Zirkus Voyage

Der Zirkus Voyage gastierte in Dresden und wir waren in der letzten Vorstellung vor dem Abbau und dem Weiterziehen. Der Zirkus ist ein Familienunternehmen der altmodischen Art, alle müssen alles machen. Popcornverkauf und Artistik, Tierdressuren und Kartenabreißen, Manegenumbau und und Assistenz. Investiert wurde in den letzten Jahren vor allem in die technische Ausstattung. Die wenigen Familienmitglieder stemmen die ganze Vorstellung.

Von dem groß angekündigten „Zirkus unter Wasser“ war nichts zu sehen, die Wasservögel mußten wohl wegen der Vogelgrippe im Winterquartier bleiben. Aber es gab eine Fontäne, 

das mittlerweile erwachsen gewordene Zirkuskind trat als Meerjungfrau auf

und ihre Schwester vollführte Kunststücke in einer mit Wasser gefüllten Halbkugel.

Im ersten Teil des Programmes gab es vor allem tolle Artistik zu sehen, während nach der Pause die Tiere auftraten. Wildtierhaltung und Dressuren im Zirkus sind ja sehr umstritten, aber wo kann man einem Flußpferd so nahe kommen,

Elefantenrüssel streicheln oder sich von einer Giraffenzunge das Gesicht waschen lassen?

Nach der Tierschau gab es Pferdedressuren mit Akrobatik, Elefanten und sogar den Herrn Flußpferd in der Manege zu sehen. Wir sagen, daß die Tierchen gut aussahen und wir nicht gemerkt haben, daß da Zwang ausgeübt wurde. Ein kleines bißchen machten die Lieben, was sie wollten, sie waren wohl schon im Reisefieber. Das kann ich als weltreisender Hase ja sehr gut verstehen…

Ganz zum Schluß gab es waghalsige Stunts vom Zirkusprinzen mit dem Motorrad in einer Metallkugel. Wir haben gestaunt, wollen das aber nicht nachmachen.

Und welcher Eindruck bleibt? Minimaler personeller und maximaler technischer Aufwand, mäßige Clownerie, schöne Tiere und sehr gute Artistik.

Einige Nummern könnten ausgebaut und verbessert werden. Eben ein Zirkus der Alten Schule mit Sägespänen, Seiltänzer, der Zirkusprinzessin auf dem Pferd und anderem Getier.

Ich wünsche allen eine gute Reise und ein erfolgreiches Gastspiel in Berlin!

Euer Hase