Montag, 21. Dezember 2015

Shades of Grey- Teil III


Ausgangsmaterial war diesmal ein dunkelgrauer, langer Rock aus Bouclé- Stoff.

 
  
Daraus machte sich Emme ihr diesjähriges Weihnachtskleid. Wie beim “Filzkleid” entstammen Schnitt und Idee dem japanischen Nähbuch. Der graue Rock sollte farbig ergänzt werden. Emme fand in der Kiste “Kariert” diesen Schottenstoff, der wohl auch einmal ein Kleid gewesen war.


Beim Vorbereiten bemerkte Emme zwei Taschen, die fast am unteren Saum angebracht waren. Was trägt man den darin? So nah am Knöchel? Messer?


 

Emme schnitt zu und rettete dabei die Taschen. Nach dem Heften kam ein Weihnachtsmannsack im Beutolomäus-Look heraus. Nur die Knollennase fehlte. Für einen besseren Sitz setzte Emme nun Abnäher in der Taille, einen seitlichen Reißverschluß und Prinzeßnähte ein. Besser!

Aus einer Schottenrockbahn fertigte Emme die Schrägstreifen für den Ausschnitt, das Annähen war sogar einfacher als erwartet.

Dabei schwärmte sie von ihrer Schottlandreise vor vielen Jahren. Daß sie auf der Weem-Farm bei Aberfeldy eine Einführung in Tartans und die schottische Tracht erhielt. Daß ihr das Rezitieren von Robert-Burns-Gedichten nicht nur die Türen, sondern auch die Herzen der Schotten öffnete. Daß sie in jeder Destillerie Whisky probierte. Hinterher sahen wir uns Fotos an und ich als minderjähriger Hase sage:
Ohne Ausweiskontrolle hätte dieses kleine Mädchen von mir keinen Schluck Alkohol bekommen!

Schottland 1995

Emme, fahren wir da mal hin?
Da müssen wir aber unsere Goldpfennige sehr zusammenhalten. Dort kostet die Luft zum Atmen. Aber was für Luft!

Das Kleid war fertig, aber machen Grau+ Schottenkaro schon Weihnachten? Emme schlief noch einmal eine Nacht darüber, blätterte eher uninteressiert in der Burda Style 9/15


und erinnerte sich an einen lustigen Vorgarten in New Jersey.

New Jersey 2008

Emme, fliegen wir da mal wieder hin?
Gute Idee, Hase. Ich brauche neue Jeans.

Und nun darf der Grinch in diesem Jahr das Weihnachtskleid zieren:

 

Aus Stoffresten ausgeschnitten, nicht appliziert, sondern geklebt, die Konturen mit Pluster-Textilfarbe nachgezogen. (Diese Farbe plustert sich tatsächlich unter dem Bügeleisen auf!)



Für die “Niedlichkeit” bekam Herr G. noch lustige Wackelaugen, von denen Emme nie geglaubt hätte, daß sie sie je verwenden könne.


Herr Grinch wurde nur locker aufs Kleid geheftet, damit er zum Waschen abgenommen werden kann.



Jetzt wirklich fertig! Halt- vielleicht bastelt sich Emme noch einen passenden Kopfschmuck. Es brodelt in ihrer zerebralen Ideenküche! Und hoffentlich macht noch jemand ein Foto am Heiligen Abend, wenn das Kleid am lebendigen Menschen Mädchen getragen wird.

Schöne Weihnachtsvorbereitungen wünscht Euch

Euer Hase

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