ist der Titel einer Ausstellung, die am Freitag im
Festspielhaus Hellerau eröffnet wurde. Gezeigt werden vor allem Dokumente und
Fotos, die den Aufbau des Festspielhauses und die künstlerischen Aktivitäten
der Jahre 1990- 2006 zeigen sollen.
Die Kuratorin sprach von einer
„abenteuerlichen Zeit“ und im Nachhinein erscheint das Emme auch so. Damals
dachte sie, wenn man das Festspielhaus betreten kann, ohne in Lebensgefahr zu
geraten, wäre das doch gut und auch Publikum zumutbar. Sie fand es normal, für
den Großen Saal tausende Quadratmeter Teppich für lau zu besorgen, bei Verhandlungen
mit Bankdirektoren dabei zu sein, Sponsoren um den Finger zu wickeln und
diverse Getränkehersteller um Sach- und Geldspenden anzubetteln. Nebenbei
lernte sie, am Computer geheimnisvolle Befehle einzugeben und hielt zum ersten
Mal im Leben ein Mobiltelefon in der Hand, das nicht so groß wie ein
Ziegelstein war. Anstrengende, lehrreiche und lustige Zeiten für Emme, die ich
nicht erleben konnte, weil ich noch nicht genäht war.
Auch in der Ausstellung kann man den Wandel von der
maschinengeschriebenen persönlichen Anfrage bis zum Computerausdruck einer
staatlichen Behörde sehen. Ich wurde am Modell für das neue Yin-Yang-Zeichen fotografiert:
Heute ist das Festspielhaus fest in institutioneller
Hand und in seiner Existenz weitgehend gesichert. Ein bißchen Abenteuer würde
ihm schon fast wieder gut tun…
Den „Kulturbeitrag“ zur Ausstellungseröffnung
lieferten die Mitglieder von „Derevo“.
Seit den neunziger Jahren zeigt die
Gruppe in Dresden spektakuläre, qualitativ hochwertige avantgardistische
Tanz-Theater-Aufführungen.
Am Freitag sahen wir die kurze und heftige
Performance "Warten auf den weißen Schnee" im strömenden Regen, die mit Zitaten aus alten Stücken gespickt
war.
Wer sie erkannte, freute sich.
Die Ausstellung ist geöffnet bis zum 24. Januar 2016 an Veranstaltungstagen 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn bis 1 Stunde nach Veranstaltungsende, sowie sonnabends und sonntags von 14-18 Uhr.
Euer Hase
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