Donnerstag, 7. Oktober 2021

Historientour

Vor dem Tag des Offenen Denkmals machten wir uns zu einer Historientour auf.


Zuerst suchten und fanden wir den Obelisken in Zeithain. Ursprünglich waren es drei, da aber das Gelände über Jahrhunderte als Militärübungsplatz genutzt wurde, ist nur einer übriggeblieben. Eine gute Seele hat auch den Rasen ringsherum gemäht.


Hier fand 1730 eine riesige Truppenschau statt, begleitet von zivilen Festivitäten wie Oper und Feuerwerk. Der Riesenstollen und das dazugehörige Riesenmesser wurden hier erstmals präsentiert.

Damals kampierten auf den Feldern 30 000 Soldaten. An der Schautafel kann man sich über die damalige Aufstellung der Zelt informieren.


Hinzu kamen nochmals 4000 zivile Gäste, die in den umliegenden Dörfern untergebracht wurden. Zum 300. Jubiläum 2030 soll noch einmal das Zeithainer Lager auferstehen. Einige eifrige Leute werkeln daran. Wenn wir in neun Jahren Zeit und Lust haben, gehen/fahren wir hin. Vielleicht existiert bis dahin die Bloggerwelt nicht mehr. Wenn doch, schreiben wir einen Bericht.

Danach fuhren wir zum Schloß Promnitz. Es ist ein riesiges halbverfallenes Gebäude auf einem großen Areal. Viele Investoren kamen und gingen.


Bisher ist keiner der Pläne (Tier- und Rosenzucht, Filmlocation, Kultureinrichtung) realisiert worden.


Die Turmhaube steht im Innenhof.


Die Deutsche Stiftung Denkmalsschutz hat Geld gegeben, aber das ist bei so einem Objekt ein Tropfen auf den heißen Stein.


Zusätzlich kommen schwer nachvollziehbare und eigenartige Nachrichten über die Besitzer und Besitzverhältnisse, über Verwalter und Schloßretter. Der „Kultur- und Schloßverein Promnitz an der Elbe e.V.“ hat sich weitgehend zurückgezogen. Niemand weiß etwas Genaues. Es wird noch eine lange Zeit ins Land gehen, bis klare Fakten geschaffen sind und jeder weiß, woran er mit diesem Schloß und seinen jetzigen Bewohnern ist.

Zum Schluß besuchten wir Schloß Bobersen. 


Ein „kleiner“ Herrensitz, zumindest im Vergleich zu dem, was wir vorher gesehen hatten. Ein niederländisches Ehepaar hat es in den letzten vier Jahren teilweise saniert. Da alles Privatbesitz ist, konnten wir nur von außen gucken. Ich setzte mich verbotenerweise auf die abgesperrte Bank:


Die Seitengebäude, die einst von der LPG genutzt wurden, verbreiten mehr als morbiden Charme.


Hoffentlich geht es mit der Sanierung weiter, denn zur Vorbereitung dieses/r Post/s fand Emme eine Anzeige im Weltweiten Informationsnetz.

Wir hatten eine interessante Tour am Vortag des Offenen Denkmals. Wir warten ab, wohin sich die verschiedenen Projekte entwickeln. Auf jeden Fall haben wir viel gelernt. Und wir freuten uns wie verrückt auf unseren Einsatz am Tag des Offenen Denkmals in „unserem“ Schloß.

Darüber schreibe ich morgen.

Euer Hase

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