Mittwoch, 27. November 2019

Wermsdorf

Sylvie lud Emme und ihre Mutter (und natürlich mich) ein, zum Schloß Hubertusburg nach Wermsdorf zu fahren.


Dort gab es in diesem Jahr eine Ausstellung, die aus Anlass des 300. Jubiläums der Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August und der Erzherzogin Maria Josepha gestaltet wurde. (Über die Dresdener Aktivitäten habe ich hier geschrieben.)
Das Schloß Hubertusburg selbst war eines der Hochzeitsgeschenke und hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Ein Ausstellungsmacher hatte die Idee, dort dann auch die Hochzeitsgeschenke auszustellen, die noch greifbar sind. Leider konnte sich diese Klasse-Idee nicht durchsetzen.
Deshalb gab es eine kleine, feine Ausstellung über das Leben am Hofe mit Exponaten, die in der Fülle der Staatlichen Kunstsammlungen untergehen oder gar nicht ausgestellt werden.



Eine Sänfte, die sonst im Depot stehen muß. Bücher und Schulhefte der Königskinder. Ein Hundegeschirr. Porzellanfiguren.


Opernpartituren. Und (das fand Emme am besten): einen Schuh der Ballerina Barbarina. 


Er ist ganz klein und aus dem Text geht hervor, daß diese berühmte Tänzerin 1,52 cm groß/klein war. Und wieder bleib bei Emme die Frage: Konnte die Barbarina wirklich einen Entrechat huit springen, wie es die Legende besagt? Ehrlicherweise: Life hat das Emme noch nie von einer Frau gesehen, dabei gibt es heute andere Trainingsmethoden.
Und andere Schuhe!
Es gab sehr viele Besucher, weil Teile des riesigen Schlosses zum ersten Male öffentlich zugänglich waren. An sonstigen Tagen sind Besichtigungen nur mit einem Führer möglich, überall ist noch Baustelle.



Abgerundet wurde alles mit einer Videoshow oder –installation von Herrn Ihmig von dieser Firma. Er schuf aus vorhandenen Bildern einen unterhaltsamen, dynamischen und auch etwas augenzwinkernden Bericht über den Glanz, den die Hochzeit damals verbreitete.
Was Emme todtraurig findet: Der Name des Videokünstlers war nirgendwo zu lesen. Nicht an einem Informationsschild und auch nicht im Katalog. Eigentlich gehört es sich für ein Museum, und für ein staatliches sowieso, daß man den Autor nennt. Warum das nicht erfolgt ist, weiß keiner. Herr Tietze von der Aufsicht hat sich gekümmert und Emme wenigstens den Namen mitteilen können. Bestimmte Künste und Künstler werden einfach nicht ernst genommen. Bei einem Maler wären die Organisatoren niemals
auf die Idee gekommen, seinen Namen nicht zu erwähnen. (Das hatten wir ja schon neulich: Tänzer und Choreographen können ein Lied davon singen…)
An dieser Stelle mal ein ganz großes Dankeschön!!!! an die tollen Aufsichtskräfte! Die haben viel mehr geleistet als einfach streng zu gucken und die Besucher zurechtzuweisen, wie das ihre Dresdner Kollegen tun. Freundlich, nett und hilfsbereit erklärten sie viel und übernahmen „Führungsaufgaben“. Toll!



Der „Barock-Rokoko-Teil“ war beendet. Dann begann eine spannende Zeitreise quer durch einen Seitenflügel des Schlosses Hubertusburg. Darüber schreiben wir in dem/ der nächsten Post.

Und jetzt alle üben: Entrechat huit! Springt an die Decke!
Euer Hase

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