur ist in diesem Buch noch jung und Verkehrspolizist. Während seiner Nachtschichten erlebt er das Island der 70er Jahre und löst „nebenbei“ einen Doppelmord.

Arnaldur Indriðason: Schattenwege
Lübbe 2015
Der pensionierte Polizist Konrád hilft seiner Kollegin Martha einen Fall zu lösen, der bis in die 40er Jahre zurückführt.
Im 2. Weltkrieg waren Engländer und Amerikaner in Island stationiert. Mich überraschte sehr, daß Arnaldur unverhohlen von Besatzungsmächten schreibt. Ich dachte, das gab es nur bei uns.
Wie damals im Leben prallen im Buch Tradition und Moderne aufeinander. Junge Leute suchen nach Orientierung, Abenteuern und Liebe. Und außerdem streben die Isländer nach Unabhängigkeit und einer eigenen Republik. Da sind dann schöne Regierungsposten zu vergeben und der eine und andere Dollar zu verdienen…

Doria, Sergi: Das Barcelona von Carlos Ruiz Zafón
S. FISCHER 2013
Herr Doria wußte nicht, ob er einen literarischen Stadtführer, eine Trauerklage auf eine nicht mehr existierende Stadt oder eine Eloge auf Zafón schreiben sollte. Jedes einzelne Vorhaben wäre löblich gewesen. Stattdessen hat er einen unleserlichen Mischmasch draus gemacht und herausgekommen ist nichts Halbes und nichts Ganzes.
Schade.

Baumgartner, Barbara: Ein Jahr in Barcelona- Reise in den Alltag
HERDER, 2007
Frau Baumgartner aus Südtirol und ihr Mann aus Deutschland wandern aus. Wie mietet man eine Wohnung? Wie übersteht man den allgegenwärtigen Lärm? Warum braucht man eine Personenkennzahl? Wie kämpft frau mit Taschendieben? Ist das Kind, das in diesem Jahr geboren wird, ein Italiener, ein Deutscher, ein Spanier oder gar ein Katalane?
Eine unterhaltsame Lektüre über ein Jahr Alltagsleben in einem Barcelona, das es so schon nicht mehr gibt.

Mehler, Jutta: Mord mit Marzipan
emons, 2015
Ein Bayern-Krimi. Nach der “Milch-Reihe” mit Fanny Rot schreibt nun Jutta Mehler Krimis mit den Hauptpersonen Hilde, Thekla und Wally. Drei Damen im besten Alter, die zwar gern Konditoreiwaren verzehren, aber wissen, daß diese nicht der einzige Lebenszweck sind. Deshalb ermitteln sie bei eigenartigen Todesfällen und kommen den Mördern aus der Nachbarschaft auf die Spur.
Gute Unterhaltung!

Florin, Elisabeth: Commissario Pavarotti küsst im Schlaf
emons, 2014
Eine Mordserie in Meran, angesiedelt zwischen den politischen Konflikten in Südtirol, der “Demokratischen Psychiatrie” in Italien und Kreuzfahrtschiffen. Spannend und einen Schuß zu konfliktüberladen.
Und daß jeder der ermittelnden, verdächtigen und mordenden Hauptprotagonisten einen sadistischen Vater und eine lieblose Mutter hatte, ist nicht wirklich glaubwürdig. 

De Giovanni, Maurizio: Das Krokodil
Kindler, 2014
Eine gruselige Rachegeschichte. Alle Beteiligten schleppen Traumata mit sich rum, und ich frage mich (wie beim Buch oben), ob es irgendwo noch normale Menschen gibt.

Eure Emme

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