Diese wurden in mühseliger Handarbeit aus Maulbeerblättern geschnitten, teilweise mit Seidenfäden stabilisiert und vor allem zum Färben von Kimonostoffen benutzt.
Ein tapferer Sammler im 19. Jahrhundert kaufte ca. 16 000 (!) Schablonen auf und brachte sie nach Dresden, wo sie 125 Jahre in 92 Kisten schlummern durften.
Ein noch tapferer Geldgeber, den keiner kennt, ermöglichte jetzt die Aufbereitung von 140 Schablonen mit dem Thema "Regen" und eine phantastische museale Präsentation:
Damit die Medien auch mal was Positives über Dresden veröffentlichen können, erzählte man ( Wer ist eigentlich man?) die Geschichte vom vergessenen und wiedergefundenen Schatz. Nun ja, die Depots der Staatlichen Kunstsammlungen sind weitläufig und die Indiana-Jones-Fans wollen auch bedient werden, aber ehrlich:
Es handelt sich um Papier, und das zerfällt bei unsachgemäßer Lagerung. (Wer sind die Feinde der Bücher? Feuer, Wasser, Licht, Termiten und Menschen. Das haben wir in Timbuktu gelernt.)
Der "Schatz" hat zwei Weltkriege und eine Bombardierung überstanden. Einfach vergessen? Wers glaubt... Mit der Schatzauffindung wurde eine neue urbane Legende geboren...
Emme denkt eher, daß in europäischen Verständnis Textilien Frauenarbeit sind. Und ob Frauenkunst(handwerk) ausgestellt wird oder nicht, entscheiden auch heute noch: Männer.
Einige Schablonen konnte Emme auch ohne Blitz fotografieren, denkt Euch doch mal einen Regentitel aus. Dies sind unsere Vorschläge:
Dicke Regentropfen |
Sonne und Inseln im Regen |
Landregen |
Herbstregen |
Zwei Regentage für Patchworkarbeiten |
Pfütze oder Regen im Universum |
Zum Schluß noch einmal die dringende Empfehlung, ins Japanische Palais zu pilgern. Seht Euch diese tief beeindruckende Ausstellung an und lauscht der Regen-Tonistallation von Renato Rinaldi.
Eintritt frei!
Euer Hase
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen