Am Sonntag waren wir im Theater. Die bühne, das Studententheater der Technischen Universität Dresden, führte "Steppenwolf" nach Hermann Hesse auf.
Am Abend reichte Emme ein Griff ins Bücherregal, um das überraschend reichlich zerlesene Exemplar wieder hervorzuholen. "Der Steppenwolf" ist nicht wirklich Emmes Lieblingsbuch.
(Emme, welch göttliche Ordnung! Wenigstens bei Deinen Büchern!
Klappe, Hase!)
Vor Jahren hatte sie einmal gelesen, daß Hermann Hesses Bücher hauptsächlich von Jugendlichen verschlungen werden und zur sogenannten Pubertätsliteratur zählen. Emme war auch so ein Hesseverehrer, zur Zeit des Bucherwerbs war sie mzehn Jahre alt.
Aber während sie das "Glasperlenspiel" immer und immer wieder las, andere Perspektiven entdeckte und ihre Phantasie noch heute neue Ideen hervorbringt, wie "es" denn nun aussehen könnte, hatte Emme den "Steppenwolf" in düsterer Erinnerung. Eine szenische Vorstellung davon hatte sie eher als Schwarz-Weiß-Comic-Verfilmung mit Fantasy-Einschlägen.
Und was bot die bühne?
Eine heiter gestimmte, gute und bewegungsintensive Inszenierung (Bravo, Franziska!), gute Kostüme, gute Choreographie und tolle Darsteller, denen ein wenig Sprecherziehung fehlt.
Nicht vergessen: Hier sind keine Profis am Werk! Alle Beteiligten spielen, arbeiten und proben hauptsächlich am Wochenende und opfern ihre Kraft und Freizeit für unseren - und hoffentlich auch ihren eigenen- Theatergenuß.
Deshalb verabschiede ich mich heute mit dem schönsten Steppenwolf- Zitat:
Ja, wie kannst du sagen, du habest dir mit dem Leben Mühe gegeben, wenn du nicht einmal tanzen willst?Leute, ab ins Theater!
Euer Hase
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