waren die Idee für das
Abschiedsgeschenk des letztjährigen Winterballes. Die Gastgeber brauchen davon
mindestens 70 Stück, viel Geld soll das alles nicht kosten und zusätzlich eine
individuelle Note haben. Einige historische Kostüme sind nicht waschbar und
müssen immer gründlich auslüften. Zusätzlich schützt der Duft der ätherischen
Öle vor Mottenbefall. Lavendelsäckchen sind also nicht nur ein hübsches,
sondern auch nützliches Geschenk.
Emme wollte außerdem so richtig
viel von ihren Glitzerstoffresten verbrauchen. Stoffreste unterliegen ja
bekanntermaßen der wunderbaren Selbstvermehrung und müssen weg.
Die schon vorhandenen Mini-Kartons
zur Verpackung gaben das Maß vor- im fertigen Zustand sollten die
Lavendelsäckchen 6x6 cm groß- klein sein.
Zur Inspiration hatte sich Emme auf
verschiedenen Märkten umgeschaut. Die Säckchen in Dresden waren unverschämt
teuer. Und in Berlin inspizierte sie einen raffinierten Verschluß. Dabei fielen
ihr die Lavendelblüten entgegen- die Säckchen hatten keinen Innenbeutel! Diese
Krümelei ersparte Emme ihren Gästen.
Aus diversen einfachen Stoffresten
nähte sie erst Innenbeutel, füllte sie und ratterte gleich alles mit
Zickzackstichen zu. Sieht ja keiner! Die Außenseiten schnitt sie dann aus den
Glitzerstoffresten zu, mal vorn und hinten verschieden, mal aus einem Stück,
teilweise gepatcht. Für die Verzierungen wurde die weiße Wunderkiste geplündert
und die verschiedensten Borten, Bänder, Kordeln, Spitzen und Applikationen
aufgenäht. Dazu kam noch diverser Schnickschnack aus der Verpackungskiste wie
Glöckchen, Federn und Schleifchen.
Leider konnte Emme nur drei Seiten
mit der Maschine zunähen. Um die jeweils letzte Seite mit Handstichen zu
schließen, benötigte sie die Straßenbahnfahrten zweier Wochen. Und tatsächlich:
irgendwann waren alle 80 Lavendelsäckchen fertig und konnten nach Meißen zur
Endverpackung gebracht werden.
Die Restekiste ist immer noch
ziemlich gefüllt, in der weißen Wunderkiste ist nun ein wenig mehr Platz. Den
Gästen hat dieses Mitgebsel wohl ganz gut gefallen…
Von einem Kilogramm Lavendelblüten
war immer noch mehr als genug übrig. Der Duft war sehr stark und Emme wollte
alles aufbrauchen und aus dem Haus haben. Also machte sie sich an eine weitere
Resteverwertung: Emme hatte vor Ewigkeiten Quadrate für eine Patchworkdecke aus
antiken bestickten und Kontraststoffen zugeschnitten. Aber nie zusammengenäht.
Also noch einmal das schöne Spiel:
Ein Inlett aus „einfachen“ Resten nähen, füllen und mit der Maschine zurattern.
Für außen: ein besticktes und ein Kontrastquadrat in der Mitte zerschneiden, in
der Mitte zusammennähen, wieder zerschneiden, ein Teil drehen, wieder
zusammennähen, fertig ist das Karo-Quadrat. Immer zwei bilden einen Außenbeutel.
Und wieder: an drei Seiten mit der Maschine zusammennähen und gleich das
Aufhängebändchen mitfassen. Innen- in den Außenbeutel stopfen und die vierte
Seite zustecken. Dann gab es noch einmal eine Nähorgie in der Straßenbahn-
Schwuppdiwupp- Fertig!
Diese Lavendelsäckchen sind gedacht für
Freunde, den Weihnachtsbasar und für Notfälle, wenn wir mal schnell ein
Geschenk brauchen. (Zum Beispiel: Wenn Emme zum Ball losgehen will und dabei
feststellt, daß sie gar kein Gastgeschenk dabei hat.)
Emme, wie peinlich ist das denn?
Hase, halte einfach mal die Klappe.
Mit ätherisch duftenden Grüßen
Euer Hase
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen