Das Thema beim Märchenhaften Nähen im Juni lautet:
Wir denken ein bißchen weiter. Was machte der Prinz, nachdem er vom
„eisgrauen Mann“ in seine schöne Gestalt zurückverwandelt wurde? Er lädt zum Dank seine
treuen Diener Schönhühnchen, Schönhähnchen und die Bunte Kuh zum Picknick ein! Auf einer feinen Picknickdecke wird serviert:
Die Decke kann man zu einer Tasche zusammenfalten und darin das Geschirr ganz einfach transportieren.
Diese feine multifunktionale Picknickdecke fertigte Emme an. Wir brauchten dringend ein Gastgeschenk, denn im Juni durften wir zum ersten Mal seit Monaten verreisen. Die Idee und die Anleitung für ihr Projekt fand Emme in einem Nachschlagewerk zum Schneidern:
Das hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel
und wurde in den Städtischen Bibliotheken ausgemustert. Altmodisch ist an diesem Buch aber eher der Untertitel.
Innen überrascht das Buch durch tolle Zeichnungen und gute Erklärungen. Für jede Näharbeit werden mindestens drei Varianten gezeigt. Wenn Emme so wie im Buch nähen würde oder nähen könnte, wäre sie eine Profischneiderin… Es hat sich bezahlt gemacht, das Buch für einen Apfel und ein Ei zu erwerben, denn so komische Dinge wie Gürtelschlaufen näht Emme nicht alle Tage.
Auch die Nähprojekte, die am Ende des Buches gezeigt werden, sind (wieder?) modern. Hier fand Emme auch die „Picknickdecke“. Das ideale Gastgeschenk!
Emme veränderte natürlich etwas: Ihre Stoffauswahl bestand aus alten Gardinen, Musterpaneelen und für die Schrägstreifen zerschnitt sie Stoffreste.
Außerdem hat sie die Decke gefüttert
(auch mit einem Stück Gardine) und auf der Unterseite gequiltet.
Die Näharbeit dauerte länger als geplant. Das Muster erscheint einfach und unaufwändig, aber alles muß mit Schrägband versäubert werden, das braucht Zeit.
Auf einen Essig- und Ölhalter an der Außenseite hat Emme verzichtet, dafür fertigte sie lieber Befestigungen für Weingläser.
Laut Anleitung soll im Mittelquadrat eine dünne Holzplatte mit Kunststoffbeschichtung angebracht werden. Emme experimentierte erst einmal mit Pappe. Die erwies sich nicht als groß genug. Dann besorgte Emme zwei schillernde Tischsets im Schnulliladen,
schnitt sie ein bißchen zurecht und klebte auf der Rückseite festes Klebeband dagegen. Klappbar, paßt, sitzt, wackelt und hat Luft!
Je drei Schlaufen der Gardinenschals wurden zu Taschenhenkeln.
Außen sollten noch ein Haken und eine Öse für den Taschenverschluß sorgen. Emme entschied sich für zwei Knöpfe, doppelt hält besser.
Das war ein schönes Projekt mit
kniffligen Momenten. Man muß die Teller und Gläser genau ausmessen und
ausprobieren, ob die Halterungen passen. Wie lang sollen die Henkel werden? Am
Ende kamen immer mehr Kleinigkeiten dazu, keine Arbeit für schnell mal
zwischendurch. Der absolute Vorteil des Projektes: Man kann große Stoffstücke
verarbeiten, die schön sind, aber sich nicht unbedingt für Kleidung eignen.
Über den „Schnickschnack“ schreibe
ich morgen.
Euer Hase
verlinkt mit Maikas "Märchenhaftes 2020" und mit den "Buchprojekten" vom Nähkäschtle
Oh ja, ein fantsievolles Projekt und ein wunderbares Geschenk!
AntwortenLöschenJa aus alten Büchereibeständen hab ich auch schon oft ein Schäppchen mitgenommen.
Liebe Grüße,Marita