Maikas Idee, monatlich zum märchenhaften Werkeln aufzurufen, ist wirklich spannend.
Als Emme die Auslosung für den Monat September las, fielen ihr sofort zwei Dinge ein:
1.
Der tolle Film „Die Geschichte vom Kleinen Muck“. Das ist der zweite Film, den die DEFA im gebeutelten Nachkriegs-Mitteldeutschland produzierte und bei dem kein geringerer als Wolfgang Staudte die Regie führte. Gedreht wurde unter anderem in Dresden, im Türkischen Bad des Schlosses Albrechtsberg. Dieses Schloß wurde später Pionierpalast und das Türkische Bad zum Märchenzimmer. Manchmal durften die Tanzmäuse in diesen Raum schlüpfen. Da waren sie glücklich und träumten vom Orient, Märchen und vom Kleinen Muck.
Im Nachhinein ist es völlig irre, daß ein Staat, in dem es an (fast) allem mangelte, tatsächlich den Kindern einen Palast zur Verfügung stellte.
Wir Dresdner Kinder fühlten uns privilegiert und haben die Berliner ausgelacht: Deren Pionierpalast sah aus wie ein Betonbunker.
Das Schloß Albrechtsberg beherbergt heute Teile der Jugendkunstschule und kann für Veranstaltungen gemietet werden.
2.
Das will Euch Emme unbedingt zeigen: Es ist nicht von ihr gemacht. Und es ist schon seit vielen Jahren fertig.
Diesen kleinen Wandteppich (41x28 cm) webte Emmes Oma Hilde Ende der 60er/ Anfang der 70er Jahre. Jedes ihrer Enkelkinder sollte einen kleinen Teppich mit Märchenmotiven bekommen. Geschafft hat sie leider nur diesen wunderbaren „Kleinen Muck“ für ihren ältesten Enkelsohn. Detailreich und mit herrlichen Ideen.
Diese eigenartigen Dinge sollen Feigen sein. Hilde wußte einfach nicht, wie diese Früchte aussehen. So etwas gab es nicht. Wir hoffen inständig, daß sie auf ihren großen Dalmatien-Reisen fünfzehn Jahre später Feigen sehen und kosten durfte.
Natürlich startet dieser Beitrag zum Märchenhaften 2020 außer Konkurrenz. Aber wir hoffen, Euch gefällt diese fast 50 Jahre alte Werkelei und erinnern liebevoll an
Hildegard Kern
Stoffmalerin, Handarbeitslehrerin, Textilgestalterin, Ergotherapeutin
Hase und Emme
Oh wie wunderbar ist dieser Wandbehang! Gut das er hier gezeigt wird! Das passt so gut. Was muss das für eine Arbeit gewesen sein. Und die Liebe mir der er gemacht wurde unbeschreiblich. Nicht mit Gold aufzuwiegen. Was für eine Erinnerung. Emme, deine Oma war eine Künstlerin.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Marita