Samstag, 2. November 2019

Die Rettung der Pullover


DieRettung der Lieblingsjacke hat dazu geführt, daß manche Leute denken, Emme hätte einen Lieblingsbruder. Das stimmt nicht ganz. Genaugenommen hat Emme einen großen Lieblingsbruder, einen mittleren Lieblingsbruder und einen kleinen Lieblingsbruder. (Außerdem hat sie noch eine kleine Lieblingsschwester.) Sozusagen besteht Auswahl an Lieblingsgeschwistern. Und im Notfall halten alle zusammen.
Tatsächlich bestehen durch die Altersunterschiede sehr verschiedene Auffassungen über Reparieren, Wiederverwerten und Wegwerfen.
Emmes großer Lieblingsbruder hat sogar das kaputte Mobiltelefon wieder zum Laufen gebracht, einfach mit der Begründung: „Ich kann es nicht leiden, wenn etwas weggeschmissen wird!“
Reparaturen mit Nadel und Faden reicht er an Emme weiter. Deshalb kam bei Emme ein sehr schicker Pullover ins Haus. 


Er war wahrscheinlich schon beim Erwerb kaputt, aber da er nicht sofort angezogen wurde, fiel das Loch so spät auf, daß es zum Umtauschen zu spät war. Außerdem existiert die Firma gar nicht mehr.


Leider befindet sich das Loch an einer gut sichtbaren Stelle, einfach Zunähen war nicht so günstig. Emme ist keine Kunststopferin, und leider sind wir auch nicht in Albanien, wo es noch Menschen gibt, die alles, aber auch wirklich alles reparieren können.
Emme schlug vor, den Pullover mit einer Passe zu versehen, um das Loch zu verstecken. Der große Lieblingsbruder akzeptierte das. Nun lag der Pullover auf Emmes Reparaturstapel, denn es fand sich zwar ein farblich passendes Stück Stoff, aber das war zu klein.


Ewig suchte Emme herum und der Pullover verstaubte fast. Neulich fand Emme im Laden der Heilsarmee diesen Wollpullover:


Eigentlich zu schade zum Zerschneiden. Aber die Reparatur mußte endlich fertig werden.
Emme schnitt das Vorderteil aus und nähte daraus eine Passe und Schulterstücke für den Lochpullover. 


Endlich gerettet und hoffentlich, hoffentlich gefällt er dem Großen.



Aber was ist mit dem nun zerschnittenen „neuen“ Pullover? 


Emme wollte ihn gar nicht erst in die Restekiste packen und suchte einen Ergänzungsstoff. Sie fand das zeschnitten Schottenkaro-Kleid, das sie schon beim Grinch-Projekt als Ergänzung genutzt hatte.


Emme nähte ein geteiltes Vorderteil ein, und benutzte auch die Bündchen und einen Rest für die Einfassung. Nun hat sie eine schottische Wolljacke und fast alles ist aufgebraucht.


Da es jetzt auch richtig kalt geworden ist, hat sie auch gleich was Kuschliges zum Anziehen.

Schotten statt Schlottern!
Euer Hase

Verlinkt bei Valomeas Aktion: Reparieren von 12 bis 12. Guckt mal genau hin! Valomea repariert sogar Putzlappen!

1 Kommentar:

  1. Hihi... das ist ja mal echt cool!
    Da kann ich nur staunen, was aus dem Pullover und dem Pullover und dem Schottenkleid geworden ist.
    Diese kleinen Löchlein sich echt schrecklich. Ich habe eins in einer Strickjacke entdeckt - auch an unmöglicher Stelle, wo man nicht so einfach stopfen möchte. Vielleicht müssen wir uns noch mal mit Kunststopfen beschäftigen? ;-)
    Liebe Grüße
    Elke

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