Dienstag, 18. Oktober 2022

9-Euro-Ticket und Kleidung: 7. Coswig (Anhalt)- Wörlitz- Dessau und zurück

Mit 9 Euro durch die Republik? Im Juni, Juli und August wars möglich. Und passend kleiden konnte frau/man sich da auch.

Die Anreise am Freitag war spannend. Wir probierten das 9-Euro-Ticket aus und fuhren erst linkselbisch über Radebeul, Großenhain und Elsterwerda nach Elsterwerda-Biehla. Hier gibt es ein Gleisdreieck und man konnte bequem in den Zug nach Falkenberg umsteigen. Das war nach zwei Haltestellen erreicht und wir landeten auf einem verrückten Bahnhof. Es gibt vier Gleise und darüber zwei, die die vier Gleise kreuzen. Um zu den oberen Gleisen zu gelangen, muß man unzählige Treppen steigen. Fahrstühle gibts auch, aber die funktionibbelten an diesem Freitag nicht. Emme gelangte zu der Erkenntnis, daß es sich beim Bahnhof Falkenberg um einen beliebten Umsteigeplatz handeln müsse. Und irgendwie kam er ihr auch bekannt vor…In der Wartezeit und beim Hoch- und Runtersteigen fiel ihr tatsächlich der Februar 1987 ein, als ein Teil der Ballettschule auf Tournee fuhr. Huch, das ist aber lange, lange her. Damals war alles supergrau und an den Bahnsteigen standen viele Waggons mit Kohle. (Früher war hier eine Brikettfabrik.) Auf jeden Fall ist heutzutage die Luft sauberer und lieber weniger an die jugendlichen Schandtaten erinnern und dann fuhr auch der Zug nach Wittenberg. Dort mußten wir aussteigen und nach fünfzehn Minuten Wartezeit durften wir wieder in denselben Zug einsteigen. Ist eben alles ein bißchen schwierig bei der Bahn…

Wenn die Fahrpläne eingehalten werden, verbringt man leider die Hälfte der Fahrzeit mit Warten. Sonst wäre man schneller als mit dem Auto auf der Landstraße. Am Ende kamen wir pünktlich und gut in Coswig an, das ist doch heutzutage eine Sensation.

Am Sonnabend ging in einem vierrädrigen Gefährt weiter: Wir fuhren nach Wörlitz zur Verabschiedung des „Alten Dessauers“. Nach dem Willen der neugewählten Stadtväter und –mütter und vor allem der allzeit bereiten Stadtverwaltung Dessaus soll es kein Leopoldsfest mehr geben. Zu militärisch, zu aufwändig, zu irgendwas. Das paßt nicht mehr in die heutige Zeit. Daß mit dieser Entscheidung der Verein, der ein ganzes Stadtfest ehrenamtlich organisierte, und die Akteure, die seit Jahren das Spektakel für lau mitgestalteten, vor den Kopf gestoßen wurden, ist egal. Der Hauptdarsteller, der die Figur des Alten Dessauers so genial verkörperte, erhielt wenigstens eine anständige Verabschiedung durch den Bürgermeister und eine dezente Bitte um Entschuldigung.

Und weil die Tanzbeinschwinger und Emme seit mehr als zehn Jahren ein Teil der zivilen Gestaltung des Leopoldsfestes waren, durften auch wir bei der Verabschiedung dabei sein.


In Wörlitz traten wir noch einmal gemeinsam in Robe auf und frönten dem Vergnügen. Wir gondelten auf dem See und in den Kanälen durch die Wörlitzer Anlagen, dazu gab es Kaffee, Kuchen und Getränke, pausenlos fotografierende Touristen, 

neidische Blicke auf die gedeckten Tische und für uns anregende Gespräche.


Ein wenig flanierten wir noch in Richtung Park und suchten dann das Weite.

Denn es war noch Abendprogramm in Dessau geplant. Wir trafen uns im „Kornhaus“. Das Restaurant wurde 1929/30 im Bauhaus-Stil errichtet.

 

Von außen sieht man das sofort, innen kann man das Bauhaus am Fußboden, einigen Lampen und der Garderobe erahnen.

Nach ein paar kurzen Reden, Danksagungen und Geschenkverteilungen gab es hervorragendes Essen und Trinken. Und wie immer: Gespräche, kleine und große Pläne und Einladungen.

Am späten Abend ging es zurück ins Quartier nach Coswig und nach einem entspannten und ausgiebigen Frühstück halb per Auto und halb per Bahn nach heeme.

Vielen Dank allen Organisatoren, Bäckern, Köchen, Gondolieri und Gastgebern für das abwechslungsreiche und leckere Wochenende!

Euer Hase

 

Die 9-Euro-Ticket-Kleidung in Wörlitz:


Foto: Rahel

Kleid:         genäht von Emmes Mutter, Stoff von IKEA,                    Spitze aus der Türkei, Stecker bestickt von                       Emme

Schnitt:      Open Robe von Nehelenia Patterns

Hut:            Moritzburg-Hut

Schärpe:     genäht aus Stoffresten von Emme

Brosche:     geborgt von Babette

Armband:   gebastelt von Emme

Halsband:   Geschenkband

Ohrringe:    Primark

Schuhe:       Tanzschuhe

Korb:          gekauft beim Irrgartenfest in Altjeßnitz

Tuch:          aus 2. Hand „Humana“

Schirm:       gekauft bei „Wie ein Traum aus Gold“

 

Die 9-Euro-Ticket-Kleidung in Dessau

Hätte Emme gewußt, daß das Kornhaus feinstes Bauhaus ist, hätte sie sich auch etwas bauhäuslerischer angezogen. So blieb es bei ein wenig verrüschten sächsischem Grün-Weiß.

 

Foto: Rahel

Rock (Neuware), Bluse und Jacke (2.Hand): alles gekauft bei Bine

Schuhe: 2.Hand (Geschenk)

1 Kommentar:

  1. Ich bin immer wieder hin und weg: was Du für schöne Kostüme im Schrank hast! Das Kleid ist doch der Kracher.
    LG
    Elke

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